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Hölderlin:
„eine künftige Revolution der
Gesinnungen und Vorstellungsarten“
„eine künftige Revolution der
Gesinnungen und Vorstellungsarten“
Viele Dichter und Denker hatten konkrete weltverändernde Visionen und materialisierten diese in ihren Werken. Besonders zukunftsweisend – und seiner Zeit um mehr als 200 Jahre voraus – war der visionäre Dichter Friedrich Hölderlin (1770 – 1843). Hier drei aktuelle Aussagen, die ich ab und zu als „kulturelle Inspiration“ zitiere:
„Es ist fast nicht möglich, unverhüllt die schmutzige Wirklichkeit zu sehen, ohne selbst darüber zu erkranken. […] Ich glaube an eine künftige Revolution der Gesinnungen und Vorstellungsarten, die alles bisherige schamrot machen wird.“
— Hölderlin angesichts des Staatsterrors im Rahmen der Französischen Revolution (Brief an Dr. Johann Ebel in Paris, 10. Januar 1797)
— Hölderlin angesichts des Staatsterrors im Rahmen der Französischen Revolution (Brief an Dr. Johann Ebel in Paris, 10. Januar 1797)
Bereits als 23-Jähriger schrieb er:
„Ich liebe das Geschlecht der kommenden Jahrhunderte. Denn dies ist meine seligste Hoffnung, der Glaube, der mich stark erhält und tätig, unsere Enkel werden besser sein als wir […]. Wir leben in einer Zeitperiode, wo alles hinarbeitet auf bessere Tage. Diese Keime von Aufklärung, diese stillen Wünsche und Bestrebungen Einzelner zur Bildung des Menschengeschlechts werden sich ausbreiten und verstärken, und herrliche Früchte tragen. […] Dies ist das heilige Ziel meiner Wünsche und meiner Tätigkeit – dies, daß ich in unserm Zeitalter die Keime wecke, die in einem künftigen reifen werden.“ (September 1793, Brief an den Bruder)
„… und wenn das Reich der Finsternis mit Gewalt einbrechen will, so werfen wir die Feder unter den Tisch und gehen in Gottes Namen dahin, wo die Not am größten ist und wir am nötigsten sind.“ (Brief an den Bruder, 1. Januar 1799)
Und als idealistische Zugabe:
„Wußtet ihr, was ihr wolltet? Noch weiß ich es nicht, doch ahn ich es, der neuen Gottheit neues Reich, und eil ihm zu und ergreife die andern und führe sie mit mir, wie der Strom die Ströme in den Ozean.“
(aus Hölderlin: Hyperion)
(aus Hölderlin: Hyperion)
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