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Armin Risi
Philosoph • Autor • Referent
Radikal umdenken – neue Wege und Weltbilder
Dieser Artikel wurde im Magazin 2000plus, Nr. 179 (Januar/Februar 2003) veröffentlicht

Spuren aus früheren Yugas?

Neue archäologische Entdeckungen in Indien

Ende der 1990er Jahre kamen aus Indien des öfteren Meldungen über archäologische Entdeckungen, die – falls sie sich bestätigen sollten – sensationell sind und die gängigen Lehrmeinungen über die Menschheitsgeschichte einmal mehr in Frage stellen. Sie alle haben die Gemeinsamkeit, daß sie nicht in das herrschende Weltbild passen, daß sie aber genau dem entsprechen, was die alten mythischen Überlieferungen Indiens über die Kulturen früherer Zeitalter (Sanskrit: Yugas) berichten. Der folgende Artikel gibt einen Überblick über diese neusten Entdeckungen: eine Monolith-Brücke im Himalaya, zwei Unterwasserstädte an der indischen West- und eine an der Ostküste sowie die NASA-Fotos eines versunkenen Landsteges zwischen Indien und Sri Lanka. Bekommt die Menschheit heute die Spuren längst vergangener Kulturen zu Gesicht?

Rätselhafte Schwertransporte im Altertum

Die größten künstlich bearbeiteten Steine, die auf der Erde zu finden sind, wurden nicht etwa von der modernen Maschinen-Zivilisation verwendet und bewegt, sondern von den ältesten Kulturen der Menschheit! Diese Transporte von tonnenschweren Steinen, die scheinbar mühelos in Mauern und Bauwerke eingefügt wurden, gehören zu den größten Rätseln der alten Hochkulturen.

Als die bisher schwersten Einzelsteine (Monolithen) der Welt gelten die Quader in Baalbek (Libanon) und die Andesit-Bausteine von Puma Punku, einem mysteriösen Trümmerfeld bei der alten Stadt Tiahuanaco, gelegen am Titicaca-See im Grenzbereich von Bolivien und Peru. Diese Steinblöcke sind mit maschineller Präzision bearbeitet und wiegen zwischen 800 bis 1200 t! 800 t, das ist das Gewicht, das heute die größten Pneukrane zu heben vermögen, unter Aufwand der modernsten Technik.

Nun ist ein weiteres Beispiel für einen solchen Monolithen bekannt geworden. #fn:1 Hier handelt es sich möglicherweise sogar um den schwersten von allen heute noch auffindbaren Monolithen, die im Altertum bewegt wurden, und zwar als Brücke über eine Schlucht. Die bautechnischen Unmöglichkeiten sind hierbei noch viel frappanter als bei Mauer- und Pyramidenkonstruktionen.

Eine Brücke aus einem einzigen Stein

Im Norden Indiens, in jenem Gebiet, das im Osten an Nepal und im Norden an den Tibet grenzt, befindet sich die alte Pilgerstadt Badrinath. Etwa fünf Kilometer nördlich dieser Stadt kommt man (kurz vor der Grenze zum Tibet) zur Ortschaft namens Mana, wo zwei Flüsse zusammenfließen: aus westlicher Richtung die Alakananda und aus östlicher Richtung die Sarasvati. Die Sarasvati geht in der Alakananda auf, die nach Süden (durch Badrinath hindurch) weiterfließt und nach weiteren Zuflüssen in den Ganges mündet.

Die Sarasvati strömt etwa ein Kilometer nördlich von Mana wie ein Wasserfall aus einem Berg hervor und stürzt in ihr schluchtartiges Flußbett. Etwa einhundert Meter von dieser Quelle entfernt befindet sich die besagte Monolith-Brücke namens Bhimpul. An dieser Stelle ist die Schlucht rund dreißig Meter tief und oben zehn Meter breit. Wegen der Präsenz Chinas im Tibet ist die Region um Badrinath bis zur Grenze ein militärisches Sperrgebiet, das nur erschwert zugänglich ist. (Badrinath, Mana und Bhimpul liegen an einer uralten Pilgerstrecke.)

Der riesige Stein, der quer über die Schlucht liegt, ist kein geschliffener Quader, sondern hat eine ungleichmäßige Form. Dennoch scheint eine gewisse rudimentäre Bearbeitung des Steines durchgeführt worden zu sein. Die Unterseite verläuft unnatürlich gerade, die eine Seite weist eine wellenförmige Oberflächenstruktur auf, die an Bearbeitungsfurchen erinnert. Möglicherweise wurde auch die Länge des Steines genau auf die Breite der Schlucht abgemessen. Die obere Seite ist ziemlich unregelmäßig. In jüngerer Vergangenheit wurde der Stein durch einen Betonbelag sowie durch gemauerte Rampen und Seitenbrüstungen leichter begehbar gemacht.

Gemäß den Fotos und den verschiedenen Augenzeugen können die Ausmaße dieses riesigen Steinquaders wie folgt geschätzt werden: 13 m lang, 4 m breit und 8 m hoch. Eine Berechnung des Volumens ist nicht einfach, da der Stein eine unregelmäßige Form hat. Bestünde er aus Granit (spezifisches Gewicht 2,7), so wäre sein Gewicht (bei einer abstrahierten Quaderform) 1263 t. Das faktische Gewicht liegt also irgendwo zwischen 900 und 1200 t. Wie hievt man einen solchen Stein über eine zehn Meter breite Schlucht? Man stelle sich vor, welche Hebevorrichtungen hier auch mit modernster Technik erforderlich wären!

Gibt es eine natürliche Erklärung?

Ist dieser Stein möglicherweise aus natürlichen Ursachen an dieser Stelle zu liegen gekommen? Hierfür gäbe es nur zwei Möglichkeiten: Der Stein ist ein Findling und wurde von einem Gletscher dort abgelagert, oder er ist von einem Berg heruntergestürzt und zufällig über die Schlucht gefallen. Ersteres kann ausgeschlossen werden, da der Stein offensichtlich erst über der Schlucht zu liegen kam, als diese bereits existierte. Und die Schlucht ist ohnehin kein Gletscherbett. Auch letzteres kann ausgeschlossen werden, weil es keinen Berg gibt, von wo der Stein in diese Lage hätte fallen können.

Von der Westseite der Schlucht kann der Stein nicht heruntergestürzt sein, weil es in unmittelbarer Nähe keine Bergwand gibt, von wo er sich hätte lösen können. Die Ostseite der Schlucht hingegen ragt als steile Felsstufe etwa zehn Meter über das Niveau der Westseite hinaus und geht in eine grasbewachsene Hügelebene über. Aus diesem Fels kann der Stein ebenfalls nicht gefallen sein, weil diese Felsstufe überhängend ist. Es gibt keine Bruchstelle. Sowieso wäre es undenkbar, daß ein herunterstürzender Stein sich zufällig über die Schlucht geschwungen hätte.

Beim Betrachten der Lage des Steins ist es offensichtlich, daß er mit Plan an dieser Stelle eingefügt wurde. Auf der Westseite liegt der Stein auf einem Felssims, der etwa fünf Meter unterhalb des Schluchtrandes hervorsteht. Auf dieser Seite setzt der Stein bündig an der Schluchtwand an. Auf der anderen Seite wurde er unter der überhängenden Felskuppe in die eingebuchtete Vertiefung hineingelegt. Dort, wo der Stein aufliegt, beginnt eine Art von schmaler Felsengalerie. Weiter oben (Richtung Quelle) ist die Ostseite eine stufenlose Felswand, und weiter unten gäbe es auf beiden Seiten keine Auflageflächen mehr. Der Stein wurde also mit Absicht gerade dort plaziert, denn es ist die einzige Stelle in der ganzen Schlucht, wo ein solcher Stein eingefügt werden konnte.

Es ist also unmöglich, daß der Stein durch eine Laune der Natur in diese Lage kam. Er muß mit künstlichen Mitteln über die Schlucht gelegt worden sein. Das Problem hierbei ist, daß diese Aufgabenstellung sogar für die heute verfügbare Technik praktisch unlösbar wäre! Hier versagen jegliche Rampen- und Sklavenkraft-Theorien, mit denen von offizieller Seite her die anderen Monolithkonstruktionen behelfsmäßig erklärt werden.

Die lokalhistorische Erklärung

Haben hier etwa außerirdische Besucher in einer längst vergangenen Zeit eine Brücke gebaut? Tatsächlich scheint auf den ersten Blick eine nichtirdische Kraft die einzige Erklärung zu sein, da alle irdischen Erklärungsmodelle versagen. Wir müssen jedoch vorsichtig sein, daß wir nicht allzu schnell vorgefaßte Ideen projizieren.

Aufschlußreich ist, wie die Einheimischen dieses Weltwunder erklären. Seit Menschengedenken heißt diese Brücke Bhimpul. Pul ist das Hindi-Wort für „Brücke“, und Bhim ist die Hindi-Aussprache des Sanskritnamens Bhīma. BhīArjuna, des Helden der Bhagavad-Gītā, der für seine ma war der Bruder von ungewöhnlichen (heute: „paranormalen“) Kräfte berühmt war, und von ihm wird gesagt, er habe diesen gewaltigen Stein über die Schlucht gelegt. Dies sei geschehen, nachdem Bhīma und seine vier Brüder sich von ihrem Königreich zurückgezogen hatten, um in die Himalayas zu gehen und durch die Grenze des scheinbaren Todes eine physische Transformation zu erreichen.

An diesem Ort befindet sich auch heute noch eine kleine Bhīma-Gedenkstätte, die von Brāhmaṇa-Priestern betreut wird. Der Himalaya-Marsch der fünf Pāṇḍava-Brüder wird im Sanskrit-Epos Mahābhārata und in mehreren Purāṇa-Schriften ausführlich erwähnt.

Dies ist keine primitive Heldenlegende. Vielmehr liegt dieser Erklärung das Yuga-Konzept zugrunde. Yugas sind nicht nur Zeitalter, sondern eigentlich Raumzeitalter, weil sich im Lauf dieser zyklischen Zeitraumabschnitte auch die irdischen Raumzeitverhältnisse wandeln. #fn:2 Das bedeute, daß der menschliche Körper in früheren Yugas noch nicht derart verdichtet gewesen sei wie heute, in der Epoche der größten materiellen Verdichtung (genannt Kali-Yuga). Erst seit fünftausend Jahren sei die Menschheit mehr und mehr in diese Verdichtung gefallen; aus der letzten Phase dieses Vor-Kali-Yugas stamme die Bhimpul-Brücke.

Mehr Arbeit als nötig?!

Warum bürdeten sich die Menschen früherer Kulturen derart schwere Steintransporte auf, wenn sie dieselbe Aufgabe auch mit kleineren Steinen hätten lösen können? Dies zeigt sich besonders deutlich im Fall der Bhimpul-Brücke. Es wäre möglich gewesen, mit relativ wenig Aufwand eine Holzbrücke herzustellen: zwei balkenartige Baumstämme über die Brücke legen und danach Schritt für Schritt Trittbretter darauf binden. Warum also der fast schon unsinnige Aufwand, einen 13 m langen und bis zu 8 m hohen Stein über die Schlucht hieven.

Das Betrachten dieser Monolithbrücke erweckt den Anschein, daß die oder der Erbauer keine Mühe hatte(n), mit einem solchen Gewicht umzugehen. Sonst hätte man, wie gesagt, problemlos eine Holzbrücke bauen können. Die lokalhistorische Erklärung weist darauf hin, Bhīma sei sich bewußt gewesen, daß der Marschweg ihres „Lichtkörperprozesses“ einmal eine wichtige Pilgerstrecke sein werde; er habe diesen Weg nicht bei der Sarasvati-Schlucht abbrechen lassen wollen und habe deshalb für die Nachkommenden schnell(!) eine Brücke hingelegt. Da Bhīma in einem Samādhi-Zustand war, wollte er diesen nicht unterbrechen, um Bäume schlagen und Trittbretter schnitzen zu gehen, was für ihn ein viel größerer Aufwand gewesen wäre als kurzerhand einen geeigneten Stein über die Schlucht zu legen. Dieser Ort befindet sich ohnehin schon über der Baumgrenze. Bhīma hätte also weit zurücklaufen müssen, um entsprechend hochgewachsene Baumstämme zu finden, die 13 m lange Balken hergegeben hätten. Auch wäre Holz nicht so dauerhaft gewesen wie Stein. – So unglaublich diese mytho-logische Erklärung anmutet, sie ist zumindest eine, die alle Fragen zu klären vermag, auch jene, warum ein solch großer Stein verwendet wurde, wenn es doch leichtere Mittel zur Brückenherstellung gab.

Unterwasserstädte an Indiens Westküste

Am 19. Mai 2001 fand in Indien eine große Pressekonferenz statt, einberufen von Prof. Murli Manohar Joshi, dem Minister des DOD (Department of Ocean Development). Der Umstand, daß ein amtierender Minister der indischen Regierung zu dieser Konferenz einlud, und erst recht die weitergegebene Information führten zu einer enormen Resonanz in der indischen Presse. Worum ging es? Im Jahr 2000 und anfangs 2001 hatte das National Institute of Ocean Technology (NIOT), eine Abteilung des DOD, im Golf von Khambhat (engl. Cambay) Untersuchungen wegen der Wasserverschmutzung durchgeführt. Dabei waren die Ozeanographen beim Sonar-Scanning des Meeresgrundes auf geometrische Strukturen gestoßen. In einer Tiefe von 30 bis 40 m, rund 10 bis 20 km vor der Küste der Stadt Surat, zeichneten die Apparate in einem Gebiet von 9 km unnatürlich anmutende rechteckige und quadratische Muster auf, die nahelegten, daß es sich dabei um menschengemachte Stadtanlagen und Hausfundamente handeln muß. Die langgestreckte Anordnung dieser Strukturen verläuft entlang einer Flußbettvertiefung, was darauf hinweist, daß diese Stadt einstmals an den Ufern eines prähistorischen Flusses erbaut worden war, bevor dieser Landstrich überflutet wurde. Die Aufzeichnungen des Sonar-Scannings waren durch andere Methoden wie Bodenprofilmessungen (sub-bottom profiling) bestätigt worden.

Die Bekanntmachung der NIOT-Entdeckungen führten zu starken Kontroversen. Vor allem die Archäologische Prüfungskommission (ASI, Archaeological Survey of India) meldete grundlegende Zweifel an. Im Juni 2001 veröffentlichte sie eine Stellungnahme, in der sie Prof. Joshi massiv kritisierte: das, was er an der Pressekonferenz verkündet habe, entspringe seinem persönlichen Glauben an die Hindu-Mythologie, speziell an die Yuga-Theorie, und entspreche nicht den harten wissenschaftlichen Tatsachen.

Im November/Dezember 2001 wurden weitere Forschungen vor Ort unternommen, an denen sich prominente indische Wissenschaftler beteiligten. Die geographischen Bedingungen im Golf von Cambay erschweren die Forschungsarbeit sehr, weil dort eine sehr starke Strömung herrscht (zwei bis drei Meter pro Sekunde), mit einem Ebbe-Flut-Unterschied von 10 Metern. Weil der Golf von Cambay nicht sehr tief ist, wühlt die Strömung ständig die von den Zuflüssen herbeigeführte Erde auf, weshalb das Wasser braun und undurchsichtig ist. Für Taucher ist die Gegend sehr gefährlich, sofern ein Tauchgang überhaupt möglich ist. Dennoch konnte die Existenz der vorhandenen Stadtstrukturen bestätigt werden. Erfaßt wurde z. B. eine 40 x 40 m große Anlage, die an ein Bad erinnert. Eine andere Struktur umfaßt eine 97 x 29 m große, erhobene Plattform, die als Tempelebene oder „Akropolis“ gedient haben könnte. In den Zeitfenstern, in denen die Meeresströmung etwas weniger reißend war, konnten auch Objekte vom Grund heraufgeholt werden. Von den rund 1000 gesammelten Objekten waren 250 von archäologischem Interesse. Diese vermuteten Artefakte umfassen Steinwerkzeuge, symmetrisch geformte Steine, Halbedelsteine, Topfscherben, usw. Zu den Funden gehört auch ein Stück Holz, das Kerben und Schnittstellen aufweist. Letzteres wurde vom Birbal Shahni Institut für Paläobotanik in Lucknow und vom Nationalen Geophysischen Forschungsinstitut in Hyderabad über die C14-Methode datiert. Das Lucknow-Institut ermittelte ein Alter von 8150 bis 7680 v. Chr., das Hyderabad-Institut ein Alter von 9910 bis 9330 v. Chr.; also ein Alter von 9500 bis 11 000 Jahren!

Diese Daten entsprechen auch den geologischen Angaben, denn in der letzten Eiszeit war der Golf von Cambay trocken gewesen und wurde von mehreren Flüssen durchzogen. Erst vor neun- bis zehntausend Jahren wurde er vom steigenden Meeresspiegel überschwemmt, weshalb er auch heute noch trotz der großen Fläche nicht sehr tief ist.

Dementsprechend sensationell waren die Meldungen, die anfangs 2002 um die Welt gingen. Die BBC News veröffentlichten am 19. Januar 2002 einen Online-Artikel mit der Überschrift „Lost City Could Rewrite History“ – „Die versunkene Stadt ‚könnte die Geschichte neu schreiben‘ “. Das Zitat in der Überschrift bezieht sich auf den im Artikel interviewten englischen Bestseller-Autor und Historik-Forscher Graham Hancock. Er sagte:
„Städte von diesem Ausmaß tauchen in der archäologischen Zeitlinie erst vor ungefähr 4500 Jahren auf, als die ersten großen Städte in Mesopotamien erschienen. Wir kennen nichts, was der Unterwasserstadt von Cambay nahekommt. … Dies bedeutet, daß das gesamte Modell des Ursprungs der Zivilisation von Grund auf neu formuliert werden muß.“
Diese Meldung blieb nicht unwidersprochen. Geologen machten darauf aufmerksam, daß die heraufgeholten Objekte nicht unbedingt Artefakte, sondern Geofakte sein können. Das Gebiet von Gujarat sei bekannt für seine Halbedelsteine, die unter Wasser durch die starke Strömung zu Kugeln geformt werden können.

Demgegenüber gibt es Stimmen, die darauf hinweisen, daß C14-Messungen bei Holzobjekten, die lange unter Salzwasser lagen, verfälscht sein könnten, nämlich daß sie ein zu junges Datum ergeben. Es könnte also sein, daß das Cambay-Holz noch älter sei!

Wie dem auch sei, die mögliche Cambay-Unterwasserstadt steht nicht isoliert in dieser Gegend. In Gujarat und im nördlich angrenzenden Pakistan befinden sich viele archäologische Schlüsselstellen, vor allem die ältesten indischen Städte, gefunden in Harappa und Mohenjo-Daro im Gebiet des Flusses Indus im heutigen Pakistan.

Es würde also nicht überraschen, in diesem geographischen Bereich uralte Städte an (ehemaligen) Flußufern zu entdecken. Was bei der Cambay-Stadt umstritten ist, ist vor allem das eruierte Alter, das in keine archäologische Chronologie paßt.

Aber nicht einmal als Unterwasserstadt ist die vermutete Cambay-Stadt einzigartig. Bereits 1981 hatten Meeresarchäologen auf der anderen Seite der Gujarat-Halbinsel, im Golf von Kutch, Spuren der im Epos Mahābhārata erwähnten Stadt Dvārakā entdeckt, unweit der heutigen Tempelstadt Dwarka, die direkt am Meeresufer liegt. Bisher entdeckt wurden sechs Stadtsektoren, die ebenfalls entlang eines Flusses gebaut worden waren. Mitglied der damaligen Forschungsgruppe des National Institute of Oceanography (NIO) war Dr. S. Rao, der sich auch heute noch für die weitere Erforschung dieser Stätte einsetzt. Anfangs 1999 hatte er bei der Regierung von Gujarat einen Antrag für weitere Forschungsgelder eingereicht. Geplant ist sogar ein Unterwassermuseum, bestehend aus einem Plexiglas-Röhrengang, durch den die Besucher die Stätte direkt vor Ort betrachten können, denn das versunkene Dvārakā befindet sich nur ein Kilometer von der Dwarka-Küste entfernt in geringer Tiefe.

Bei den Tauchgängen von 1981 waren aufschlußreiche Artefakte gefunden worden, unter anderem ein Tonsiegel mit dem Bild eines dreiköpfigen Tieres. Interessanterweise wird genau ein solches Siegel im Mahābhārata erwähnt, nämlich im Zusammenhang mit der Belagerung von Dvārakā durch den König von Magadha (heutiges Bihar) namens Jarāsandha. Damals hätten alle Bürger von Dvārakā ein solches geheimes Siegel als Identitätsmarke bekommen, um sie von möglichen verkappten Eindringlingen unterscheiden zu können. Und nun wurde eines dieser Siegel draußen im Meer gefunden!

Die Kontroverse um die versunkenen Städte ist weitreichend und konnte hier nur angedeutet werden. In einem getrennten Artikel werde ich näher darauf eingehen, vor allem hinsichtlich neuer Erkenntnisse über die Unterwasserstadt von Cambay.

Neue Entdeckung an Indiens Ostküste

Anfangs 2002 wurden auch an der Südostküste von Indien bei Mahabalipuram Hinweise auf eine versunkene Unterwasserstadt entdeckt. Die lokale Überlieferung berichtet, daß dort vor langer Zeit eine Stadt durch eine Flut an einem einzigen Tag überschwemmt worden sei. Sechs Tempelpagoden seien dabei dem Wasser anheimgefallen, die siebte sei diejenige, die auch heute noch an der Küste stehe. Diese Legende war bereits vom britischen Forscher J. Goldingham aufgeschrieben worden, als er diese Gegend im Jahr 1798 besuchte.

Im April 2002 ging Graham Hancock in Zusammenarbeit mit dem NIO vor Ort auf Tauchgang, nicht ohne Ergebnis. Im offiziellen Bericht heißt es:
„In einem weiten Gebiet vor der Küste von Mahabalipuram in Tamil Nadu wurden in einer Tiefe von 16 bis 23 Fuß [5 bis 7 m] eine Serie von Strukturen entdeckt, die unbestreitbar menschengemachte Attribute aufweisen. … Ein Team von Unterwasserarchäologen des ‚National Institute of Oceanography‘ NIO haben mit Erfolg nach Spuren versunkener Strukturen gesucht und entdeckten dabei zum ersten Mal einen konkreten Beweis für die Legende, daß der Küstentempel der letzte einer Serie von insgesamt sieben Tempeln ist, die von Wasser überflutet wurden …“
Die Überreste liegen als Trümmer weit verstreut unter Wasser und sind von Pflanzen und Muscheln überwachsen. Da es in den letzten fünftausend Jahren in dieser Gegend keine verheerenden Erdbeben mehr gegeben hat, muß angenommen werden, daß die Zerstörung (und somit auch der Bau) vor mehr als fünftausend Jahren stattgefunden hat. Der Geologe Glen Milne von der Universität Durham schätzt die Zeit der Erbauung auf 4000 v. Chr.!

Ein versunkener Landsteg

Nicht nur Taucher entdeckten Unterwasserstrukturen, sondern auch Beobachter aus der Höhe. Im Sommer 2002 veröffentlichte die NASA Shuttle-Fotos, die eine versunkene Landverbindung zwischen Indien und Sri Lanka zeigen. Vom indischen Subkontinent geht eine schmale Landzunge in Richtung Sri Lanka, an deren Ende heute der imposante weiße Trapezpyramidentempel von Rameshvaram steht (abgebildet auf dem Titelbild meines Buches Gott und die Götter).
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Dieser neu entdeckte Unterwassersteg wird nun von der neuzeitlichen Geographie vielsagend „Adamsbrücke“ genannt. Auch beim heiligen Berg Sri Lankas wurde bereits dieser Name bemüht: Adam’s Peak.

Am 10. Oktober 2002 veröffentlichte die Zeitung The Hindustan Times einen Bericht mit dem Titel „NASA-Bilder enthüllen eine 1 750 000 Jahre alte menschengemachte Brücke“. Darin heißt es:
„Aus dem Weltall aufgenommene NASA-Bilder zeigen eine mysteriöse, uralte Brücke in der Palk-Meerenge zwischen Indien und Sri Lanka. Die vor kurzem entdeckte Brücke, die gegenwärtig Adamsbrücke genannt wird, besteht aus einer Linie von Sandbänken und ist rund 30 km lang. Die einzigartige Kurvenführung und Zusammensetzung verbunden mit den abgelagerten Altersspuren zeigen, daß sie menschengemacht ist. Die Legende wie auch die archäologische Forschung sagen, daß die ersten menschlichen Spuren in Sri Lanka rund 1 750 000 Jahre alt sind, und das Alter der Brücke ist fast gleich. Diese Information erinnert auf frappante Weise an die mysteriöse Legende genannt Ramayana, die Vorgänge beschreibt, die im Treta-Yuga stattgefunden haben sollen, d. h. vor mehr als 1 700 000 Jahren. In diesem Epos wird eine Brücke beschrieben, die von Rameshvaram nach Sri Lanka gebaut wurde, angeführt von dem unbesiegbaren Helden Rama, der als göttliche Inkarnation gilt.“
Ein neues Bild der Vergangenheit?

Nicht nur in Indien, in aller Welt wurden und werden rätselhafte Spuren der menschlichen Vergangenheit gefunden. Immer mehr stellt sich die Frage: War die Vergangenheit wirklich so, wie die herrschende Lehrmeinung sagt? War der Mensch früher bloß ein primitives Wesen, ein evolviertes Tier? Oder wurde der primitive Mensch, wie die sog. Präastronautik behauptet, durch eine außerirdische Genmanipulation künstlich zum „homo sapiens“ mutiert?

Man kann das eine oder das andere glauben, aber es wäre gut, dabei zu wissen, daß beides materialistische Theorien sind, die behaupten, Lebewesen seien nichts anderes als materielle Körper und das Phänomen „Leben/Bewußtsein“ sei bloß eine Funktion organisch-materieller Vorgänge. „Am Anfang war die Materie, und es gibt nichts anderes als Materie.“

Demgegenüber vermitteln die Kulturen, die mit ihrem Alter und ihren Errungenschaften den modernen Menschen in Erstaunen versetzen, eine ganz andere Erklärung vom Ursprung des Lebens, der Erde und der menschlichen Zivilisation. Für dieses älteste und zugleich revolutionäre Weltbild habe ich zusammenfassend den Begriff „Involution“ geprägt, als Umschreibung für eine „kosmisch-deszendente Evolution“. #fn:3 Dies besagt: Am Anfang war und ist der ewige Geist, das Bewußtsein, das über der Materie steht und sie formt; über eine fortschreitende Verdichtung umhüllten sich die geistigen Lebensformen des Universums mit materiellen, vergänglichen Körperformen, zuunterst auf der Verdichtungsskala auch mit einem irdisch-grobstofflichen Körper. Die angeblichen Schöpfergötter, die mit Genmanipulationen wirkten, wären demzufolge keine Kreatoren, sondern Manipulatoren. Ein gewaltiger Unterschied.

Die „frühen“ Menschen und deren Fähigkeiten (siehe Bhimpul) sind konkrete Hinweise darauf, daß der Geist über der Materie steht – nicht nur in parapsychologischen Bereichen, sondern durchaus auch in historischen und anthropologischen. Deshalb ist die Erforschung der Vergangenheit aus dieser Perspektive von nachhaltiger Bedeutung für unsere Gegenwart und Zukunft. Es geht um nichts Geringeres als um das Selbstverständnis des Menschen und seiner Stellung bzw. Aufgabe im Kosmos.
  1. siehe: Armin Risi, Machtwechsel auf der Erde; „Der schwerste Stein, der je künstlich bewegt wurde“ in: Ufo-Nachrichten 4/1999 (S. 1 – 2), und „Die Monolithbrücke von Bhimpul“ in: Sagenhafte Zeiten 5/1999 (S. 26 – 28).
  2. siehe: „Multidimensionale Zeit und Ewigkeit“ in: Armin Risi, Gott und die Götter (Govinda-Verlag 1995, 4. Aufl. 2001)
  3. Das Szenario der Involution ist ausführlich dargelegt im Buch von Tom Smith/Armin Risi: Das kosmische Erbe – DNS, Devolution und der Kampf um die Erde (Einweihung in die Geheimnisse unserer Her- und Zukunft)

Neues Buch von Armin Risi