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armin-risi.ch · Triskele
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Armin Risi
Philosoph • Autor • Referent
Radikal umdenken – neue Wege und Weltbilder

Interview mit Michael Cremo

Armin Risi: Herr Cremo, Sie haben in Zusammenarbeit mit Dr. Richard L. Thompson ein 900-seitiges Buch verfaßt, mit dem Titel Forbidden Archaeology. Die gekürzte Fassung dieses Buches, The Hidden History of the Human Race, ist in den USA ein Bestseller geworden. Der Untertitel dieser gekürzten Fassung lautet: A Major Scientific Cover-up exposed! („Eine schwerwiegende wissenschaftliche Vertuschung entlarvt!“) Was ist die Hauptthese dieser Bücher?
Michael Cremo: Die Hauptthese lautet, daß die Gesamtheit der archäologischen Funde keine lineare Evolution des Menschen beweist, sondern im Gegenteil darauf hinweist, daß es den Homo sapiens schon seit Millionen von Jahren gibt – in paralleler Existenz zu den scheinbar primitiven Homo-Formen.

Seit der Veröffentlichung dieser Bücher sind Sie bereits in über 80 Fernseh- und Radiosendungen aufgetreten. Der Höhepunkt war bestimmt die NBC- Sendung The Mysterious Origins of Man. Wie reagiert die „Zunft“ der Wissenschaftler und Archäologen auf Ihre massive Herausforderung des herkömmlichen Geschichtsbildes?
Nun, die wenigsten sind begeistert. Viele sehen uns sogar als „Nestbeschmutzer“. Aber zumindest können sie uns nicht ignorieren. Weil unsere Bücher den größten Verkaufserfolg im Themenbereich der Archäologie verzeichneten, wurde ich sogar zum Archäologischen Weltkongreß eingeladen, der vom 4.–11. Dezember 1994 in Neu Delhi stattfand und an dem 900 Experten teilnahmen. Dieser Kongreß findet alle vier Jahre statt. Weil ich mich an diesem Kongreß sehr vorsichtig ausdrückte und hauptsächlich nur das lineare mit dem zyklischen Weltbild verglich, konnte mein Vortrag durch ein weitgehendes Ignorieren neutralisiert werden. Die jüngste NBC-Sendung, die demnächst noch ein drittes Mal ausgestrahlt werden soll, hat jedoch klare Fronten geschaffen, und die Experten werden gezwungen, Position zu beziehen.

Wie weit sind Ihre Bücher mittlerweile verbreitet? Sind Sie noch nicht auf Opposition gestoßen?
Natürlich gibt es Opposition, aber nicht in dem Maße, daß irgendwelche Kräfte versuchen würden, die Veröffentlichung dieser Bücher zu verhindern. Im Englischen wird jetzt gerade die vierte Auflage von Forbidden Archaeology gedruckt. Im Deutschen ist die Übersetzung der gekürzten Fassung ebenfalls schon in der zweiten Auflage. Die Rechte für die spanische und italienische Übersetzung sind verkauft, und auch die Übersetzungen ins Russische, Japanische und Portugiesische sind in Vorbereitung.

Ein Punkt, den auch die Kritiker anerkennen müssen, ist die immense Nachforschungsarbeit, die Sie und Dr. Thompson für die 900-seitige Originalausgabe gemacht haben. Wie kam dieses Buch eigentlich zustande?
Die Idee zum Buch Forbidden Archaeology entstand, als ich Dr. Thompson im Jahr 1984 im Bhaktivedanta Institut von Los Angeles kennenlernte. Dieses Institut, das von der Internationalen Gesellschaft für Krishna-Bewußtsein gesponsert wird, erforscht die Parallelen zwischen neusten Erkenntnissen der Wissenschaft und den Informationen, die wir aus den jahrtausendealten Sanskritschriften Indiens bekommen. Eine dieser Informationen besagt, daß der zivilisierte Mensch schon seit vielen Millionen von Jahren auf der Erde gegenwärtig ist, was natürlich im krassen Gegensatz zur modernen Auffassung ist, die besagt, daß der Mensch, so wie er heute auf der Erde lebt, erst seit 100’000 oder 200’000 Jahren existiert.

Obwohl Dr. Thompson eigentlich ein theoretischer Physiker ist und auch ich mich nicht ein Archäologe nennen kann, begannen wir uns zu fragen, ob es irgendwelche Beweise für das Weltbild der Sanskritschriften gibt. Als wir in den offiziellen Text- und Schulbüchern nachschauten, fanden wir nichts. Alle dokumentierten Funde wiesen darauf hin, daß der moderne Homo sapiens erst seit höchstens einer Viertelmillion Jahre existiert.

Wir gaben uns jedoch nicht zufrieden und wollten das gesamte Material der Archäologie und Anthropologie untersuchen. Sehr bald entdeckten wir, daß die Funde gar nicht so eindeutig sind, wie uns das die heutigen Schulbücher weismachen wollen, und wir fühlten uns ermutigt, diese Nachforschung weiterzuführen. Während acht Jahren suchten wir weltweit Dokumente in verschiedensten Sprachen, trieben vergriffene Bücher und seltene Fachzeitschriften auf und sprachen auch mit verschiedenen Frauen und Männern aus dem Gebiet der Archäologie, Geologie und Anthropologie. Was wir zusammentrugen, waren Hunderte von erstaunlichen Beispielen, die zeigen, wie Funde von Knochen und menschlichen Artefakten, die nicht in das Weltbild der Evolution paßt, verdrängt, zurückgewiesen und vergessen wurden. Immerhin 900 Seiten mit genau recherchierten Dokumentationen, die jeglichen wissenschaftlichen Ansprüchen genügen.

Können Sie uns ein typisches Beispiel für einen solchen Fund geben?
Wie gesagt, da gibt es Hunderte. Ein typisches Beispiel, das ich besonders mag, kann ich herausgreifen, denn es zeigt zwei wichtige Punkte.

Mitte des 19. Jahrhunderts kamen Goldsucher nach Kalifornien. Zuerst suchten sie nur in den Wasserläufen nach Gold, aber bald schon begannen sie auch mit dem Bergbau und gruben Minen. Im Gebiet von Tuolumne trieben sie solche Minen kilometerweit in die Bergflanken hinein, und nach Hunderten, ja sogar nach eintausend Metern stießen sie auf Nester von Menschenskeletten, Speerspitzen, Steinmörsern und anderen Artefakten. Heute wissen wir, daß diese tiefen Gesteinsschichten zwischen 10 und 55 Millionen Jahre alt sind!

Ein Geologe namens J. D. Whitney wurde auf diese Entdeckungen aufmerksam und schrieb in der Folge ein umfangreiches Buch, das vom Harvard University’s Peabody Museum of Natural History veröffentlicht wurde.

So weit so gut. J. D. Whitney war jedoch „nur“ ein Geologe, und da gab es einen der namhaftesten Anthropologen der damaligen Zeit, William Holmes vom Smithsonian Institute in Washington D. C. Dieser war ein glühender Verfechter der neuen Idee, daß die Menschen sich erst vor relativ kurzer Zeit von der Linie der affenähnlichen Wesen abgespalten hat und daß der Mensch demzufolge erst vor wenigen zehntausend Jahren auf den amerikanischen Kontinent vorgedrungen ist. Dieser William Holmes machte sich über den Geologen Whitney lustig und unterstellte ihm mangelndes Fachwissen, denn sonst hätte er nicht solche unhaltbaren Behauptungen aufgestellt.

Dies ist ein typisches Beispiel für das, was wir in Forbidden Archaeology die „Wissensfiltrierung“ nennen. Funde, die nicht ins herrschende Weltbild passen, werden verdrängt, weggestellt oder umdatiert, damit sie wieder passen.

Sie sagten, daß dieses Beispiel zwei Punkte illustriert. Die Wissensfiltrierung war der erste. Was war der zweite?
Ja – man könnte denken, das sei ein Beispiel aus dem vergangenen Jahrhundert. Heute könnte so etwas nicht mehr vorkommen. Falsch! Als wir dieses Jahr von der NBC-TV-Station für die Sendung The Mysterious Origins of Man eingeladen wurden, erzählte ich ihnen ebenfalls von diesen Funden in Kalifornien. Diese Funde befinden sich noch heute in der Universität von Berkeley, dort, wo J. D. Whitney sie vor über einhundert Jahren hingebracht hat. NBC wollte diese Artefakte filmen, wurde aber abgewiesen. Diese Dinge herauszusuchen sei eine zu große Arbeit, und sie seien momentan unterbesetzt. Die reiche NBC-Station roch Lunte und hakte nach und bot jede Geldsumme an, die nötig sei, um diese Arbeit zu verrichten. Doch dann kam die Antwort vom Direktor des Institutes, und die war unmißverständlich: Diese Objekte können nicht gefilmt werden.

Wenn die Funde, die Sie in Ihrem Buch anführen, tatsächlich echt sind, dann würde dies die gesamte Evolutionstheorie über den Haufen werfen und widerlegen …
In unserem Buch weisen wir nicht nur nach, daß viele Funde, die der Evolutionstheorie widersprechen, unterschlagen wurden, sondern wir zeigen auch, wie nachsichtig Funde behandelt wurden, die diese Theorie zu unterstützen schienen. Wie wäre es sonst erklärbar, daß plumpe Fälschungen wie der sog. „Piltdown Mensch“ jahrzehntelang für echt gehalten wurden? Wären die Knochen des Peking-Menschen und des Java-Menschen mit derselben kategorischen Skepsis behandelt worden wie die anderen, nicht-konformen Funde, dann dürften diese Funde heute nicht als Beweise angeführt werden. Aber die Geschichte zeigt, daß die Experten bei Funden, die genehm sind, schnell einmal bereit sind, ein Auge, ja sogar beide Augen zuzudrücken.

Glauben Sie denn, daß die Evolutionstheorie falsch ist? Können sich Tausende von Professoren und Nobelpreisträgern irren?
Wer kann behaupten, daß die heutige Menschheit die absolute Wahrheit gefunden hat? Die Art und Weise, wie die Menschheit heute lebt und das Überleben des gesamten Planeten gefährdet, läßt ahnen, daß die heutige Menschheit und auch ihre „Weisheit“ weit von der Wahrheit entfernt ist.

Aber sogar Esoteriker und Präastronautiker wie Erich von Däniken – sie alle haben noch keinen Grund gesehen, an der Evolution zu zweifeln.
Nun, im deutschsprachigen Raum haben diese Forscher eigentlich keinen Grund mehr, die Evolutionstheorie nicht kritisch zu betrachten, denn Ihr Buch Gott und die Götter liefert ja hinlängliche Informationen und auch ein alternatives Weltbild, so wie es die Sanskritschriften uns mitteilen.

Eine letzte Frage: Warum ist es denn so wichtig, in der Vergangenheit zu wühlen? Hätten wir in der Gegenwart nicht dringendere Probleme zu lösen?
Die Gegenwart ist zu einem großen Teil das Produkt der Vergangenheit, und unsere Zukunft bestimmen wir in der Gegenwart. Worum es bei dieser Diskussion also geht, ist nichts Geringeres als die gesamte Ausrichtung der menschlichen Zivilisation. Die Art und Weise, wie wir uns selbst definieren, bestimmt unseren Lebensstil, unsere Zielsetzungen, unsere Religion, unsere Wertvorstellungen.

Wenn wir glauben, die gesamte Schöpfung sei einfach aus Materie und Zufall entstanden, dann werden wir uns anders verhalten, als wenn wir glauben, daß das Leben einen höheren Ursprung und deshalb auch eine höhere Bestimmung hat. Wenn wir auf einmal erkennen, daß die Vergangenheit ganz anders war, dann kann diese Erkenntnis schlagartig zu einem Umdenken führen, und dieses Umdenken ist heute notwendiger und dringender als je zuvor. Aber es wird erst stattfinden, wenn von außen ein sensationeller Anstoß kommt, und ich denke, die Neuerkenntnis unserer eigenen Vergangenheit könnte ein solcher Anstoß sein.

Vielen Dank für dieses Gespräch! Vielen Dank für Ihre Arbeit! Und weiterhin viel Kraft und Erfolg bei Ihrem Ansturm gegen die Festung der etablierten Meinungen.
Vielen Dank! Und dasselbe wünsche ich Ihnen bei Ihrer Arbeit! Wir beide sind ja Kollegen und haben viele Gemeinsamkeiten, wie aus unserem Gespräch unschwer zu ersehen war. Ein letztes Wort an alle Leserinnen und Leser: Halten Sie die Augen offen! Ich bin überzeugt, daß bald neue Funde gemacht werden, die das herkömmliche Geschichtsbild endgültig widerlegen werden.


Stimmen zu Forbidden Archaeology bzw. zur Kurzfassung The Hidden History of the Human Race
Hidden History ist gleichzeitig ein Detektivroman und eine wissenschaftliche tour de force. Aber der Mörder ist nicht der Butler, und das Opfer ist nicht ein reicher alter Mann mit vielen Erben. Das Opfer ist der Mensch als Rasse, und die Rolle des Mörders wird von zahlreichen Wissenschaftlern gespielt.
— Dr. Mikael Rothstein, Rezension in: Politiken Newspaper, Dänemark
Eine erstaunliche Beschreibung einiger Indizien, die einst der Wissenschaft bekannt waren, aber aus unserer Sicht verschwunden sind – aufgrund der „Wissensfiltrierung“, die das herrschende Paradigma beschützt.
— Dr. Philip E. Johnson, Autor des Buches Darwin on Trial, Universität von Kalifornien, Berkeley
Dieses Buch hat mir die Augen geöffnet! Ich war mir nicht bewußt, wie viele Funde und Indizien es gibt, die nicht in die moderne Theorie der menschlichen Evolution passen.
— Dr. Virginia Steen-Macintyre, Geologin
Forbidden Archaeology durchdringt den dunklen Tunnel der etablierten Wissenschaft. Dieses Buch zeigt auf, mit welch hinterhältigen Mitteln das akademische Establishment seinen überholten Status quo beschützen will.
— Col. W. R. Anderson, Leif Ericson Society
Dieses Buch, vorwiegend für den Laien geschrieben, verschafft Gelegenheit zu einer kritischen Überprüfung des für die Menschheitsentwicklung bedeutenden Beweismaterials. Darüber hinaus wird das Buch als eine wertvolle Quelle für vergessene Literatur dienen, zu der man normalerweise keinen leichten Zugang hat. Wenn es erneut professionelle wissenschaftliche Recherchen über Berichte, die nicht in das gegenwärtige Paradigma über die Entwicklung der Menschheit passen, anregt, wird Verbotene Archäologie zur Fortentwicklung des Wissens über die Menschheitsgeschichte beigetragen haben.
— Dr. Siegfried Scherer, Institut für Mikrobiologie, Technische Universität München
Ihr Buch ist reiner Humbug und kann nur von einem Narren ernst genommen werden.
— Dr. Richard Leakey, einer der führenden Anthropologen und Vertreter der Evolutionstheorie der Gegenwart

Neues Buch von Armin Risi