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Armin Risi
Philosoph • Autor • Referent
Radikal umdenken – neue Wege und Weltbilder
Dieser Artikel wurde am 8.1.2015 auf grenzwissenschaft-aktuell veröffentlicht.

Vimāna-Beschreibungen in den altindischen Schriften

„Götter“, „Dämonen“ und außerirdische Einflüsse

In einem Vortrag am diesjährigen „Indian Science Congress“ (ISC) in Mumbai sprach Captain Anand Bodas, pensionierter Leiter einer Flugschule und passionierter Veda-Forscher, über Vimānas und vertrat die Ansicht, hier handle es sich um historisch reale Darstellungen. Dies sorgte bereits im Vorfeld des Vortrags für Proteste und Widerstand. Sind alte Mythen nur symbolische Geschichten oder primitive Märchen? Gerade bei den Vimānas gehen die Meinungen weit auseinander, vor allem weil gewisse Parallelen zum modernen Ufo-Phänomen festzustellen sind. Die Ufo-Sichtungen haben in den letzten 60 Jahren massiv zugenommen, was aber nicht heißt, dass es Ufo-Berichte erst seit dieser Zeit gibt. Wenn wir die schriftlichen Überlieferungen der alten Kulturen betrachten, begegnen wir immer wieder Göttergestalten und Wesen, die vom Himmel kamen oder aus anderen Welten erschienen. Ebenso werden in vielen Fällen Flugobjekte beschrieben, insbesondere in den altindischen Sanskritschriften. Die große Frage lautet hier: Ist das alles nur mythologische Phantasie unserer Vorfahren, oder klingen hier Erinnerungen an eine ferne Vergangenheit und an untergegangene Kulturen an, die der heutigen Frühgeschichtsforschung fremd sind?
Das Weltbild der mythischen Kulturen

Um den Überlieferungen der alten Kulturen gerecht zu werden, müssen wir ihr Weltbild zur Kenntnis nehmen und dieses den „Göttergeschichten“ zugrunde legen. Mit modernen Worten ausgedrückt, gehen diese Weltbilder von der Multidimensionalität des Kosmos aus. Die Sanskritschriften vermitteln ein vielseitig ausformuliertes Wissen über den Aufbau und die Entstehung des Kosmos, ausgehend vom bekannten Bild des Schöpfergottes Viṣṇu, der die Universen aus- und einatmet, und des sekundären Schöpfers namens Brahmā, durch den innerhalb des Universums die sieben materiellen Dimensionswelten entstehen: von der höchsten feinstofflichen Welt bis hin zur Welt der physikalisch verdichteten Materie. Die entsprechende Kosmologie habe ich ausführlich in den Büchern Unsichtbare Welten und Gott und die Götter – Das Mysterienwissen der vedischen Hochkultur dargelegt.

Das heute vorherrschende Weltbild der Schulwissenschaft ist der Materialismus. Viele Vertreter dieser Richtung, so auch die aktivistischen Gegner von Anand Bodas’ Vimāna-Vortrag, bezeichnen fast schon reflexartig alles, was nicht diesem Weltbild entspricht, als „Pseudowissenschaft“. Materialismus ist der Glaube, dass es nur die physikalische Materie gibt und dass alle Lebewesen, auch die Menschen, nichts anderes sind als ihr Körper. Das Credo lautet: „Bewusstsein ist ein Produkt des Gehirns, es gibt kein Bewusstsein außerhalb des Körpers und kein Leben nach dem Tod.“ Die Natur wird auf die Materie reduziert, und man akzeptiert nur materielle („natürliche“) Ursachen und nichts „Übernatürliches“, weshalb der Materialismus auch Naturalismus genannt wird. Aber nur schon die Gleichsetzung von „natürlich“ mit „materiell“ zeigt, dass hier eine beschränkte bzw. dogmatische Weltsicht vorliegt. Wahre Wissenschaft würde die Existenz höherer Dimensionswelten nicht von vornherein ausschließen.

Die Problematik der Projektionen

Bei der Erforschung alter Mythen sollten wir nicht darwinistische Konzepte in die Vergangenheit projizieren, wie dies in der modernen Anthropologie und Ethnologie, aber auch bei präastronautischen Autoren wie Erich von Däniken und Zecharia Sitchin der Fall ist (Letztere vertreten die Ansicht, der Mensch stamme von den Tieren ab und wäre heute noch ein primitiver Primatenabkömmling, wenn nicht Außerirdische in der Vergangenheit genetisch eingegriffen hätten). Andererseits dürfen wir auch nicht fundamentalistisch alle Mythen und heiligen Schriften als fehlerfreie Offenbarungen ansehen, wie es gewisse indische Strömungen tun. Denn es ist nur natürlich und auch offensichtlich, dass im Lauf der langen Überlieferung viele der Geschichten dramatisch ausgeschmückt, dogmatisch aufgeladen und durch spätere Missverständnisse verzerrt wurden. Ein aktuelles Beispiel hierfür gibt der indische Premierminister Narendra Modi, der behauptet, aus den Geschichten mit den tierköpfigen indischen Göttern wie dem Elefantengott Gaṇeśa könne man schließen, im alten Indien sei mit plastischer Chirurgie und moderner Genetik gearbeitet worden. Angesichts solcher Behauptungen ist es durchaus verständlich, dass – in diesem Fall berechtigte – Kritik laut wird.

Interdimensionale Kontakte

Beim Lesen der altindischen Schriften und auch bei der Begegnung mit den entsprechenden lebendigen Traditionen fällt auf, dass interdimensionale Kontakte wie selbstverständlich als Realität gesehen und im Geschichtsverständnis vorausgesetzt werden. Eine erste wichtige Information besagt, dass in früheren Zeitaltern der Kontakt mit höherdimensionalen Wesen normal war, also nicht einmal paranormal! Aus dem Śrīmad-Bhāgavatam (I.16,3) erfahren wir, dass die hohen Devas des Universums noch vor fünftausend Jahren offen auf der Erde erschienen:
„Nachdem Mahārāja Parīkṣit Kṛpācārya als spirituellen Meister angenommen hatte, führte er am Ufer der Gaṅgā drei Aśvamedha-Zeremonien durch. Bei diesen Opferfestlichkeiten waren auch die Lichtwesen (Devas) anwesend, und selbst die gewöhnlichen Menschen konnten sie sehen.“
Die Sanskritsprache unterscheidet zwischen zwei Arten von nicht-irdischen Wesen: (1.) die Vaimānikas, d. h. Wesen, die sich mit Raumschiffen fortbewegen, und (2.) die Siddhas, Wesen, die sich ohne Raumschiffe durch die Dimensionen des Universum bewegen. Diese Unterteilung schließt nicht aus, dass es auch Wesen gibt, die in der Lage sind, sich sowohl mit als auch ohne Raumschiff fortzubewegen. Raumschiffe verwenden diese Wesen meistens dann, wenn sie sich nicht allein, sondern in Gruppen zu einem bestimmten Ziel in „niedrigeren“ Dimensionen begeben. In den höheren Dimensionen sind Raumschiffe keine technischen Apparate, sondern lebendige Energiefelder, vergleichbar mit dem Konzept der „Merkaba“ in den altägyptischen und althebräischen Lehren.

Ein Streitfall ist die Vimāna-Schrift Vaimānika Śāstra. Die Kritiker weisen mit Recht darauf hin, dass diese Schrift zu Beginn des 20. Jahrhunderts entstanden ist. Die traditionalistischen Veda-Forscher, wie der ISC-Referent Anand Bodas, sehen darin jedoch keinen Widerspruch: Dieses Wissen sei uralt und stamme – im Fall der Vaimānika Śāstra – von Mahārṣi Bharadvāja, der vor 7000 Jahren in Indien gelebt habe. Die Schriften dieses großen Ṛṣi seien im Verlauf der Jahrtausende verloren gegangen, weshalb sie nun zu Beginn des 20. Jahrhunderts aus den höheren Dimensionen neu diktiert worden seien. Die heute vorhandene Vaimānika Śāstra sei also das Ergebnis eines neuen interdimensionalen Kontaktes, das heißt, sie ist eine Art von Channeling-Schrift.

Kosmische Wesen unterschiedlichster Herkunft

Wesen mit energetischen, ätherischen, astralen oder feinstofflichen Körpern sind für unsere Augen nicht sichtbar, da wir nur grobstoffliche Objekte sehen können. Weil ihr Körper von feinerer Beschaffenheit ist, sind sie in der Lage, mysteriöse Aktionen durchzuführen, wie sich unabhängig von der Gravitation zu bewegen, durch Wände zu gehen, Menschen zu hypnotisieren und zu teleportieren, usw.

Wenn Wesen aus höheren Dimensionen kommen und über eine höhere Technologie verfügen, heißt dies nicht automatisch, dass sie deswegen ein höheres, d. h. göttlich-selbstloses Bewusstsein haben. Nur schon die Vorkommnisse, die im Zusammenhang mit Ufo-Begegnungen der 3. und 4. Art erwähnt werden, weisen darauf hin, dass nicht alle vom selben Ort oder aus derselben Dimension kommen. Dementsprechend unterschiedlich sind auch ihre Mentalität und ihre Motivation.

Die alten Mysterienschulen betonen, dass wir zwischen den ursprünglichen Schöpfungswelten („Lichtwelten“) und den Spiegelsphären oder „Dunkelwelten“ unterscheiden müssen. Hinsichtlich dieser vierzehn Dimensionsebenen sagen die Sanskritschriften, dass sie allesamt bewohnte Welten sind und dass die Erde zur „mittleren“ Welt gehört. Dies bedeutet nicht etwa, dass die Erde der Mittelpunkt des Universums ist. Gemeint ist, dass sie zur physikalisch-materiellen Welt gehört, und diese wird als mittlere Welt bezeichnet, weil sie sich zwischen den „höher liegenden“ Lichtwelten und den „unterhalb liegenden“ Dunkelwelten befindet. Aus diesem Grund seien auf der Erde Einflüsse von beiden Seiten – von der dunklen und von der göttlichen – wirksam und feststellbar.

Beide „Hälften“ oder „Seiten“ des Universums sind aus unserer irdischen Sicht höherdimensional. Die Purāṇa-Schriften (die mythisch-historischen Schriften innerhalb der Sanskritschriften) erwähnen an mehreren Stellen, im Universum gebe es insgesamt 400 000 humanoide Lebensformen: die hohen Lichtwesen, die Engelwesen, die „Dämonen“ (Wesen aus den dunklen Welten), die Astralwesen, die Elementarwesen, die irdischen Menschen usw. Die meisten dieser Wesen sind nicht an die grobstoffliche Materie gebunden, was sich darin ausdrückt, dass sie sich viel ungehinderter bewegen können als die Menschen, weshalb die Sanskritschriften (oft fast nebenbei) Raumfahrt, interdimensionale Kontakte und Materialisationen erwähnen.

Götterschlachten

Aus den indischen Mythen geht hervor – und sie betonen es explizit –, dass nicht alle Wesen, die zu den „höheren Dimensionen“ gehören, göttlich oder positiv sind. Die materielle Welt ist eine Welt der Dualität, und zur Dualität gehören sowohl die Lichtwesen als auch die Dunkelwesen, die im klassischen Sanskrit Suras und Asuras genannt werden. Bezeichnenderweise sind es insbesondere die Asuras, die ein großes Interesse an technischen Waffen und Flugobjekten haben.

Ein berühmtes Beispiel hierfür finden wir im Śrīmad-Bhāgavatam. Im zehnten Canto wird ein metallenes Flugobjekt beschrieben, das aus der Dunkelwelt Talātala stammt. Ein „Ingenieur“ dieser Astralwelt – er gehört zu den bekanntesten Gestalten der indischen Mythen und trägt den Namen Maya Dānava – hatte dieses Flugobjekt für einen irdischen Verbündeten, den machtgierigen König Śālva, konstruiert, und dieser Śālva setzte es im Kampf um Kṛṣṇas Stadt Dvārakā ein (rund 3000 v. Chr.). Die Beschreibung lautet wie folgt:
Śālva wünschte sich eine Flugmaschine (yana), die weder von den Göttern noch von den Asuras, Menschen, Gandharvas, Uragas, noch von den Rākṣasas zerstört werden konnte. Es sollte kāma-gam sein [fähig, nach der Willenskraft des Piloten zu fliegen], und es sollte die Vṛṣṇis vor Schreck erstarren lassen. ‚So sei es‘, sagte Śiva und beauftragte Maya Dānava. Dieser schuf ein Saubha-Flugzeug [‚Sabhā-ähnlich‘, eine kleine Sabhā-Kopie] aus Metall und übergab es Śālva. … Das Flugzeug, mit dem Śālva seine Angriffe führte, war so mysteriös, daß man manchmal meinte, es flögen mehrere identische Flugzeuge am Himmel, und manchmal, es sei überhaupt keines vorhanden. Manchmal war es sichtbar und dann wieder unsichtbar. So wussten Śālvas Gegner nie genau, wo es war. Manchmal stand es am Boden, im nächsten Moment flog es am Himmel, dann wieder verharrte es kurz auf dem Gipfel eines Berges und tauchte plötzlich aus dem Wasser auf. [Die angegriffene Stadt Dvārakā befand sich auf einer Insel vor dem Festland.] Wie ein wirbelnder Feuerstab blieb es nie an einem Ort.“ (Śrīmad-Bhāgavatam X.76,6 - 7/21 – 22)
Diese Beschreibung der Flugeigenschaften von Śālvas Flugzeug stimmt in vielen Details mit heutigen Ufo-Berichten aus aller Welt überein: das plötzliche Auftauchen und Verschwinden, das Schweben, der Zickzack-Kurs, das Verdoppeln des Objektes und die Vermehrung in mehrere Objekte (neue Objekte gehen aus dem ersten hervor).

Fliegende Kutschen, Hallen und Städte

Die Sanskritschriften enthalten Beschreibungen von Raumschiffen, die sich grundlegend in vier Kategorien unterteilen lassen: Pura, Sabhā, Vimāna, Pūrva.

Pūrvas sind raketenähnliche Raumschiffe. Aus den Beschreibungen, die ich bis jetzt gesehen habe, bekomme ich den Eindruck, dass Pūrvas sich mit einem mechanischen Antrieb fortbewegen und keinen Zugang zu den höheren Dimensionen haben.

Der Ausdruck Vimāna bedeutet wörtlich „Objekt, das sehr / in jeder Hinsicht (vi-) beweglich / den Raum durchmessend (-māna) ist“ und ist der allgemeine Sanskritbegriff für „Flugobjekt“. Unterschiedlichste Raum- und Dimensionsschiffe werden als Vimānas bezeichnet: mechanische Flugobjekte, die nur in Erdnähe verkehren; solche, die Zugang zu den höheren Dimensionen haben und auch in einen materialisierten Zustand übergehen können; die Raumschiffe der Götter und Dämonen; die nicht-materiellen „Transraumschiffe“.

Eine der bekanntesten und ältesten Vimāna-Beschreibungen finden wir im großen indischen Epos Rāmāyaṇa. Der Dämonenkönig Rāvaṇa raubte dem himmlischen „Schatzmeister“ Kuvera ein Vimāna, wurde dann aber vom Helden Rāma in einer großen Schlacht getötet, worauf Rāvaṇas Bruder das Vimāna Rāma anbot. Er sprach:
„O Prinz, ich werde dich noch heute in deine Stadt bringen. O unvergleichlich starker Rāma, hier ist das Vimāna namens Puṣpaka (‚aus Blumen bestehend / schön wie eine Blume‘), das mein Bruder Rāvaṇa dem Kuvera gewaltsam entriss, nachdem er ihn in der Schlacht besiegt hatte. Es leuchtet wie die Sonne, es stammt von den Devas (‚ist divya‘) und ist uttama (‚unübertroffen, einzigartig‘). Es bewegt sich allein mit Willenskraft überall hin (‚ist kāma-gam‘). Es steht dir nun zur Verfügung. Dieses Vimāna, das weiß wie eine Wolke ist, wird dich in vollkommener Sicherheit nach Ayodhyā bringen.“ (Es folgen ausgeschmückte, folkloristisch anmutende Beschreibungen des Vimānas, gleichzeitig wird erneut betont, es sei mano-javam, „schnell wie Gedanken“ oder „von Gedanken gesteuert“, und kāma-gam. Danach wird beschrieben, wie das Vimāna startete und immer höher in den Himmel stieg.) „Auf das Zeichen von Rāma erhob sich dieses einzigartige, mit aufgemalten Schwänen verzierte Vimāna, in den Himmel, wobei ein lautes Geräusch (mahā-nāda) erklang.“ (Vālmīki Rāmāyaṇa, Yuddha Kāṇḍa, Kap. 121 – 123)
Im Zusammenhang mit den Vimānas der Götter und Dämonen werden oft Sabhās erwähnt. Wörtlich bedeutet Sabhā „Versammlungshalle“. Dieser Begriff vermittelt einen Eindruck der Größe dieser Objekte. Sabhās können auf Planeten stationiert sein, aber gewisse Sabhās sind auch fähig, sich zu bewegen und zu fliegen. Manchmal tragen sie Flotten von Vimānas in sich, sind also „Mutterschiffe“, jedoch nicht in einem materiell-mechanischen Sinn.

Ein Beispiel hierfür finden wir im Śrīmad-Bhāgavatam (VIII.15,8a/10 – 11/16/23a). Dort wird beschrieben, wie die Heere der unteren Welten eine astrale Lichtwelt („die Welt des Götterkönigs Indra“) angreifen:
„Bali Mahārāja, der König der Daityas und Asuras, bestieg sein Gefährt (ratha) und versammelte seine Heere um sich. Es sah aus, als würden sie den Himmel verschlingen und alle Himmelsrichtungen mit ihren Blicken verbrennen. Mit seiner Raumflotte machte sich Bali Mahārāja auf den Weg nach Indrapurī, zur Hauptstadt auf Indras Planeten. Als sie aufbrachen, schien es, als ließe er den gesamten Boden erbeben. … In König Indras Stadt gab es zahllose Gebäude, weite Straßen und Sabhā-Versammlungshallen und nicht weniger als einhundert Millionen Vimānas. … Bali, der Befehlshaber zahlloser Soldaten, versammelte seine Leute außerhalb der Stadt und griff Indras Reich aus allen Richtungen an.“
Die Sabhā-„Hallen“ sind noch nicht die höchste Kategorie von Raumschiffen, die in den Sanskritschriften erwähnt werden. Die größten sind die Puras, die „fliegenden Städte“. Das berühmteste Pura-Beispiel betrifft eine ganze Pura-Flotte: die drei Puras der Söhne des mächtigen Asuras Tāraka. Diese Begebenheit erscheint wie eine altindische Version von Star Wars und wird in den meisten der achtzehn Purāṇas erwähnt, wobei wiederum einige Parallelen zum modernen Ufo-Phänomen auffallen. Hier eine Zusammenfassung dieser Götterschlacht (entsprechend Liṅga Purāṇa Canto I, Kapitel 71):
Einst besiegten die Götter, angeführt von Śivas Sohn namens Skanda, den Asura Tāraka, der mit seinen Raumschiffen bereits zahlreiche Planeten der astralen Lichtwelten besetzt hatte. Nach Tārakas Niederlage waren seine drei Söhne derart bestürzt, dass sie voller Rachegefühle asketisch-magische Rituale auszuführen begannen, um ein Höchstmaß an Energien zu mobilisieren. Durch die Macht ihrer Askese zwangen sie den hohen Demiurgen Brahmā, ihnen eine Gunst zu erteilen, und gelangten so in den Besitz einer noch nie dagewesenen Raumflotte mit Basis auf der Erde.

Die drei Daitya-Brüder [Tārakas Söhne] sprachen zu Brahmā: „Durch deine Gnade wird es uns möglich sein, die Erde in Besitz zu nehmen und uns mit Hilfe von drei fliegenden Festungen (Puras) ungehindert im All zu bewegen. Einmal alle eintausend Jahre werden wir uns versammeln, und dann sollen diese drei Festungen in eine verschmelzen. Nur wenn der große Herrscher, Śiva, uns in genau jenem Moment, wo die drei Festungen vereint sind, angreift und mit einem einzigen Pfeil trifft, sollen wir besiegt werden können.“ Mit den Worten „So sei es“ entschwand Brahmā ihren Augen.

Daraufhin konstruierte der bereits erwähnte Maya Dānava kraft seiner Konzentration drei Pura-Bastionen: eine goldene, eine silberne und eine eiserne. Die goldene wurde in den „himmlischen Welten“ (in den astralen Lichtwelten) stationiert. Die silberne schwebte am irdischen Firmament, und die eiserne stand auf der Erde. Tārakākṣa übernahm das Kommando über die goldene Festung, Kamalākṣa das Kommando über die silberne Festung, und Vidyunmālī übernahm das Kommando über die irdische Festung aus Eisen.

„In diesen Festungen verehrten die Daitya- und Dānava-Dämonen den Dānava-Magier Maya, der sich selbst in jeder dieser drei Festungen einen besonderen Verehrungsraum errichtet hatte, in denen er lebte. Auf diese Weise, o heilige Gottgeweihte, entstanden die drei uneinnehmbaren Festungen. Sie waren ausgestattet wie eigene Planeten. Die Daityas der drei Welten versammelten sich in diesen Festungen und gewannen mit deren Hilfe die Überhand in den drei Weltebenen. … In diesen Festungen gab es zahllose kleinere Raumschiffe (Vimānas), die der Sonnenscheibe glichen und auf jeder Seite Fenster hatten. … Die drei Festungen waren so gut gebaut, dass niemand in sie eindringen konnte, nicht einmal mit mentalen Kräften, denn Mayas magische Kräfte waren unübertrefflich. … Unter ihnen gab es aber auch stumme Wesen ohne eigene Bewegung [bioroboterähnliche Wesen]; sie waren wie Zwerge und hatten unnatürliche Körperproportionen; ihre Körper hatten eine bläuliche Tönung; ihr Haar war dunkel und kraus.“

Drei weitere Beispiele von Götterschlachten und interdimensionalen Kontakten
„Yayāti war ein mächtiger, gottesbewusster König der Erde. Weil Indra, der König des Himmels, mit ihm außergewöhnlich zufrieden war, schenkte er ihm eine leuchtende, göttliche Kutsche (ratha) aus Gold. Dieses Gefährt wurde von himmlischen [nicht-irdischen] Pferden gezogen, die sich mit der Geschwindigkeit des Geistes fortbewegten. All seine Unternehmungen führte Yayāti mit der Hilfe dieses Rathas aus. Mit diesem Ratha wurde er unbezwingbar. Er eroberte die Erde in sechs Tagen und konnte sowohl die Devas als auch die Asuras in Schlachten besiegen.“ (Brahma Purāṇa 10.6 – 8)
„Nachdem Indra den Asura Vṛtra getötet hatte, … flohen die Dānavas voller Schrecken auf die Erde und errichteten unter dem Meer ihre Festung. Sie versammelten sich und machten voller Stolz einen Plan, um alle drei Welten zu unterwerfen. Der erste Schritt sollte sein, all jene Menschen auf der Erde zu vernichten, die Tugend und Weisheit fördern. ‚Wenn Tugend und Weisheit auf der Erde verschwinden, verschwinden sie im ganzen Universum [denn von der Erde aus gehen die Seelen in die entsprechenden jenseitigen Welten].‘ Dieser Plan machte die Dānavas zuversichtlich und siegesgewiss.“ (Mahābhārata, Vana Parva 101.17 – 22a)
[Die Lichtwesen sprachen:] „Durch den Verlust des spirituellen Wissens haben die Menschen auf der Erde die förderliche Weisheit verloren. Dies bereitet uns große Sorge, und deshalb sehen wir die Notwendigkeit, uns [durch geistige Kontakte und durch Inkarnation] auf die Ebene der Menschen zu begeben.“ (Mahābhārata, Śānti Parva, 59.24b – 25)
Fazit: Viele Vordenker der heutigen Wissenschaft sprechen von unsichtbaren Welten und höheren Dimensionen („Parallelwelten“, „Multiversum“, „morphogenetische Felder“). Mit diesem neuen, holistischen Weltbild nähern sie sich dem, was die Eingeweihten der alten Mysterienschulen seit jeher sahen und beschrieben: Die physikalische Materie ist nicht die einzige Realität; die sichtbare Welt ist verbunden mit kosmischen Hierarchien; der Mensch ist, wie das Universum, ein multidimensionaler Kosmos („wie oben, so unten“). Dies eröffnet eine Sicht auf die Vor- und Frühgeschichte der Menschheit, die dem Geschichtsbild der darwinistisch geprägten Anthropologie widerspricht. Hierbei ist wichtig zu erkennen, dass die darwinistischen Theorien und Szenarien einem materialistischen Weltbild entspringen. Andererseits haben wir heute auch die Möglichkeit, die Mythen der alten Überlieferungen und heiligen Schriften kritisch-differenziert zu betrachten. Wenn wir nicht materialistische Konzepte auf sie projizieren, kann eine neue Forschung entstehen, denn vieles weist darauf hin, dass die alten Mythen zumindest in ihrem Kern eine Erinnerung enthalten, die bis in frühere Zeitalter (im Sanskrit Yugas genannt) zurückreichen. Dazu gehören auch die Geschichten von alten versunkenen Kulturen, ihren interdimensionalen Kontakten und den entsprechenden Technologien. Wir stehen hier erst am Anfang der Erforschung des alten Wissens und der Verbindung seiner Essenz mit unserer Wissenschaft, die jedoch – um echten Fortschritt zu ermöglichen – nicht auf ein materialistisches Weltbild beschränkt werden sollte.

Neues Buch von Armin Risi