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armin-risi.ch · Triskele
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Armin Risi
Philosoph • Autor • Referent
Radikal umdenken – neue Wege und Weltbilder

Echnaton:
Archäologische Klärung einer Fehlinformation

Die theistischen Geheimlehren der altägyptischen Mysterienschulen, in: Armin Risi, Licht wirft keinen Schatten – Ein spirituell-philosophisches Handbuch, S. 294 – 319.

Die Rosenkreuzer und auch andere zeitgenössische Mysterienorden berufen sich auf ägyptische Wurzeln und nennen dabei immer auch „Echnaton“ als einen ihrer Initiatoren. Was war das Anliegen, was die Lehre des umstrittenen Pharaonenehepaars Echnaton und Nofretete? In dieser Abhandlung kann ich mich auf neuste archäologische Erkenntnisse stützen, die bisher noch kaum in die Sekundärliteratur eingeflossen sind. Der Hintergrund dieser neuen Erkenntnisse ist folgender: In den 1920er und 1930er Jahren hatten Archäologen in der alten Echnaton-Stadt Achetaton (heute: Amarna) Bausteine mit Inschriften ausgegraben, diese übersetzt und die Relikte dann in Kisten verpackt, die an verschiedene Museen im Westen versandt wurden. Einige dieser Kisten blieben über fünfzig Jahre lang im Keller eines kleinen Museums in England stehen. Als die Ägyptologin Christine El‍-‍Mahdy beauftragt wurde, diese Kisten zu öffnen, machte sie eine überraschende Entdeckung, denn eine dieser Kisten enthielt ebenjene Inschriften, die bei der Ausgrabung übersetzt worden waren und auf deren Grundlage wichtige Rückschlüsse über das Leben von Pharao Echnaton gezogen worden waren. Nur: Diese Inschriften waren damals falsch übersetzt worden! Während über fünfzig Jahren war diese falsche Übersetzung ungeprüft von allen Ägyptologen als Faktum übernommen worden, was z. T. zu sehr verzerrten Spekulationen über die Verhältnisse in Achetaton und über die Beziehung von Echnaton und Nofretete geführt hatte: Spekulationen wie die Verstoßung von Nofretete durch Echnaton im 12. Regierungsjahr; oder Echnatons angebliche homosexuelle Abgefahrenheit auf einen „Jüngling“ namens Semenkhare, der angeblich plötzlich auftauchte und von Echnaton dann sogar zu seinem Nachfolger auf dem Königsthron bestimmt worden sei; oder die angebliche Selbstvergottung Echnatons als Diktator, wie dies insbesondere Nicholas Reeve behauptet, z. B. in der BBC-Sendung von 1998, Der vergessene Pharao (diese Sendung wurde nun vom Weltbild-Verlag im Rahmen seiner Mystica-DVD neu herausgegeben); all diese Forscher konnten die im Jahr 1999 erstmals veröffentlichte Korrektur noch nicht kennen.

Die historischen Richtigstellungen erlauben nun neue Einblicke in Echnatons Reformation, durch die damals geistige Samen gesetzt wurden, die über verschiedene Stationen bis in die heutige Zeit nachwirken und heute erst als solche Samen erkannt werden können. Was damals begonnen wurde, wäre auch heute revolutionär im positiven, spirituellen Sinn. Denn, soviel sei hier verraten: Echnaton und Nofretete gründeten nicht einfach den ersten Monotheismus, wie heute in allen Geschichtsbüchern geschrieben steht. Die historischen und theologischen Konsequenzen der besagten archäologischen Entdeckung bzw. Korrektur sind im Buch Licht wirft keinen Schatten auf 25 Seiten dargelegt.

Neues Buch von Armin Risi