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armin-risi.ch · Triskele
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Armin Risi
Philosoph • Autor • Referent
Radikal umdenken – neue Wege und Weltbilder

Von Aton zu Adonai

Echnaton und die geheime Verbindung zur mosaischen Tradition

Der geheimnisvolle und viel diskutierte ägyptische Pharao Echnaton (14. Jh. v. Chr.) war für mehr als dreitausend Jahre gänzlich aus dem Gedächtnis der Geschichte verschwunden, weil die Pharaonen der Nachfolge-Dynastie die Spuren der Echnaton-Zeit zerstörten und seinen Namen in den Königslisten unterschlugen, wie wenn diese Person nie existiert hätte. Warum wurden Echnaton und seine Frau Nofretete derart geächtet? Wie existierte die verbotene Mysterienlinie des Echnaton im Untergrund weiter? Was ist die Verbindung zwischen dem ägyptischen Gottesnamen Aton und dem jüdischen Gottesnamen Adonai? Welche Verbindung besteht zwischen der biblischen Figur des Moses und dem historischen Echnaton?

Als die Ägyptologen im 19. und frühen 20. Jahrhundert die Existenz dieses offiziell nicht existenten Pharaos entdeckten, erkannten sie in den verbliebenen Inschriften und kulturellen Spuren, dass er und seine Gemahlin religiöse Reformatoren gewesen waren, die eine (mono)theistische Lehre vertraten und sich von der magisch durchsetzten Staatsreligion getrennt hatten. Ja sie verließen sogar die goldene Hauptstadt Theben-Luxor und überließen diese den herrschenden Priestern, und sie gründeten in der Wüste aus dem „Nichts“ eine neue Königsstadt.

Anfänglich sah die historische Forschung in Echnaton und Nofretete Vorläufer des Judentums und der Lehre Jesu und bezeichnete sie als frühe Friedenspioniere, und die modernen Rosenkreuzer „erkannten“ in Echnaton ihren geistigen Gründervater. Im Verlauf des 20. Jahrhunderts jedoch änderte sich die vorherrschende Meinung der Ägyptologen über Echnaton – aufgrund eines Übersetzungsfehlers, wie erst 1999 erkannt wurde. Die Korrektur dieses Fehlers rückt die Interpretation von Echnatons und Nofretetes Wirken in ein neues Licht, und weitere Forschungen brachten überraschende Verbindungen zum Urchristentum und zum Mysterium des Melchisedek ans Licht.

Das Anliegen dieses Vortrags ist es aufzuzeigen, dass die verschiedenen religiösen und esoterischen Traditionen des Morgen- und Abendlandes gemeinsame Wurzeln haben. Diese Erkenntnis ist ein wichtiger Schlüssel zur Essenz der Religionen und entzieht jedem religiösen und okkulten Absolutheitsanspruch den Boden. Es geht dabei nicht um eine Vermischung, sondern um eine Verbindung der Religionen. Der Bogen, der in der Echnaton-Zeit – am Anfang der bekannten Religionsgeschichte – eröffnet wurde, kann heute in einem neuen, ganzheitlichen Verständnis von Religion, Spiritualität und Mythologie abgerundet werden, und dieser Kreis öffnet sich zu einer neuen „Etappe“ in der geistigen Evolutionsspirale der Menschheit.

Aktueller Nachtrag: Vier Wochen nach diesem Vortrag, Ende Juli 2015, veröffentlichte der englische Ägyptologe Nicholas Reeves im Fachjournal Factum Arte einen Bericht über eine Entdeckung und eine sensationelle Theorie, die Mitte August dann weltweit für Schlagzeilen sorgte. Auf 3D-Laserscanaufnahmen der Nordwand von Tutanchamuns Grabkammer entdeckte Reeves feinste Spuren von geradlinig verlaufenden Rissen und Unebenheiten, die auf einen zugemauerten Gang hinweisen. Das würde bedeuten, dass die Grabanlage von Tutanchamun ursprünglich größer war und gar nicht für ihn gebaut wurde! Es war bereits anderen Forschern aufgefallen, dass die Gänge und Kammern dieser Gruft eine architektonische Ausrichtung haben, wie sie sonst bei einer Begräbnisstätte für eine Frau zu finden sind. Auch die berühmte goldene Totenmaske sieht sehr feminin aus und hat in den Ohrläppchen deutlich abgezeichnete Löcher für Ohrringe. So ist denn Nicholas Reeves überzeugt, dass die Anlage ursprünglich für eine Königin – Nofretete – geschaffen worden war und dass sie auch dort beigesetzt wurde. Als König „Tut“ früh starb, wurde er im vorderen Trakt der Grabanlage seiner Stiefmutter beigesetzt, und der Zugang zum hinteren Bereich wurde zugemauert. „Schon die Beigaben für Tutanchamun legen nahe, dass einige der dort gefundenen Masken und Gefäße in Wahrheit für Nofretetes Bestattung gedacht waren“, schreibt der stern in seinem Leitartikel der Ausgabe 35/2015 (20.8.2015) mit dem Cover-Titel: „Das letzte Geheimnis der Nofretete: Wie Forscher jetzt das Grab der schönen Königin suchen – mit Hightech auf den Spuren des Jahrhunderträtsels“.

Damit wird nochmals plausibler, was ich im Vortrag sagte, nämlich dass die Königsfigur auf dem schwarzen Panther, die bisher immer als „Tutanchamun mit weiblichen Zügen“ bezeichnet wurde, in Wirklichkeit Nofretete als Königin darstellt.

Ebenso wird auch das bestätigt, was ich im Vortrag zu Echnaton und zur Kontroverse um seinen angeblichen Nachfolger sagte. Hier ein Zitat aus dem Bericht von Andreas Müller auf grenzwissenschaft-aktuell.de:
„Laut Reeves’ Argumentation kann es sich bei dem in den vermeintlich verborgenen Kammern nur um das Grab eines Vorgängers Tunanchamuns handeln. Doch wer genau das war, ist bis heute selbst unter Ägyptologen umstritten. Von den in Frage kommenden Persönlichkeiten Nofretete, Neferneferuaten und Semenchkare wurden jedoch bislang keine Gräber bzw. Mumien entdeckt. Hinter den drei Namen vermuten Reeves und auch andere Ägyptologen ein und dieselbe Person: Nofretete, die Gemahlin des einstigen ‚Ketzerkönigs‘ […].“
Ebenso ist im oben erwähnten stern-Artikel zu lesen:
„Tatsächlich handelt es sich bei Semenchkare wohl eher um eine weitere Darstellung Nofretetes. […] Nofretete alias Semenchkare […]“
Auf einmal sagen alle, das hätten sie auch schon immer gedacht! Aber die Lehrbücher zeigen, dass während der letzten 60 Jahre praktisch alle meinten, Semenchkare sei „jemand anders“, und entsprechende (negative) Theorien und Szenarien aufstellten. Die Ägyptologin Christine El Mahdy (1950 – 2008), die nachwies, dass diese Theorien auf einer Fehlübersetzung beruhten, wird von Reeves nirgendwo erwähnt, und sie erlebt diese Bestätigung leider nicht mehr. Aber in meinen Büchern „Licht wirft keinen Schatten“ und „Der radikale Mittelweg“ wird ihre Entdeckung ausführlich besprochen und gewürdigt, ebenso nun auch in diesem Vortrag.

Wie ging es weiter? Anfang November 2015 gab die ägyptische Altertumsverwaltung bekannt, dass Infrarot-Scans einer Wand in der Grabkammer von Tutanchamun auf einen dahinter verborgen liegenden Raum hinweisen. Damit wird die Entdeckung des Archäologen Nicholas Reeves bestätigt, der aufgrund von feinen Rissen und Unebenheiten der Wände die Vermutung äußerte, dass dies die Spuren eines zugemauerten Durchgangs zu bisher unbekannten Grabkammern seien. Siehe Bericht auf grenzwissenschaft-aktuell vom 9. November 2015: „Infrarot-Scans bestätigen verborgene Kammer hinter Grab des Tutanchamun“.

Diese Thesen und Interpretationen lösten große Kontroversen aus. 2017 wurde ein Team Polytechnischen Universität Turin unter der Leitung von Prof. Francesco Porcelli beauftragt, weitere Scans durchzuführen. 2018 wurde der Bericht veröffentlicht mit dem Fazit, es gebe keine Hinweise für Kammern hintern den Wänden von Tutanchamuns Grabkammer.

Anfang 2020 hieß es dann, dass neue Radarscans die Vermutung der Existenz verborgener Kammern hinter dem Grab des Tutanchamun unterstützen, siehe Bericht in grenzwissenschaft-aktuell von Andreas Müller (20. Februar 2020).

Zu neue Erkenntnissen oder gar Durchbrüchen führten aber auch diese Scans nicht. Im Dezember 2021 begann ein ägyptisches Archäologenteam unter der Leitung von Zahi Hawass eine neue Suche nach dem Grab von Nefertiti im Tal der Könige: „Egypt resumes hunt for Nefertiti’s tomb amid historical debate“ (December 19, 2021)

Neues Buch von Armin Risi