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Eine Reportage von Armin Risi (Text) und Karuna Risi (Fotos)
Erschienen im Kopp-Dossier Nr. 4
Das Wissen der heutigen Naturvölker –
Ein Beispiel aus Borneo
Ein Beispiel aus Borneo
Armin Risis Beiträge in den Kopp-Dossier-Ausgaben Nr. 1 und 3 haben ein Szenario dargestellt, das für viele Menschen heute unvorstellbar, ja unglaublich ist. Es muß aber festgestellt werden, daß die zitierten Zeugen und Quellen nicht nur der modernen UFO- und Alienforschung entstammen, sondern daß auch alte Traditionen ähnliche Berichte vorzulegen haben. In den bisherigen Artikeln wurden Beispiele aus indischen, indianischen, biblischen und sumerischen Überlieferungen angeführt, doch sie sind auf allen Kontinenten und in allen Kulturepochen zu finden. Bei einer Exkursion nach Borneo fand der Autor weitere nachdenklich stimmende Indizien.
Wenn man einmal weggeht vom Alltag mit all den Computerarbeiten, Telephonaten, Briefen, Terminen usw., wird ersichtlich, wie weit diese äußeren Umstände unser Leben diktieren und wie viele Menschen bereits gänzlich davon in Anspruch genommen sind. Ohne diese äußeren Beschäftigungen findet man Distanz und Zeit zum Überdenken der eigenen Prioritäten im Leben. Diese Verinnerlichung bewirkt auch im Äußeren eine entsprechende Ausrichtung, und man begegnet plötzlich Menschen, denen man sonst nicht begegnet wäre oder mit denen man sonst nur kurz und oberflächlich einige Worte gewechselt hätte. So erging es auch mir und meiner Frau auf unserer Hochzeitsreise, und wir hatten den Eindruck, daß wir durch höhere Fügungen immer zu den richtigen Personen und Orten geführt wurden, was sich auch für meine Nachforschungen als sehr fruchtbar erwies. Mehrere Themen, die im Buch Machtwechsel auf der Erde erörtert werden, erfuhren während dieser Reise weitere Bestätigung und Illustration.
Wenn man einmal weggeht vom Alltag mit all den Computerarbeiten, Telephonaten, Briefen, Terminen usw., wird ersichtlich, wie weit diese äußeren Umstände unser Leben diktieren und wie viele Menschen bereits gänzlich davon in Anspruch genommen sind. Ohne diese äußeren Beschäftigungen findet man Distanz und Zeit zum Überdenken der eigenen Prioritäten im Leben. Diese Verinnerlichung bewirkt auch im Äußeren eine entsprechende Ausrichtung, und man begegnet plötzlich Menschen, denen man sonst nicht begegnet wäre oder mit denen man sonst nur kurz und oberflächlich einige Worte gewechselt hätte. So erging es auch mir und meiner Frau auf unserer Hochzeitsreise, und wir hatten den Eindruck, daß wir durch höhere Fügungen immer zu den richtigen Personen und Orten geführt wurden, was sich auch für meine Nachforschungen als sehr fruchtbar erwies. Mehrere Themen, die im Buch Machtwechsel auf der Erde erörtert werden, erfuhren während dieser Reise weitere Bestätigung und Illustration.
Ein exotisches Reiseziel
Ein Ziel unserer Reise war es, Menschen zu treffen, die noch möglichst wenig mit der weltweit verbreiteten Medieninformation in Kontakt gekommen sind, kleine Volksstämme, die nichts von moderner Esoterik, Ufologie, Science-Fiction und Geheimpolitik gehört haben. Was wissen solche Menschen über die heute herrschenden Mächte, über astrale und außerirdische Einflüsse? Diese Fragestellung faszinierte uns und bewog uns, während sechs Wochen fern von Touristenpfaden den Kontakt mit möglichst „unzivilisierten“ Ureinwohnern zu suchen.
Borneo ist die viertgrößte Insel der Welt und gehört heute zu einem Drittel zu Malaysia und zu zwei Dritteln zu Indonesien. Das malaiische Drittel im nördlichen und nordwestlichen Bereich der Insel wird dominiert vom 4100 Meter hohen Berg Kinabalu, dem höchsten Berg Südostasiens. Dieser befindet sich in der Crocker-Range-Bergkette, zu der mehrere zwei- bis zweieinhalbtausend Meter hohe Gipfel gehören. Wenn man bedenkt, daß diese Berge nur wenige Kilometer vom tropischen Meer entfernt sind (4 bis 6° nördlich des Äquators), bekommt man eine Vorstellung von der eindrucksvoll gegensätzlichen Naturszenerie. Vom Meeresstrand bis zum allesüberragenden Mount Kinabalu sind es nur fünfzig Kilometer, aber über viertausend Meter Höhenunterschied!
Der breite Küstenstreifen von Borneo, der zu Malaysia gehört, untersteht der Regierung von Kuala Lumpur und wird als Ostmalaysia bezeichnet. Er besteht aus einem nördlichen Teil und einem südlichen Teil: Sabah und Sarawak. Sabah umfaßt die ganze Nordspitze Borneos, mit dem Mount Kinabalu als höchstem Punkt. Dieser Berg gilt den Ureinwohnern auch heute noch als heiliger Ort. Die Etymologie seines Namens ist unklar, aber die häufigste Meinung besagt, daß er von Akinabalu abgeleitet ist, was in einem einheimischen Dialekt „Ort der jenseitigen Seelen“ bedeutet. Zuoberst auf dem Berg gibt es einen kleinen See, den „Opfersee“, wo die Ureinwohner einst und sporadisch auch heute noch Tieropfer zur Befriedung der dort weilenden Seelen durchführen.
Monolithverehrung
Einer der Gründe, warum wir gerade Sabah besuchen wollten, war der Hinweis, daß es dort ein Gebiet mit vielen künstlich errichteten Monolithen gibt, die zum Teil auch heute noch verehrt werden. Deshalb machten wir uns als erstes auf die Suche nach diesen Stätten und wurden bald fündig. In der Nähe von Kota Kinabalu, der Hauptstadt von Sabah, steht einer der größten dieser Monolithen und ist heute das Zentrum eines kleinen Kulturdorfes namens Monsopiad (beim Städtchen Penampang). Er dient nicht nur als Besucherattraktion, sondern bekommt auch heute noch, wie die Bewohner des Dorfes uns später anvertrauten, regelmäßige Verehrungen.
Der Monsopiad-Monolith ragt rund zweieinhalb Meter aus dem Boden und steckt nach Schätzungen der Anwohner etwa eineinhalb Meter im Boden, was der Grund sei, daß dieser Stein seit dreihundert Jahren trotz des feuchten Bodens nicht eingesunken und umgekippt sei. Sein geschätztes Gewicht beläuft sich auf 6 bis 10 t. Wer von den Puma Punku-, Baalbek- oder Bhimpul-Monolithen „verwöhnt“ ist, deren Gewicht sich auf 1000 t bis hin zu 1300 t (die Bhimpul-Monolithbrücke im indischen Himalaya#fn:1 beläuft, wird bei einem Stein von knapp 10 t nur müde lächeln. Dennoch stellt sich die Frage, wie dieser Stein nach Monsopiad gekommen ist, denn er ist ein Sandsteinbrocken, der von der Insel Gaya stammt, die der Küstenstadt Kota Kinabalu vorgelagert ist.
Nach Angaben der Dorfbewohner ist der Stein vor dreihundert Jahren, nach dem Tod des Helden namens Monsopiad, über den See- und Flußweg herangeschafft worden, ein Fahrweg von rund dreißig Kilometern. Damals standen für diesen Transport nur Bambusflosse zur Verfügung, die bestenfalls ein paar erwachsene Menschen, aber keine zehn Tonnen zu tragen vermögen. Auch mit entsprechend langen Flöße oder Booten wäre dies nicht möglich gewesen, denn der Fluß ist nicht tief und hat viele enge Kurven.
Die Bücher, die ich konsultierte, erwähnen den Transport nur nebenbei und geben sich wie selbstverständlich mit menschlicher Zugkraft und mit Flöße als Erklärung zufrieden. Daß der Stein tatsächlich von der Insel Gaya stammt, wird nicht bezweifelt, denn wie man sich leicht überzeugen kann, liegen dort an der steilen Inselküste auch heute noch ähnliche quaderförmige Sandsteinbrocken.
Nachdem wir das Vertrauen dieser Menschen gewonnen hatten, verrieten sie uns ihre eigene Erklärung: Die Stämme hätten damals kompetente Schamaninnen (genannt Bobolijan) gehabt, denen es gelungen sei, in einem Trancezustand das Gewicht dieser Steine zu verringern. Dies geschehe dadurch, daß sie sich über Rituale und Mantrasprüche mit dem Geist des Steines in Verbindung setzten.
Unabhängig voneinander geben Ureinwohner Asiens, Südamerikas, Afrikas, Alteuropas sowie des Nahen und Fernen Ostens ähnliche nichtmechanistische Erklärungen. Wir entdeckten auch noch andere, zum Teil sogar noch größere Monolithen, aber dies soll Thema eines anderen Artikels sein. Die Frage, die sich uns aufdrängte, lautete natürlich: Gibt es solche Bobolijan-Schamaninnen auch heute noch? – Ja, es gibt sie, und sie hätten immer noch einige magische Fähigkeiten, obwohl sie aufgrund der angeschlagenen Tradition nicht mehr zu Levitationen und ähnlichem fähig seien.
Wo finden wir solche rar gewordenen alten Schamaninnen? Das war das nächste, was wir herausfinden mußten. Und das Glück brachte uns bald mit jemandem zusammen, der touristisch unberührte kleine Dörfer kannte, wo es noch solche Bobolijans geben solle. Diese leben jedoch nicht in der Stadt, sondern weit draußen im Gebiet, wo es einst nur Urwald gab. Die Spur, die wir verfolgten, führte uns zum Eingeborenenstamm der Rungus.
Erstaunliche Schöpfungsmythen
Bevor wir die Stadt verließen, wollte ich in alten Büchern nachlesen, was andere bereits über diese ethnologischen Fragen herausgefunden haben. Dabei war schnell ersichtlich, daß sich noch nicht viele diese Fragen gestellt hatten, und wenn, dann meistens auf Malaiisch. Hier muß erwähnt werden, daß die Regierung von Malaysia islamisch ist und deshalb keinen Wert auf die Erforschung, ganz zu schweigen auf die Erhaltung der alten, nicht-islamischen Traditionen legt. Die moderne Geschichte scheint dort erst im Jahr 1966 zu beginnen, im Jahr der Angliederung Sabahs an Malaysia. Die Geschichte davor ist meistens nur eine kurze Beschreibung der Kolonisation. Was vor der Ankunft der Koloniemächte vorhanden war, wird mit einem einzigen Satz abgetan: primitive Stammeskulturen, die noch der Kopfjägerei frönten. (Daß die Truppen von Kolonialisten mit ihren Missionaren eine x-fach größere Anzahl von Todesopfern forderten als diese sogenannt primitiven Menschen mit ihrer sporadischen Erbeutung von Köpfen in Duellen – statt Stammeskriegen! –, wird natürlich in keinem Schulbuch erwähnt.)
Da ich auf englische Bücher angewiesen war, schrumpfte die Zahl der verfügbaren relevanten Bücher auf ein erträgliches Minimum. Interessant waren nur die Bücher der englischen Ethnologen und Linguisten aus der Kolonialzeit. Die Suche wurde jedoch belohnt, als ich in der Sabah State Library von Kota Kinabalu ein Buch in die Hände bekam, das ein Dr. I. H. N. Evans im Jahr 1953 bei der Cambridge University Press veröffentlicht hatte: The Religion of the Tempasuk Dusuns of North Borneo.
Darin dokumentiert der Autor unter anderem verschiedene Berichte der Eingeborenen über rätselhafte Erscheinungen und Himmelsphänomene:
Ein Ziel unserer Reise war es, Menschen zu treffen, die noch möglichst wenig mit der weltweit verbreiteten Medieninformation in Kontakt gekommen sind, kleine Volksstämme, die nichts von moderner Esoterik, Ufologie, Science-Fiction und Geheimpolitik gehört haben. Was wissen solche Menschen über die heute herrschenden Mächte, über astrale und außerirdische Einflüsse? Diese Fragestellung faszinierte uns und bewog uns, während sechs Wochen fern von Touristenpfaden den Kontakt mit möglichst „unzivilisierten“ Ureinwohnern zu suchen.
Borneo ist die viertgrößte Insel der Welt und gehört heute zu einem Drittel zu Malaysia und zu zwei Dritteln zu Indonesien. Das malaiische Drittel im nördlichen und nordwestlichen Bereich der Insel wird dominiert vom 4100 Meter hohen Berg Kinabalu, dem höchsten Berg Südostasiens. Dieser befindet sich in der Crocker-Range-Bergkette, zu der mehrere zwei- bis zweieinhalbtausend Meter hohe Gipfel gehören. Wenn man bedenkt, daß diese Berge nur wenige Kilometer vom tropischen Meer entfernt sind (4 bis 6° nördlich des Äquators), bekommt man eine Vorstellung von der eindrucksvoll gegensätzlichen Naturszenerie. Vom Meeresstrand bis zum allesüberragenden Mount Kinabalu sind es nur fünfzig Kilometer, aber über viertausend Meter Höhenunterschied!
Der breite Küstenstreifen von Borneo, der zu Malaysia gehört, untersteht der Regierung von Kuala Lumpur und wird als Ostmalaysia bezeichnet. Er besteht aus einem nördlichen Teil und einem südlichen Teil: Sabah und Sarawak. Sabah umfaßt die ganze Nordspitze Borneos, mit dem Mount Kinabalu als höchstem Punkt. Dieser Berg gilt den Ureinwohnern auch heute noch als heiliger Ort. Die Etymologie seines Namens ist unklar, aber die häufigste Meinung besagt, daß er von Akinabalu abgeleitet ist, was in einem einheimischen Dialekt „Ort der jenseitigen Seelen“ bedeutet. Zuoberst auf dem Berg gibt es einen kleinen See, den „Opfersee“, wo die Ureinwohner einst und sporadisch auch heute noch Tieropfer zur Befriedung der dort weilenden Seelen durchführen.
Monolithverehrung
Einer der Gründe, warum wir gerade Sabah besuchen wollten, war der Hinweis, daß es dort ein Gebiet mit vielen künstlich errichteten Monolithen gibt, die zum Teil auch heute noch verehrt werden. Deshalb machten wir uns als erstes auf die Suche nach diesen Stätten und wurden bald fündig. In der Nähe von Kota Kinabalu, der Hauptstadt von Sabah, steht einer der größten dieser Monolithen und ist heute das Zentrum eines kleinen Kulturdorfes namens Monsopiad (beim Städtchen Penampang). Er dient nicht nur als Besucherattraktion, sondern bekommt auch heute noch, wie die Bewohner des Dorfes uns später anvertrauten, regelmäßige Verehrungen.
Der Monsopiad-Monolith ragt rund zweieinhalb Meter aus dem Boden und steckt nach Schätzungen der Anwohner etwa eineinhalb Meter im Boden, was der Grund sei, daß dieser Stein seit dreihundert Jahren trotz des feuchten Bodens nicht eingesunken und umgekippt sei. Sein geschätztes Gewicht beläuft sich auf 6 bis 10 t. Wer von den Puma Punku-, Baalbek- oder Bhimpul-Monolithen „verwöhnt“ ist, deren Gewicht sich auf 1000 t bis hin zu 1300 t (die Bhimpul-Monolithbrücke im indischen Himalaya#fn:1 beläuft, wird bei einem Stein von knapp 10 t nur müde lächeln. Dennoch stellt sich die Frage, wie dieser Stein nach Monsopiad gekommen ist, denn er ist ein Sandsteinbrocken, der von der Insel Gaya stammt, die der Küstenstadt Kota Kinabalu vorgelagert ist.
Nach Angaben der Dorfbewohner ist der Stein vor dreihundert Jahren, nach dem Tod des Helden namens Monsopiad, über den See- und Flußweg herangeschafft worden, ein Fahrweg von rund dreißig Kilometern. Damals standen für diesen Transport nur Bambusflosse zur Verfügung, die bestenfalls ein paar erwachsene Menschen, aber keine zehn Tonnen zu tragen vermögen. Auch mit entsprechend langen Flöße oder Booten wäre dies nicht möglich gewesen, denn der Fluß ist nicht tief und hat viele enge Kurven.
Die Bücher, die ich konsultierte, erwähnen den Transport nur nebenbei und geben sich wie selbstverständlich mit menschlicher Zugkraft und mit Flöße als Erklärung zufrieden. Daß der Stein tatsächlich von der Insel Gaya stammt, wird nicht bezweifelt, denn wie man sich leicht überzeugen kann, liegen dort an der steilen Inselküste auch heute noch ähnliche quaderförmige Sandsteinbrocken.
Nachdem wir das Vertrauen dieser Menschen gewonnen hatten, verrieten sie uns ihre eigene Erklärung: Die Stämme hätten damals kompetente Schamaninnen (genannt Bobolijan) gehabt, denen es gelungen sei, in einem Trancezustand das Gewicht dieser Steine zu verringern. Dies geschehe dadurch, daß sie sich über Rituale und Mantrasprüche mit dem Geist des Steines in Verbindung setzten.
Unabhängig voneinander geben Ureinwohner Asiens, Südamerikas, Afrikas, Alteuropas sowie des Nahen und Fernen Ostens ähnliche nichtmechanistische Erklärungen. Wir entdeckten auch noch andere, zum Teil sogar noch größere Monolithen, aber dies soll Thema eines anderen Artikels sein. Die Frage, die sich uns aufdrängte, lautete natürlich: Gibt es solche Bobolijan-Schamaninnen auch heute noch? – Ja, es gibt sie, und sie hätten immer noch einige magische Fähigkeiten, obwohl sie aufgrund der angeschlagenen Tradition nicht mehr zu Levitationen und ähnlichem fähig seien.
Wo finden wir solche rar gewordenen alten Schamaninnen? Das war das nächste, was wir herausfinden mußten. Und das Glück brachte uns bald mit jemandem zusammen, der touristisch unberührte kleine Dörfer kannte, wo es noch solche Bobolijans geben solle. Diese leben jedoch nicht in der Stadt, sondern weit draußen im Gebiet, wo es einst nur Urwald gab. Die Spur, die wir verfolgten, führte uns zum Eingeborenenstamm der Rungus.
Erstaunliche Schöpfungsmythen
Bevor wir die Stadt verließen, wollte ich in alten Büchern nachlesen, was andere bereits über diese ethnologischen Fragen herausgefunden haben. Dabei war schnell ersichtlich, daß sich noch nicht viele diese Fragen gestellt hatten, und wenn, dann meistens auf Malaiisch. Hier muß erwähnt werden, daß die Regierung von Malaysia islamisch ist und deshalb keinen Wert auf die Erforschung, ganz zu schweigen auf die Erhaltung der alten, nicht-islamischen Traditionen legt. Die moderne Geschichte scheint dort erst im Jahr 1966 zu beginnen, im Jahr der Angliederung Sabahs an Malaysia. Die Geschichte davor ist meistens nur eine kurze Beschreibung der Kolonisation. Was vor der Ankunft der Koloniemächte vorhanden war, wird mit einem einzigen Satz abgetan: primitive Stammeskulturen, die noch der Kopfjägerei frönten. (Daß die Truppen von Kolonialisten mit ihren Missionaren eine x-fach größere Anzahl von Todesopfern forderten als diese sogenannt primitiven Menschen mit ihrer sporadischen Erbeutung von Köpfen in Duellen – statt Stammeskriegen! –, wird natürlich in keinem Schulbuch erwähnt.)
Da ich auf englische Bücher angewiesen war, schrumpfte die Zahl der verfügbaren relevanten Bücher auf ein erträgliches Minimum. Interessant waren nur die Bücher der englischen Ethnologen und Linguisten aus der Kolonialzeit. Die Suche wurde jedoch belohnt, als ich in der Sabah State Library von Kota Kinabalu ein Buch in die Hände bekam, das ein Dr. I. H. N. Evans im Jahr 1953 bei der Cambridge University Press veröffentlicht hatte: The Religion of the Tempasuk Dusuns of North Borneo.
Darin dokumentiert der Autor unter anderem verschiedene Berichte der Eingeborenen über rätselhafte Erscheinungen und Himmelsphänomene:
„Das Phänomen genannt Bugang erscheint wie ein rotglühender Meteor und gilt als sehr unglückverheißend, als Vorbote von Todesfällen, Kriegen und anderen Desastern. Man erzählte mir, daß während des Krieges mit den Japanern viele Bugang am Himmel gesehen worden seien.“ (p. 22)
Wie alle Urvölker sprechen auch die alten Borneo-Stämme von einer kosmischen Involution, das heißt von einer Herabkunft des irdischen Lebens aus höheren Dimensionen („Himmeln“). Borneo ist das Land der Orang Utans, und ich fragte bei jeder Gelegenheit die Einheimischen aller Himmelsrichtungen, wie sie den Zusammenhang von Mensch und Menschenaffe sehen. Sind diese tierischen Formen Vorstufen des Menschen?
Die Antwort lautete überall gleich, dem Sinn nach: „Wir und unsere Vorfahren leben seit Menschengedenken mit diesen Tieren zusammen, und ich kann dir versichern – wir wissen: Affen und Menschen kommen vom selben Schöpfer.“
Dr. Evans schreibt in diesem Zusammenhang in seinem Buch:
Die Antwort lautete überall gleich, dem Sinn nach: „Wir und unsere Vorfahren leben seit Menschengedenken mit diesen Tieren zusammen, und ich kann dir versichern – wir wissen: Affen und Menschen kommen vom selben Schöpfer.“
Dr. Evans schreibt in diesem Zusammenhang in seinem Buch:
„Die Gottheiten werden manchmal als Tuminaruk bezeichnet. Dieser Begriff läßt sich ableiten vom Verb minaruk – schaffen, schöpfen. … Wie es aussieht, werden an diese Gottheiten nicht oft Gebete gerichtet. Vielleicht wird geglaubt, diese seien zu sehr über menschliche Angelegenheiten erhaben. … Alle Gottheiten und Wesen vom Himmel gebrauchen Drachen (saragundik) als ‚Fahrzeuge‘, wenn sie auf die Erde herabsteigen oder sich wieder in die Lüfte erheben wollen (All deities and beings in the sky make use of kites (saragundik) as ‘vehicles’ when they wish to descend to the earth and ascend again to the skies; p. 16).“
Dieselben Mythen erzählen, daß es in unserem Universum sieben höhere Welten gebe, die alle eigene, bewohnte „Himmel“ seien. Der unterste dieser sieben Dimensionen heißt Awan oder Tawan. „Das ist der Himmel, den wir mit unseren Augen zu sehen vermögen“, erklärt Dr. Evans. „Tawan (Awan in der Kadamaian-Sprache) ist das übliche Dusun-Wort für ‚Himmel‘ im Sinn von Firmament, Himmelszelt.“ (p. 41) Mit anderen Worten, für diese Menschen ist es selbstverständlich, daß es nicht nur den sichtbaren Kosmos gibt, sondern auch eine Hierarchie von unsichtbaren Welten. In dieser Hierarchie befindet sich die für uns sichtbare Welt auf der untersten Stufe, da sie die am meisten verdichtete Welt darstellt.
Wie die sichtbare Erde entstanden ist, erklärt ein Dusun-Mythos wie folgt:
Wie die sichtbare Erde entstanden ist, erklärt ein Dusun-Mythos wie folgt:
„Kinorohingan war weiblich und Yumun männlich. Sie befanden sich anfänglich oberhalb des Himmels. Sie sprachen: ‚Unsere Welt erfüllt ihren Nutzen nicht, wenn es nicht auch Geschöpfe unterhalb gibt.‘ So nahm Yumun seinen Schild und einen runden Teller und legte den Teller umgekehrt auf den ebenfalls umgekehrten Schild. Dann ließ Kinorohingan beide herab. Der Schild wurde zur Erde und der darüber liegende Teller zum Himmelsgewölbe. Nachdem der Schild zur Erde geworden war, kamen Kinorohingan und Yumun herab auf die Erde [… und erschufen den Menschenkörper aus dem Erdelement]. … Kinorohingan hatte sieben Kinder, alles Söhne. Der jüngste trieb Handel und besaß einen Gong [„fliegender Gong“ statt „fliegende Untertasse“? – A. R.]. Er kam vom Himmel herab auf die Erde und begab sich in das Land unterhalb der Erde, um seinen Gong zu verkaufen.“ (Evans, p. 372, 385).
Erwähnenswert ist auch, daß in diesem Mythos einer der sieben Söhne sich gegen die Eltern auflehnt und von seiner Götterstellung fällt, worauf er zum Inbegriff des Bösen und Kranken wird.
Wie bereits im Dossier Nr. 3, S. 77, dargelegt wurde, sollten diese Mythen nicht dahingehend fehlinterpretiert werden, daß sie die präastronautische Evolutionstheorie unterstützen, nämlich daß ETs vom Himmel gekommen seien, um den primitiven Urmenschen über Genmanipulation zum homo sapiens zu mutieren. Dies ist ebenfalls eine zu diskutierende Hypothese, entspricht aber nicht den Mythen der Urvölker, obwohl diese Mythen immer wieder angeführt werden, um die besagte Evolutionstheorie zu stützen.
Urwaldromantik und Ernüchterung
Herman ist 29 Jahre alt, stammt aus Deutschland, besuchte die Hotelfachschule in Lausanne (Schweiz) und leitete ein Hotel in Südafrika. Dann aber wurde er zum Aussteiger und lebt nun seit drei Jahren in Sabah. Durch eine gute Fügung lernten wir ihn kennen und entdeckten sogleich unsere gemeinsamen Interessen. Herman spricht fließend Malaiisch und ist von einem Häuptling des Rungu-Stammes symbolisch als Sohn angenommen worden. Er war sofort bereit, uns in „sein“ Rungu-Dorf zu begleiten, in der nördlichsten Ecke Sabahs, auf der Kudat-Landzunge. In diesem Gebiet leben zwei Bobolijans, und ihnen wollte er uns gerne empfehlen. Er sagte jedoch sogleich, er könne nicht garantieren, ob wir sie sehen und sprechen könnten. Er warnte uns auch, dort gebe es kein fließendes Wasser, keine Toiletten, keinen Strom, also am Abend und in der Nacht kein Licht. Dies konnte uns jedoch in keiner Weise abschrecken, sondern erhöhte nur noch die Vorfreude auf die anspruchsvolle Urwaldromantik. Als alte Indienreisende wollten wir uns von nichts erschüttern lassen …
Es gab in dieser Gegend aber nicht nur keinen Strom, sondern auch keinen Urwald mehr. Dieser ist in den vergangenen drei Jahrzehnten bis auf den letzten Baum abgeholzt worden, und an seiner Stelle wurden Kokos- und Ölpalmen gepflanzt. Die Produkte dieser Pflanzen gehören heute zu den Hauptexportprodukten Ostmalaysias. Wo früher ein tropischer Regenwald stand, wuchert heute zwischen Palmen hohes Gras und Gestrüpp. Die großen Waldbrände der letzten Jahre waren eine direkte Folge dieser Forstwirtschaft, denn ein Urwald brennt nie.
Wo die Einheimischen einst in einem Dschungel lebten, der sie mit allem versorgte, was sie brauchten, sehen sie sich nun inmitten eines Meeres von Palmenmonokulturen, unterbrochen von Dörfern, Straßen, Reisfeldern und Industrieanlagen, hauptsächlich Palmöl- und Holzindustrie. Wir verließen die Hauptstraße, die von Kota Kinabalu nach Kudat im Norden führt, und kamen auf eine geteerte, löchrige Nebenstraße. Dann bog Hermans Fahrer ab und kam auf eine steinige Nebennebenstraße. Nach etwa zehn Kilometern ging es über eine Nebennebennebenstraße hinein in den Palmenwald, über wacklige Pritschenbrücken und Bachfurten. Aber auch dieser Waldweg war noch nicht die Zielgerade, denn nochmals wurde abgebogen, um durch eine fußwegähnliche überwucherte, schmale Schneise die letzten Querwaldeinkilometer zu durchwanken.
Plötzlich öffnete sich die enge Palmengasse, und wir kamen auf eine Lichtung mit ein paar Häusern auf Stelzen, sogenannten Langhäusern.
Es war acht Uhr und bereits seit zwei Stunden dunkel. Das Motorengeräusch ließ in den Häusern die Öl- und Petrollampen angehen. Stimmen wurden laut, und Herman verschwand in der größten Hütte. Nach einer Viertel Stunde kam er wieder heraus und winkte uns hinein. Besucher kommen sonst nie in dieses Dorf, höchstens ab und zu die Missionare, also waren wir die Sensation des Abends. Als sich alle um uns versammelt hatten, erschien im Hintergrund des rauchverhangenen Dämmerlichtes eine alte, stille Frau in Schwarz und blickte kurz auf uns. „Das ist die Bobolijan“, raunte Herman uns zu. Während der nächsten Tage bekamen wir sie nicht mehr zu Gesicht.
Wir äußerten durch Herman unseren Wunsch, mit der Bobolijan zu sprechen. Niemand reagierte darauf, und wir lebten für eine Woche geduldig mit den Dorfbewohnern, die unkompliziert, zuvorkommend und wahrhaft herzlich waren.
Obwohl im Dorf nur etwa sechzig Personen leben, steht am Dorfrand ein Holzhaus mit einem Kreuz auf dem Dach: die Missionskirche. In der Kirche hängt eine öffentliche Liste mit den Namen all jener Personen des Dorfes, die sich bereits der Kirche, meist R. C. (Roman Catholic), angeschlossen haben. Wir zählten 37 Namen. Der soziale Druck auf die anderen war stillschweigend, aber ablesbar.
Die Form der christlichen Lehre, die von diesen Missionaren gepredigt wird, besagt, daß die Einheimischen bisher nur den Teufel verehrt hätten und daß nun die Kirche ihnen Erlösung bringen könne. Am meisten werden die Schamaninnen als Teufelsanbeterinnen angeschwärzt; da sie heute aber nicht mehr auf dem Scheiterhaufen verbrannt werden können, legt man den Bekehrten nahe, den Umgang mit diesen „Hexen“ zu vermeiden. So werden ihre eigenen Leute gegen sie aufgehetzt, weshalb sie sogar im Dorf sehr zurückgezogen leben.
Die Einheimischen befinden sich in einem großen Zwiespalt, denn es bereitet ihnen Mühe zu glauben, daß alles, was ihre Eltern und Vorfahren getan haben, schlecht und falsch gewesen sein soll. Immerhin kamen die Probleme erst mit der Ankunft dieser Fremden, die ihnen mit Faustrecht den Urwald raubten. Andererseits haben sie durch den Lauf der Zeit und den Verlust des Waldes ihre alte Kultur unwiederbringlich verloren. Es gibt für sie kein Zurück mehr, und das Vorwärts in den modernen Materialismus vermag sie ebenfalls noch nicht ganz zu überzeugen. Doch mit der jungen Generation, die jetzt in die staatlichen Schulen geht, wird sich dieses Dilemma von selbst lösen. Diese Kinder kennen nur noch den „Fortschritt“ und importieren bis ins abgelegenste Dorf ihre Taperecorder inkl. Technosound.
Die Erwachsenen und auch die jungen Burschen, die noch im Dorf leben (viele wandern ab in die größeren Ortschaften), praktizieren einen passiven Widerstand. Sie bleiben im Wald und erhalten das Dorf am Leben, was sie mit geringstem Aufwand tun: zwei oder drei Stunden Arbeit am Morgen in den Reisfeldern, Fischerei und etwas Handarbeit für den Markt, den sie einmal wöchentlich besuchen. Der Rest des Tages wird hauptsächlich mit Dösen verbracht, und täglich ab etwa sechzehn Uhr werden die Benzinkanister hervorgeholt, in denen sie ihren selbstgebrauten Reisschnaps und Palmwein lagern. Alle trinken, und einige betrinken sich, jeden Tag andere. Dieser Schichtbetrieb im Betrinken stellt sicher, daß immer genügend nüchterne Männer vorhanden sind.
Auffällig viele junge Männer des Dorfes haben Zahnlücken, meistens fehlt einer der Schaufelzähne. Ich fragte Herman, ob diese sportlichen Burschen so viele dramatische Schlägereien hätten. Nein, war die Antwort, diese Zahnlücken sind nicht Souvenirs von Heldentaten, sondern von Stockbesoffenheit bis zum Umfallen. Bei dieser Gelegenheit bleibe des öfteren mal ein Zahn auf der Strecke. Obwohl die Menschen in keiner Weise verbittert oder haßerfüllt waren – diese Gefühle schienen sie nicht zu kennen –, waren wir tief erschüttert angesichts dieser Entwicklung, und wir kamen nicht umhin, an die Indianer und das Feuerwasser zu denken. Dies waren bittere Wermutstropfen in der vermeintlichen Urwaldidylle.
Dunkle Geschichten
Da die mittlere und die jüngere Generation derart fatalistisch lebt oder dann das alte Leben aufgibt, um sich in die Zivilisation einzuordnen, sind die betagten Schamaninnen und Dorfweisen eine aussterbende Seltenheit. So hat man gerade jetzt noch die Gelegenheit, die letzten Verbindungsglieder zur alten, bald endgültig untergegangenen Tradition zu treffen.
Dies hofften auch wir. Doch während sieben Tagen geschah nichts. Wir wollten nicht insistieren und genossen einfach die Ruhe oder machten mit den Dschungeljungs abenteuerliche Ausfahrten flußaufwärts zum Meer oder querfeldein zu Badestellen am Bach und hin zu den Palmen mit den reifen Kokosnüssen.
Wir hatten eine der Bobolijans nur einmal ganz kurz bei unserer Ankunft gesehen und danach die ganzen Tage nie mehr. Dann plötzlich, am Abend des achten Tages, kamen von allen Seiten Einheimische in unser Langhaus, knüpften ihre traditionellen Gongs an die Dachbalken, und plötzlich lebte eine zeitlose Stimmung auf. Verschiedene Gongspieler, die sich abwechselten, starteten ihr mystisches Klangspiel, sie kleideten Karuna und mich in ihre kunstvolle Stammestracht und weihten uns in ihren Tanz ein, ein ganz langsames, zeitlupenhaftes Drehen, was im schweren Rhythmus des Gongchores tranceähnlich auf das Bewußtsein wirkte.
Wir beide tanzten zusammen mit der zweiten Bobolijan vor den versammelten Rungus. Einige schauten andächtig, andere waren belustigt, Kinder lachten. Wir fühlten etwas von der Welt der Rungus, so wie sie schon seit unvordenklicher Zeit besteht, und wir waren aufgenommen.
Die erste und zweite Bobolijan erhoben sich ebenfalls und tanzten. Nach der Feier konnten wir ihnen auf einmal all unsere Fragen stellen, und der ganze Kreis lauschte gebannt. Vor allem die Jungen, so schien es, hatten noch gar nie daran gedacht, daß man diesen alten Frauen auch Fragen stellen kann und daß sie dann vieles zu erzählen haben.
Eine junge Dorfbewohnerin übersetzte vom Rungu-Dialekt auf Malaiisch, und Herman übersetzte von Malaiisch auf Deutsch. Ich fragte nach der Herkunft der Menschen und der Orang Utans, nach ihrer Sicht der unsichtbaren Welten, wie sie deren Einflüsse auf unsere Welt sehe, wie sie die herrschenden Mächte der Welt empfinde und was ihre Prophezeiungen seien.
Die alte Frau sprach lebhaft, aber mit abwesendem Blick, sprach auch, als die Übersetzung lief. Während sie sprach, blickte sie in eine andere Welt und schien immer wieder überlegen zu müssen, was nur sie sieht und was auch wir sehen. Das ganze versammelte Dorf war still und schaute konzentriert auf uns, ab und zu von irgend jemandem eine bestätigende oder kommentierende Zwischenbemerkung, ein Lachen oder eine Nachfrage.
Sie erzählte ähnliche Schöpfungsmythen wie die oben angeführten, schüttelte den Kopf, als ich fragte, ob der Mensch vom Affen abstamme, und erwähnte bald die Welt der bösen und der guten Geister. Die bösen Geister seien überall, und der Mensch müsse lernen, mit ihnen zu leben, ihre Regeln nicht zu verletzen und ihre Wünsche zu erfüllen; ansonsten könne ein ganzes Dorf krank werden, oder Feuer komme ins Haus, oder die Tiere stürben; deshalb würden Tieropfer durchgeführt, in der Vergangenheit auch seltene, spezifische Menschenopfer, insbesondere vor dem Beginn eines großen Unterfangens oder eines Dorfbaus. (So wie ich’s verstand, lag hier folgende Logik zugrunde: Lieber stirbt ein Mensch freiwillig als ein ganzes Dorf unfreiwillig. – Diese Verehrung negativer Astralwesen ist typisch für das Weltbild des Animismus, stellt aber meiner Meinung nach nicht den besten Schutz gegen solche Einflüsse dar.)
Sehr bald erwähnte sie in ihrer Sprache ein Wort, das mich aufhorchen ließ: Naga. Sie erwähnte die Schlangenwesen, die zum Teil sichtbar, zum Teil unsichtbar sind; einige seien gut oder neutral, andere bösartig und blutrünstig – deshalb die Blutopfer; es sei möglich, daß gewisse reptiloide Wesen Menschen werden können, aber Menschen nie reptiloide Wesen. Sie habe Menschen gekannt, die am Oberkörper, hauptsächlich am Brustkorb unter den Armen, eine schuppige Schlangenhaut gehabt hätten.
Die schaurigste Geschichte, die erwähnt wurde, betraf die Menschenopfer. Obwohl sie selbst, die Urwaldbewohner, schon lang damit aufgehört hätten, gebe es gewisse zivilisierte Einheimische in der Regierung, die auch heute noch aus solchen Opfern für sich selbst Vorteile schlügen. Wenn z. B. eine große Fabrik, eine Straße oder eine Brücke gebaut werde, würden die Einheimischen ihre Kinder gut bewachen und begleiten, weil sie wissen, daß möglicherweise ein Opfer gebraucht werde.
Ähnliches erzählte auch Herman: Als er schon mehrere Monate auf dem Land gelebt habe, hätten die Dorfbewohner plötzlich des Nachts die Türen verriegelt, obwohl sie dies während des Tages und während der vorigen Monate nie getan hatten. Der vertrauliche Grund, der ihm mitgeteilt wurde, war der obige. Auch später im Süden, in Sarawak, hörte ich von Dorfbewohnern genau dieselbe Geschichte. Insider aus dem Westen wissen, daß diese rituelle Schwarzmagie ein weltweites Phänomen ist, und zwar noch zu ganz anderen Zwecken.
Entlarvende Kunst
Nicht nur die Schamaninnen sind medial begabt und haben Einblick in die astralen Welten, sondern auch einige der einheimischen Künstler, insbesondere die Holzschnitzer. Diese Kunst wird dort bis zum heutigen Tag sehr gepflegt, und man findet in den Antiquitäten- und Souvenirläden eine erstaunliche Vielzahl von beeindruckenden Schnitzarbeiten, hauptsächlich Figuren und Totemstelen.
Neben den vielen Arbeiten für den Lebensunterhalt nehmen sich gewisse kultische Schnitzer eine einmalige Lebensarbeit vor. Dafür investieren sie viel Zeit und Energie, ziehen sich zurück, um zu fasten und sich in Trance zu versenken, und was sie dabei zu sehen bekommen, wollen sie in ihrem Werk bildlich ausdrücken. Sie wollen also irgend etwas Unsichtbares für andere sichtbar darstellen.
Es fällt auf, daß oft verzerrte, nichtirdische Menschengesichter dargestellt werden, möglicherweise niedere Astralwesen. Oder es wird ein Mensch dargestellt, auf dessen Nacken ein Drache oder ein sonstiges Raubtierwesen hockt. Hellsichtige Menschen, die fähig sind, Astralwesen oder Elementale zu sehen, erkennen sogleich, was hier dargestellt wird. Der Künstler sah anscheinend, wie gewisse Menschen von dunklen Astralwesen besetzt, vielleicht sogar besessen sind.
Als wir bei einem anderen Dorfstamm im Süden (Sarawak) dieselben Fragen stellten, führte uns jemand an einen ehemaligen Waldrand, der heute ein überwuchertes Straßenbord ist. Dort verwies er uns auf eine Gruppe von liegenden, ausgedienten Totem-Holzstelen, die vor sich hinfaulen; vielleicht könne ich hier weitere Antworten finden.
Und ob! Vor allem eine der Stelen stach sogleich ins Auge: ein aufrecht stehender Mann mit einem überproportional großen Kopf, Riesenschnurrbart und typisch europäischer Nase; er trägt die symbolischen Insignien eines mächtigen Mannes. So wie man im Westen einen königähnlichen Machthaber mit einer Krone stilisiert darstellt, so tut man dies in der indonesischen Kunst mit großen Ohrringen. Der Mann ist also ein höchstrangiger Machthaber aus dem Westen (ein sog. „Illuminat“?). Auf seinem Kopf lauert ein kleines katzenähnliches (astrales?) Tier mit großen runden Augen.
Der Mann hält vor sich mit beiden Händen eine kahle einheimische Frau (man beachte die typisch asiatische flache Nase). Die Frau ist schwanger, der Mann hält sie mit der einen Hand an der linken Brust, mit der anderen an ihrem Bauch – und bringt die Frau einem Drachen dar, der sie verschlingt! Der Drache hat rechts ein Auge auf Mundwinkelhöhe und über der Schnauze eine aufgerichtete Nasenkappe und steht zwischen den Beinen des Mannes, der mit leicht angewinkelten Beinen auf dem Hinterteil des Drachen sitzt. Ein höchstrangiger Mann opfert einer Drachenmacht eine schwangere Frau. Die Bedeutung dieser rund zwei Meter langen Schnitzerei ist offensichtlich (und erinnert auch an die Ausführungen im Kopp-Dossier Nr. 3, S. 90).
Wenn ich die Erklärungen richtig verstanden habe, wurden solche Darstellungen angefertigt, um die entsprechenden Mächte günstig zu stimmen. Die Ureinwohner verehrten sie nicht, weil sie sie für gut hielten. Sie wußten und wissen, daß es sich hier um negative Mächte handelt, aber sie bringen ihnen dennoch Opfer dar, nicht etwa aus Hingabe, sondern aus einer Art Angst, denn sie wollen mit ihren Ritualen erreichen, daß diese Mächte ihnen möglichst wenig Schaden zufügen.
Diese beschriebenen Stelen sind nicht antik, aber erzählen dennoch eine alte Geschichte. Heute sind sie außer Dienst und liegen im wilden Gestrüpp. Die meisten Einheimischen haben sich zum Islam oder zum Christentum bekehrt, und von beiden Religionen wird diese Form des „Götzendienstes“ (nicht zu unrecht) abgelehnt. Man hofft vielleicht noch, daß irgendeinmal ein Kunsthändler vorbeikommen könnte, um diese Holzskulpturen für Geld zu erwerben.
Animismus und wahrer Schutz
Was für die modernen Menschen (und auch für einige Leser des Buches Machtwechsel auf der Erde) unglaublich oder sogar absurd erscheint, ist hier bei diesen ehemaligen Naturvölkern noch Teil des traditionellen Wissens. Ihr animistischer Umgang mit diesem Wissen stellt jedoch erfahrungsgemäß nicht den besten Schutz dar. Denn vor negativen Kräften schützt man sich nicht, indem man vor ihnen Angst hat und sie durch Rituale günstig zu stimmen versucht. Wer erkennt, daß solche dunklen Mächte existieren, sollte nicht mit Angst, aber auch nicht mit Gleichgültigkeit, Ignoranz oder Verdrängung reagieren. Der einzige wahre und anhaltende Schutz vor Dunkelheit ist das natürliche Licht. Im obigen Fall bedeutet dies: der bewußte Kontakt mit der göttlichen Kraft und göttlichen Offenbarung. Denn Licht erscheint nie aus Dunkelheit, sondern nur durch sich selbst. In diesem Licht werden auch all die verwirrenden dunklen Zusammenhänge der heutigen Zeit besser durchschaubar.
Anhang: Geheime Höhlen im Subisgebirge?
Erich von Däniken erwähnte in seinem ersten Buch ebenfalls Borneo und schrieb:
Wie bereits im Dossier Nr. 3, S. 77, dargelegt wurde, sollten diese Mythen nicht dahingehend fehlinterpretiert werden, daß sie die präastronautische Evolutionstheorie unterstützen, nämlich daß ETs vom Himmel gekommen seien, um den primitiven Urmenschen über Genmanipulation zum homo sapiens zu mutieren. Dies ist ebenfalls eine zu diskutierende Hypothese, entspricht aber nicht den Mythen der Urvölker, obwohl diese Mythen immer wieder angeführt werden, um die besagte Evolutionstheorie zu stützen.
Urwaldromantik und Ernüchterung
Herman ist 29 Jahre alt, stammt aus Deutschland, besuchte die Hotelfachschule in Lausanne (Schweiz) und leitete ein Hotel in Südafrika. Dann aber wurde er zum Aussteiger und lebt nun seit drei Jahren in Sabah. Durch eine gute Fügung lernten wir ihn kennen und entdeckten sogleich unsere gemeinsamen Interessen. Herman spricht fließend Malaiisch und ist von einem Häuptling des Rungu-Stammes symbolisch als Sohn angenommen worden. Er war sofort bereit, uns in „sein“ Rungu-Dorf zu begleiten, in der nördlichsten Ecke Sabahs, auf der Kudat-Landzunge. In diesem Gebiet leben zwei Bobolijans, und ihnen wollte er uns gerne empfehlen. Er sagte jedoch sogleich, er könne nicht garantieren, ob wir sie sehen und sprechen könnten. Er warnte uns auch, dort gebe es kein fließendes Wasser, keine Toiletten, keinen Strom, also am Abend und in der Nacht kein Licht. Dies konnte uns jedoch in keiner Weise abschrecken, sondern erhöhte nur noch die Vorfreude auf die anspruchsvolle Urwaldromantik. Als alte Indienreisende wollten wir uns von nichts erschüttern lassen …
Es gab in dieser Gegend aber nicht nur keinen Strom, sondern auch keinen Urwald mehr. Dieser ist in den vergangenen drei Jahrzehnten bis auf den letzten Baum abgeholzt worden, und an seiner Stelle wurden Kokos- und Ölpalmen gepflanzt. Die Produkte dieser Pflanzen gehören heute zu den Hauptexportprodukten Ostmalaysias. Wo früher ein tropischer Regenwald stand, wuchert heute zwischen Palmen hohes Gras und Gestrüpp. Die großen Waldbrände der letzten Jahre waren eine direkte Folge dieser Forstwirtschaft, denn ein Urwald brennt nie.
Wo die Einheimischen einst in einem Dschungel lebten, der sie mit allem versorgte, was sie brauchten, sehen sie sich nun inmitten eines Meeres von Palmenmonokulturen, unterbrochen von Dörfern, Straßen, Reisfeldern und Industrieanlagen, hauptsächlich Palmöl- und Holzindustrie. Wir verließen die Hauptstraße, die von Kota Kinabalu nach Kudat im Norden führt, und kamen auf eine geteerte, löchrige Nebenstraße. Dann bog Hermans Fahrer ab und kam auf eine steinige Nebennebenstraße. Nach etwa zehn Kilometern ging es über eine Nebennebennebenstraße hinein in den Palmenwald, über wacklige Pritschenbrücken und Bachfurten. Aber auch dieser Waldweg war noch nicht die Zielgerade, denn nochmals wurde abgebogen, um durch eine fußwegähnliche überwucherte, schmale Schneise die letzten Querwaldeinkilometer zu durchwanken.
Plötzlich öffnete sich die enge Palmengasse, und wir kamen auf eine Lichtung mit ein paar Häusern auf Stelzen, sogenannten Langhäusern.
Es war acht Uhr und bereits seit zwei Stunden dunkel. Das Motorengeräusch ließ in den Häusern die Öl- und Petrollampen angehen. Stimmen wurden laut, und Herman verschwand in der größten Hütte. Nach einer Viertel Stunde kam er wieder heraus und winkte uns hinein. Besucher kommen sonst nie in dieses Dorf, höchstens ab und zu die Missionare, also waren wir die Sensation des Abends. Als sich alle um uns versammelt hatten, erschien im Hintergrund des rauchverhangenen Dämmerlichtes eine alte, stille Frau in Schwarz und blickte kurz auf uns. „Das ist die Bobolijan“, raunte Herman uns zu. Während der nächsten Tage bekamen wir sie nicht mehr zu Gesicht.
Wir äußerten durch Herman unseren Wunsch, mit der Bobolijan zu sprechen. Niemand reagierte darauf, und wir lebten für eine Woche geduldig mit den Dorfbewohnern, die unkompliziert, zuvorkommend und wahrhaft herzlich waren.
Obwohl im Dorf nur etwa sechzig Personen leben, steht am Dorfrand ein Holzhaus mit einem Kreuz auf dem Dach: die Missionskirche. In der Kirche hängt eine öffentliche Liste mit den Namen all jener Personen des Dorfes, die sich bereits der Kirche, meist R. C. (Roman Catholic), angeschlossen haben. Wir zählten 37 Namen. Der soziale Druck auf die anderen war stillschweigend, aber ablesbar.
Die Form der christlichen Lehre, die von diesen Missionaren gepredigt wird, besagt, daß die Einheimischen bisher nur den Teufel verehrt hätten und daß nun die Kirche ihnen Erlösung bringen könne. Am meisten werden die Schamaninnen als Teufelsanbeterinnen angeschwärzt; da sie heute aber nicht mehr auf dem Scheiterhaufen verbrannt werden können, legt man den Bekehrten nahe, den Umgang mit diesen „Hexen“ zu vermeiden. So werden ihre eigenen Leute gegen sie aufgehetzt, weshalb sie sogar im Dorf sehr zurückgezogen leben.
Die Einheimischen befinden sich in einem großen Zwiespalt, denn es bereitet ihnen Mühe zu glauben, daß alles, was ihre Eltern und Vorfahren getan haben, schlecht und falsch gewesen sein soll. Immerhin kamen die Probleme erst mit der Ankunft dieser Fremden, die ihnen mit Faustrecht den Urwald raubten. Andererseits haben sie durch den Lauf der Zeit und den Verlust des Waldes ihre alte Kultur unwiederbringlich verloren. Es gibt für sie kein Zurück mehr, und das Vorwärts in den modernen Materialismus vermag sie ebenfalls noch nicht ganz zu überzeugen. Doch mit der jungen Generation, die jetzt in die staatlichen Schulen geht, wird sich dieses Dilemma von selbst lösen. Diese Kinder kennen nur noch den „Fortschritt“ und importieren bis ins abgelegenste Dorf ihre Taperecorder inkl. Technosound.
Die Erwachsenen und auch die jungen Burschen, die noch im Dorf leben (viele wandern ab in die größeren Ortschaften), praktizieren einen passiven Widerstand. Sie bleiben im Wald und erhalten das Dorf am Leben, was sie mit geringstem Aufwand tun: zwei oder drei Stunden Arbeit am Morgen in den Reisfeldern, Fischerei und etwas Handarbeit für den Markt, den sie einmal wöchentlich besuchen. Der Rest des Tages wird hauptsächlich mit Dösen verbracht, und täglich ab etwa sechzehn Uhr werden die Benzinkanister hervorgeholt, in denen sie ihren selbstgebrauten Reisschnaps und Palmwein lagern. Alle trinken, und einige betrinken sich, jeden Tag andere. Dieser Schichtbetrieb im Betrinken stellt sicher, daß immer genügend nüchterne Männer vorhanden sind.
Auffällig viele junge Männer des Dorfes haben Zahnlücken, meistens fehlt einer der Schaufelzähne. Ich fragte Herman, ob diese sportlichen Burschen so viele dramatische Schlägereien hätten. Nein, war die Antwort, diese Zahnlücken sind nicht Souvenirs von Heldentaten, sondern von Stockbesoffenheit bis zum Umfallen. Bei dieser Gelegenheit bleibe des öfteren mal ein Zahn auf der Strecke. Obwohl die Menschen in keiner Weise verbittert oder haßerfüllt waren – diese Gefühle schienen sie nicht zu kennen –, waren wir tief erschüttert angesichts dieser Entwicklung, und wir kamen nicht umhin, an die Indianer und das Feuerwasser zu denken. Dies waren bittere Wermutstropfen in der vermeintlichen Urwaldidylle.
Dunkle Geschichten
Da die mittlere und die jüngere Generation derart fatalistisch lebt oder dann das alte Leben aufgibt, um sich in die Zivilisation einzuordnen, sind die betagten Schamaninnen und Dorfweisen eine aussterbende Seltenheit. So hat man gerade jetzt noch die Gelegenheit, die letzten Verbindungsglieder zur alten, bald endgültig untergegangenen Tradition zu treffen.
Dies hofften auch wir. Doch während sieben Tagen geschah nichts. Wir wollten nicht insistieren und genossen einfach die Ruhe oder machten mit den Dschungeljungs abenteuerliche Ausfahrten flußaufwärts zum Meer oder querfeldein zu Badestellen am Bach und hin zu den Palmen mit den reifen Kokosnüssen.
Wir hatten eine der Bobolijans nur einmal ganz kurz bei unserer Ankunft gesehen und danach die ganzen Tage nie mehr. Dann plötzlich, am Abend des achten Tages, kamen von allen Seiten Einheimische in unser Langhaus, knüpften ihre traditionellen Gongs an die Dachbalken, und plötzlich lebte eine zeitlose Stimmung auf. Verschiedene Gongspieler, die sich abwechselten, starteten ihr mystisches Klangspiel, sie kleideten Karuna und mich in ihre kunstvolle Stammestracht und weihten uns in ihren Tanz ein, ein ganz langsames, zeitlupenhaftes Drehen, was im schweren Rhythmus des Gongchores tranceähnlich auf das Bewußtsein wirkte.
Wir beide tanzten zusammen mit der zweiten Bobolijan vor den versammelten Rungus. Einige schauten andächtig, andere waren belustigt, Kinder lachten. Wir fühlten etwas von der Welt der Rungus, so wie sie schon seit unvordenklicher Zeit besteht, und wir waren aufgenommen.
Die erste und zweite Bobolijan erhoben sich ebenfalls und tanzten. Nach der Feier konnten wir ihnen auf einmal all unsere Fragen stellen, und der ganze Kreis lauschte gebannt. Vor allem die Jungen, so schien es, hatten noch gar nie daran gedacht, daß man diesen alten Frauen auch Fragen stellen kann und daß sie dann vieles zu erzählen haben.
Eine junge Dorfbewohnerin übersetzte vom Rungu-Dialekt auf Malaiisch, und Herman übersetzte von Malaiisch auf Deutsch. Ich fragte nach der Herkunft der Menschen und der Orang Utans, nach ihrer Sicht der unsichtbaren Welten, wie sie deren Einflüsse auf unsere Welt sehe, wie sie die herrschenden Mächte der Welt empfinde und was ihre Prophezeiungen seien.
Die alte Frau sprach lebhaft, aber mit abwesendem Blick, sprach auch, als die Übersetzung lief. Während sie sprach, blickte sie in eine andere Welt und schien immer wieder überlegen zu müssen, was nur sie sieht und was auch wir sehen. Das ganze versammelte Dorf war still und schaute konzentriert auf uns, ab und zu von irgend jemandem eine bestätigende oder kommentierende Zwischenbemerkung, ein Lachen oder eine Nachfrage.
Sie erzählte ähnliche Schöpfungsmythen wie die oben angeführten, schüttelte den Kopf, als ich fragte, ob der Mensch vom Affen abstamme, und erwähnte bald die Welt der bösen und der guten Geister. Die bösen Geister seien überall, und der Mensch müsse lernen, mit ihnen zu leben, ihre Regeln nicht zu verletzen und ihre Wünsche zu erfüllen; ansonsten könne ein ganzes Dorf krank werden, oder Feuer komme ins Haus, oder die Tiere stürben; deshalb würden Tieropfer durchgeführt, in der Vergangenheit auch seltene, spezifische Menschenopfer, insbesondere vor dem Beginn eines großen Unterfangens oder eines Dorfbaus. (So wie ich’s verstand, lag hier folgende Logik zugrunde: Lieber stirbt ein Mensch freiwillig als ein ganzes Dorf unfreiwillig. – Diese Verehrung negativer Astralwesen ist typisch für das Weltbild des Animismus, stellt aber meiner Meinung nach nicht den besten Schutz gegen solche Einflüsse dar.)
Sehr bald erwähnte sie in ihrer Sprache ein Wort, das mich aufhorchen ließ: Naga. Sie erwähnte die Schlangenwesen, die zum Teil sichtbar, zum Teil unsichtbar sind; einige seien gut oder neutral, andere bösartig und blutrünstig – deshalb die Blutopfer; es sei möglich, daß gewisse reptiloide Wesen Menschen werden können, aber Menschen nie reptiloide Wesen. Sie habe Menschen gekannt, die am Oberkörper, hauptsächlich am Brustkorb unter den Armen, eine schuppige Schlangenhaut gehabt hätten.
Die schaurigste Geschichte, die erwähnt wurde, betraf die Menschenopfer. Obwohl sie selbst, die Urwaldbewohner, schon lang damit aufgehört hätten, gebe es gewisse zivilisierte Einheimische in der Regierung, die auch heute noch aus solchen Opfern für sich selbst Vorteile schlügen. Wenn z. B. eine große Fabrik, eine Straße oder eine Brücke gebaut werde, würden die Einheimischen ihre Kinder gut bewachen und begleiten, weil sie wissen, daß möglicherweise ein Opfer gebraucht werde.
Ähnliches erzählte auch Herman: Als er schon mehrere Monate auf dem Land gelebt habe, hätten die Dorfbewohner plötzlich des Nachts die Türen verriegelt, obwohl sie dies während des Tages und während der vorigen Monate nie getan hatten. Der vertrauliche Grund, der ihm mitgeteilt wurde, war der obige. Auch später im Süden, in Sarawak, hörte ich von Dorfbewohnern genau dieselbe Geschichte. Insider aus dem Westen wissen, daß diese rituelle Schwarzmagie ein weltweites Phänomen ist, und zwar noch zu ganz anderen Zwecken.
Entlarvende Kunst
Nicht nur die Schamaninnen sind medial begabt und haben Einblick in die astralen Welten, sondern auch einige der einheimischen Künstler, insbesondere die Holzschnitzer. Diese Kunst wird dort bis zum heutigen Tag sehr gepflegt, und man findet in den Antiquitäten- und Souvenirläden eine erstaunliche Vielzahl von beeindruckenden Schnitzarbeiten, hauptsächlich Figuren und Totemstelen.
Neben den vielen Arbeiten für den Lebensunterhalt nehmen sich gewisse kultische Schnitzer eine einmalige Lebensarbeit vor. Dafür investieren sie viel Zeit und Energie, ziehen sich zurück, um zu fasten und sich in Trance zu versenken, und was sie dabei zu sehen bekommen, wollen sie in ihrem Werk bildlich ausdrücken. Sie wollen also irgend etwas Unsichtbares für andere sichtbar darstellen.
Es fällt auf, daß oft verzerrte, nichtirdische Menschengesichter dargestellt werden, möglicherweise niedere Astralwesen. Oder es wird ein Mensch dargestellt, auf dessen Nacken ein Drache oder ein sonstiges Raubtierwesen hockt. Hellsichtige Menschen, die fähig sind, Astralwesen oder Elementale zu sehen, erkennen sogleich, was hier dargestellt wird. Der Künstler sah anscheinend, wie gewisse Menschen von dunklen Astralwesen besetzt, vielleicht sogar besessen sind.
Als wir bei einem anderen Dorfstamm im Süden (Sarawak) dieselben Fragen stellten, führte uns jemand an einen ehemaligen Waldrand, der heute ein überwuchertes Straßenbord ist. Dort verwies er uns auf eine Gruppe von liegenden, ausgedienten Totem-Holzstelen, die vor sich hinfaulen; vielleicht könne ich hier weitere Antworten finden.
Und ob! Vor allem eine der Stelen stach sogleich ins Auge: ein aufrecht stehender Mann mit einem überproportional großen Kopf, Riesenschnurrbart und typisch europäischer Nase; er trägt die symbolischen Insignien eines mächtigen Mannes. So wie man im Westen einen königähnlichen Machthaber mit einer Krone stilisiert darstellt, so tut man dies in der indonesischen Kunst mit großen Ohrringen. Der Mann ist also ein höchstrangiger Machthaber aus dem Westen (ein sog. „Illuminat“?). Auf seinem Kopf lauert ein kleines katzenähnliches (astrales?) Tier mit großen runden Augen.
Der Mann hält vor sich mit beiden Händen eine kahle einheimische Frau (man beachte die typisch asiatische flache Nase). Die Frau ist schwanger, der Mann hält sie mit der einen Hand an der linken Brust, mit der anderen an ihrem Bauch – und bringt die Frau einem Drachen dar, der sie verschlingt! Der Drache hat rechts ein Auge auf Mundwinkelhöhe und über der Schnauze eine aufgerichtete Nasenkappe und steht zwischen den Beinen des Mannes, der mit leicht angewinkelten Beinen auf dem Hinterteil des Drachen sitzt. Ein höchstrangiger Mann opfert einer Drachenmacht eine schwangere Frau. Die Bedeutung dieser rund zwei Meter langen Schnitzerei ist offensichtlich (und erinnert auch an die Ausführungen im Kopp-Dossier Nr. 3, S. 90).
Wenn ich die Erklärungen richtig verstanden habe, wurden solche Darstellungen angefertigt, um die entsprechenden Mächte günstig zu stimmen. Die Ureinwohner verehrten sie nicht, weil sie sie für gut hielten. Sie wußten und wissen, daß es sich hier um negative Mächte handelt, aber sie bringen ihnen dennoch Opfer dar, nicht etwa aus Hingabe, sondern aus einer Art Angst, denn sie wollen mit ihren Ritualen erreichen, daß diese Mächte ihnen möglichst wenig Schaden zufügen.
Diese beschriebenen Stelen sind nicht antik, aber erzählen dennoch eine alte Geschichte. Heute sind sie außer Dienst und liegen im wilden Gestrüpp. Die meisten Einheimischen haben sich zum Islam oder zum Christentum bekehrt, und von beiden Religionen wird diese Form des „Götzendienstes“ (nicht zu unrecht) abgelehnt. Man hofft vielleicht noch, daß irgendeinmal ein Kunsthändler vorbeikommen könnte, um diese Holzskulpturen für Geld zu erwerben.
Animismus und wahrer Schutz
Was für die modernen Menschen (und auch für einige Leser des Buches Machtwechsel auf der Erde) unglaublich oder sogar absurd erscheint, ist hier bei diesen ehemaligen Naturvölkern noch Teil des traditionellen Wissens. Ihr animistischer Umgang mit diesem Wissen stellt jedoch erfahrungsgemäß nicht den besten Schutz dar. Denn vor negativen Kräften schützt man sich nicht, indem man vor ihnen Angst hat und sie durch Rituale günstig zu stimmen versucht. Wer erkennt, daß solche dunklen Mächte existieren, sollte nicht mit Angst, aber auch nicht mit Gleichgültigkeit, Ignoranz oder Verdrängung reagieren. Der einzige wahre und anhaltende Schutz vor Dunkelheit ist das natürliche Licht. Im obigen Fall bedeutet dies: der bewußte Kontakt mit der göttlichen Kraft und göttlichen Offenbarung. Denn Licht erscheint nie aus Dunkelheit, sondern nur durch sich selbst. In diesem Licht werden auch all die verwirrenden dunklen Zusammenhänge der heutigen Zeit besser durchschaubar.
Anhang: Geheime Höhlen im Subisgebirge?
Erich von Däniken erwähnte in seinem ersten Buch ebenfalls Borneo und schrieb:
„In den Subisbergen an der Westküste von Borneo wurde ein Netz kathedralenartig ausgebauter Höhlen gefunden; in den Höhlen deuten Kulturrückstände auf eine Bauzeit um 38’000 vor Christus. Unter diesen ungeheuerlichen Funden gibt es Gewebe von einer Reinheit und Zartheit, daß man sich bei bestem Willen nicht ausdenken kann, wie die Wilden so etwas fertig brachten!“#fn:2
Genau derselbe Wortlaut findet sich in der vollständig überarbeiteten Neufassung, die als Sammelband sechsundzwanzig Jahre später erschien.#fn:3
Natürlich reizte es uns, diese künstlich erbauten Höhlenkathedralen ausfindig zu machen. In den Karten, die mir vor der Reise zur Verfügung standen, fand ich jedoch kein Subisgebirge, was meine Neugier nur noch mehr weckte. In Borneo selbst zog ich detaillierte Karten und Reiseführer zu Rat, und es stellte sich heraus, daß es an der Westküste von Borneo tatsächlich ein Subisgebirge gibt, auf halbem Weg zwischen Kota Kinabalu und Kuching, der Hauptstadt von Sarawak. Und in diesem Gebiet befinden sich auch große Höhlen, nämlich eine der größten Touristenattraktionen Borneos: die Niah-Höhlen, einhundert Kilometer südlich der kleinen Flughafenstadt Miri.
Zu dritt (mit Herman) reisten wir also ins Subisgebirge, das sich als kleiner karstiger Kalksteinhügelzug entpuppte. Wir besuchten die Niah-Höhlen, die sich aus Felsenhallen zusammensetzen, die stellenweise rund vierzig bis sechzig Meter hoch sind. Daneben gab es wieder Stollen, wo man sich bücken mußte. Doch es war unbestreitbar: Die Geologen haben recht, und jeder Laie kann es ebenfalls erkennen – diese Höhlen sind natürlichen Ursprungs!
Wir wohnten fünf Tage in der kleinen Ortschaft Batu Niah, die sieben Kilometer vom Niah-Nationalpark entfernt liegt und von den meisten Touristen gar nicht besucht wird, weil es hier auch nichts Bemerkenswertes zu sehen gibt. Herman ging forschungsfreudig los und befragte in der Lokalsprache alle Arten von Einheimischen: Chinesen (Batu Niah wird größtenteils von Nachkommen chinesischer Einwanderer bewohnt), Shop-Inhaber, Taxi-Chauffeure, alte Leute. Wir besuchten in der weiteren Umgebung mehrere Dörfer der Iban-Ureinwohner. Überall bekamen wir dieselbe Antwort:
In der ganzen Gegend gibt es keine anderen großen Höhlen. Die Höhlen sind für viele Einheimische die wichtigste Einkommensquelle, denn dort werden Vogelnester in schwindelerregender Höhe von den Decken geholt und dem Delikatessenhandel für gute Preise verkauft, die pro Unze höher sind als bei Gold! Die Einheimischen, vor allem die Ibans, rühmen sich, die ganze Gegend und alle Höhlen zu kennen. Irgendwelche andere großen Höhlen könnten nicht geheimgehalten werden, da das gesamte Gebiet bewohnt und durchforscht ist; es gibt keine verbotenen Zonen oder militärische Sperrgebiete.
Daß die zitierte präastronautische Sensationsmeldung auf einer Fehldarstellung der Niah-Höhlen beruht, geht aus der Altersangabe hervor, denn die Niah-Höhlen sind nicht vor 38’000 Jahren „erbaut“ worden, aber man fand am Eingang der Höhle im Jahr 1958 einen Schädel, der genau auf dieses Alter geschätzt wurde.#fn:4 Die „Kulturrückstände“ und „ungeheuerlichen Funde“ waren also nichts anderes als ein Schädel und in seiner Nähe einige Steinzeitreliquien.
Weil das besagte Buch 1968 erschien, nur wenige Jahre nach dem Bekanntwerden der Entdeckungen in Niah, ist die Fehldeutung dieser damaligen Neuigkeit verständlich. Sie könnte aber auf die Darstellung der echten Rätsel der Vergangenheit pauschal den Bannstrahl des Zweifels ziehen, weshalb es angebracht wäre, dieses Detail schnellstens aus der Liste der präastronautischen Argumente zu streichen.
Illustrationen
1) Kota Kinabalu, die Hauptstadt Ostmalaysias, an der Meeresküste. Im Hintergrund der 4100 Meter hohe Berg Kinabalu. (Prospektfoto)
2) Sabah, das Land des Heiligen Berges. (Postkarte)
3/4) Der historische Monolith im Kulturdorf Monsopiad.
5) Der „Batu Bajau“ (Stein des Helden namens Bajau) im Hinterland von Sabah, Nähe Tambunan, mitten in einem Bambusdschungel. Früher wurde dieser Stein verehrt und mit Blut von Hühnern oder Schweinen übergossen. Man erkennt die Spuren des heruntergeflossenen, eingetrockneten Blutes, weil heute darauf weiße Flechten wachsen.
6) „Batu Hidup“, der höchste Monolith Sabahs (3,10 Meter), bei der Ortschaft Kimanis, südlich von Kota Kinabalu.#fn:5
7) Wie sich die Prähistoriker den Transport eines schweren Menhir vorstellen. Man beachte das zusätzliche Gewicht der Holzkonstruktion!#fn:6
8) Die erste Bobolijan (rechts), die zweite (links) und einer der Dorfältesten in der traditionellen Rungu-Tracht.
9) Armin und Karuna Risi, auf frischem Rungu-Tanz ertappt. (Foto: © Herman Scholz)
10) Nach sieben Tagen Warten und Tanzeinweihung endlich im Kreis der zwei Schamaninnen und ihrer Freundinnen. Bis um zwei Uhr in der Früh ging das Gespräch. (Foto: © Herman Scholz)
11) Ein etwas gequält aussehender Mensch mit astralem Biest auf dem Kopf (Holzstele aus einem Antiquitätengeschäft von Kuching, Sarawak).
12) Ein schlangenartiges Drachenwesen windet sich um einen Waldmenschen, der in Paranoia schreit. (Holzfigur aus einem Antiquitätengeschäft von Kuching, Sarawak).
13) Die Gruppe von liegenden Stelen.
14) Die Drachenstele (rechte Seitenansicht)
15) Die Drachenstele (linke Seitenansicht)
16) Der Kopf der schwangeren Frau und des „Illuminaten“ mit stierem Blick.
17) Die beiden Köpfe im Profil. Man beachte die unterschiedlichen Nasen.
18) Die Drachenstele (Gesamtansicht)
19) Die Drachenstele (Strichzeichnung zur besseren Sicht der Formen)
20) Das Subisgebirge im Nationalpark von Niah bestehen aus karstigem, zerklüftetem Kalkstein.
21) Der große Westeingang der Niah-Höhlen. Rechts ist die Abzäunung der archäologischen Stätten zu sehen, wo 1958 der 40’000 Jahre alte Schädel gefunden wurde. (Postkarte)
22) Holzstege führen durch die normalerweise nicht beleuchteten Felshallen und Höhlengänge. (Postkarte)
Siehe auch: Zur Frage einer „Weltverschwörung“
Natürlich reizte es uns, diese künstlich erbauten Höhlenkathedralen ausfindig zu machen. In den Karten, die mir vor der Reise zur Verfügung standen, fand ich jedoch kein Subisgebirge, was meine Neugier nur noch mehr weckte. In Borneo selbst zog ich detaillierte Karten und Reiseführer zu Rat, und es stellte sich heraus, daß es an der Westküste von Borneo tatsächlich ein Subisgebirge gibt, auf halbem Weg zwischen Kota Kinabalu und Kuching, der Hauptstadt von Sarawak. Und in diesem Gebiet befinden sich auch große Höhlen, nämlich eine der größten Touristenattraktionen Borneos: die Niah-Höhlen, einhundert Kilometer südlich der kleinen Flughafenstadt Miri.
Zu dritt (mit Herman) reisten wir also ins Subisgebirge, das sich als kleiner karstiger Kalksteinhügelzug entpuppte. Wir besuchten die Niah-Höhlen, die sich aus Felsenhallen zusammensetzen, die stellenweise rund vierzig bis sechzig Meter hoch sind. Daneben gab es wieder Stollen, wo man sich bücken mußte. Doch es war unbestreitbar: Die Geologen haben recht, und jeder Laie kann es ebenfalls erkennen – diese Höhlen sind natürlichen Ursprungs!
Wir wohnten fünf Tage in der kleinen Ortschaft Batu Niah, die sieben Kilometer vom Niah-Nationalpark entfernt liegt und von den meisten Touristen gar nicht besucht wird, weil es hier auch nichts Bemerkenswertes zu sehen gibt. Herman ging forschungsfreudig los und befragte in der Lokalsprache alle Arten von Einheimischen: Chinesen (Batu Niah wird größtenteils von Nachkommen chinesischer Einwanderer bewohnt), Shop-Inhaber, Taxi-Chauffeure, alte Leute. Wir besuchten in der weiteren Umgebung mehrere Dörfer der Iban-Ureinwohner. Überall bekamen wir dieselbe Antwort:
In der ganzen Gegend gibt es keine anderen großen Höhlen. Die Höhlen sind für viele Einheimische die wichtigste Einkommensquelle, denn dort werden Vogelnester in schwindelerregender Höhe von den Decken geholt und dem Delikatessenhandel für gute Preise verkauft, die pro Unze höher sind als bei Gold! Die Einheimischen, vor allem die Ibans, rühmen sich, die ganze Gegend und alle Höhlen zu kennen. Irgendwelche andere großen Höhlen könnten nicht geheimgehalten werden, da das gesamte Gebiet bewohnt und durchforscht ist; es gibt keine verbotenen Zonen oder militärische Sperrgebiete.
Daß die zitierte präastronautische Sensationsmeldung auf einer Fehldarstellung der Niah-Höhlen beruht, geht aus der Altersangabe hervor, denn die Niah-Höhlen sind nicht vor 38’000 Jahren „erbaut“ worden, aber man fand am Eingang der Höhle im Jahr 1958 einen Schädel, der genau auf dieses Alter geschätzt wurde.#fn:4 Die „Kulturrückstände“ und „ungeheuerlichen Funde“ waren also nichts anderes als ein Schädel und in seiner Nähe einige Steinzeitreliquien.
Weil das besagte Buch 1968 erschien, nur wenige Jahre nach dem Bekanntwerden der Entdeckungen in Niah, ist die Fehldeutung dieser damaligen Neuigkeit verständlich. Sie könnte aber auf die Darstellung der echten Rätsel der Vergangenheit pauschal den Bannstrahl des Zweifels ziehen, weshalb es angebracht wäre, dieses Detail schnellstens aus der Liste der präastronautischen Argumente zu streichen.
Illustrationen
1) Kota Kinabalu, die Hauptstadt Ostmalaysias, an der Meeresküste. Im Hintergrund der 4100 Meter hohe Berg Kinabalu. (Prospektfoto)
2) Sabah, das Land des Heiligen Berges. (Postkarte)
3/4) Der historische Monolith im Kulturdorf Monsopiad.
5) Der „Batu Bajau“ (Stein des Helden namens Bajau) im Hinterland von Sabah, Nähe Tambunan, mitten in einem Bambusdschungel. Früher wurde dieser Stein verehrt und mit Blut von Hühnern oder Schweinen übergossen. Man erkennt die Spuren des heruntergeflossenen, eingetrockneten Blutes, weil heute darauf weiße Flechten wachsen.
6) „Batu Hidup“, der höchste Monolith Sabahs (3,10 Meter), bei der Ortschaft Kimanis, südlich von Kota Kinabalu.#fn:5
7) Wie sich die Prähistoriker den Transport eines schweren Menhir vorstellen. Man beachte das zusätzliche Gewicht der Holzkonstruktion!#fn:6
8) Die erste Bobolijan (rechts), die zweite (links) und einer der Dorfältesten in der traditionellen Rungu-Tracht.
9) Armin und Karuna Risi, auf frischem Rungu-Tanz ertappt. (Foto: © Herman Scholz)
10) Nach sieben Tagen Warten und Tanzeinweihung endlich im Kreis der zwei Schamaninnen und ihrer Freundinnen. Bis um zwei Uhr in der Früh ging das Gespräch. (Foto: © Herman Scholz)
11) Ein etwas gequält aussehender Mensch mit astralem Biest auf dem Kopf (Holzstele aus einem Antiquitätengeschäft von Kuching, Sarawak).
12) Ein schlangenartiges Drachenwesen windet sich um einen Waldmenschen, der in Paranoia schreit. (Holzfigur aus einem Antiquitätengeschäft von Kuching, Sarawak).
13) Die Gruppe von liegenden Stelen.
14) Die Drachenstele (rechte Seitenansicht)
15) Die Drachenstele (linke Seitenansicht)
16) Der Kopf der schwangeren Frau und des „Illuminaten“ mit stierem Blick.
17) Die beiden Köpfe im Profil. Man beachte die unterschiedlichen Nasen.
18) Die Drachenstele (Gesamtansicht)
19) Die Drachenstele (Strichzeichnung zur besseren Sicht der Formen)
20) Das Subisgebirge im Nationalpark von Niah bestehen aus karstigem, zerklüftetem Kalkstein.
21) Der große Westeingang der Niah-Höhlen. Rechts ist die Abzäunung der archäologischen Stätten zu sehen, wo 1958 der 40’000 Jahre alte Schädel gefunden wurde. (Postkarte)
22) Holzstege führen durch die normalerweise nicht beleuchteten Felshallen und Höhlengänge. (Postkarte)
Siehe auch: Zur Frage einer „Weltverschwörung“
- siehe: Armin Risi, „Neueste Entdeckung eines prähistorischen Schwertransports: Die Monolithbrücke von Bhimpul“, in: Sagenhafte Zeiten 5/99; und „Der schwerste Stein, der je künstlich bewegt wurde“, in: UFO-Nachrichten Nr. 342, Juli/August 1999
- Erich von Däniken: Erinnerungen an die Zukunft – Ungelöste Rätsel der Vergangenheit, 1968, S. 133.
- Erich von Däniken: Botschaften und Zeichen aus dem Universum, 1994. S. 105
- „Die Hügelkette Gunung Subis mit ihren Myriaden von Spalten und Höhlenöffnungen ist ein hervorragender Ort für Prähistoriker. Bei archäologischen Ausgrabungen, die dort in den fünfziger und sechziger Jahren durchgeführt wurden, stieß man auf viele Spuren von prähistorischer menschlicher Aktivität: Nahrungsüberreste, Stein- und Knochenwerkzeuge, Topfscherben und menschliche Überreste und insbesondere den berühmten Schädel (Deep Skull), der rund 40’000 Jahre alt ist.“ aus: Borneo Magazine – Special: Archaeology in Borneo, p. 14 (7/1999)
- aus dem Buch Traditional Stone and Wood Monuments of Sabah von Pater P. R. Phelan, Kota Kinabalu (Pusat Kajian Borneo) 1997, S. 74
- aus dem Sabah Society Journal Nr. 4 (1970), „The Prehistory of Sabah“, von T. und B. Harrisson.
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