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armin-risi.ch · Triskele
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Armin Risi
Philosoph • Autor • Referent
Radikal umdenken – neue Wege und Weltbilder
Dieser Artikel erschien seit 1999 in unterschiedlichen Versionen in mehreren Zeitschriften (Cogito, Magazin2000, raum&zeit, Das Wesentliche, Tattva Viveka und auf Online-Portalen, z.B. hier), meistens unter dem Titel „Das Wirken des göttlichen Heilstroms. Heilung für Mensch und Erde – das Beispiel von Bruno Gröning (1906–1959)“. Das Folgende ist eine etwas längere und in einigen Punkten ergänzte bzw. korrigierte Version.

Bruno Gröning:
Geistheilung als Schlüssel zur globalen Heilung

von Armin Risi (1999/2017)

Jenseits der Schlagzeilen der Welt geschieht viel Wundervolles, und je mehr sich die Menschen dessen bewusst werden, desto mehr kann Heilung auch weltweit geschehen. So wie bei Bruno Gröning und anderen Geistheilern Gelähmte plötzlich aus dem Rollstuhl aufstehen konnten, so ist es auch möglich, dass die Menschheit kollektiv aus der „Lähmung“ und „Hypnose“ erwacht und aufsteht. Das Thema des folgenden Berichts ist historisch und zeitlos zugleich ... und kann gerade mit seiner Brisanz unseren Glauben an das Gute und die globale Heilung stärken und inspirieren.
Viele bedrohliche Prophezeiungen stehen im Raum, und die gegenwärtigen Entwicklungen in der Weltpolitik, Hochfinanz usw. laufen auf eine globale Eskalation hinaus – wenn kein Wunder geschieht. Und Wunder sind möglich, wie das Phänomen der Geistheilung zeigt: Krankheiten verschwinden, Blinde können sehen, Gelähmte können wieder gehen! Ebenso kann auch die Menschheit als Gesamtes „unverhofft“ Heilung erfahren und wieder erkennen, was uns wirklich hilft.

„Selig sind die, die nicht sehen und doch glauben“, sagte Jesus zum zweifelnden Apostel Thomas (Joh 20,29). In Anlehnung an dieses Jesus-Wort können wir heute sagen: „Selig sind die, die sehen und wenigstens dann glauben!“ Denn in den letzten zweitausend Jahren sind zahlreiche Menschen aufgetreten, die mit ihren Fähigkeiten zeigten, dass der Geist über der Materie steht. Das wohl eindrücklichste Beispiel für Geistheilung in der Neuzeit ereignete sich in Deutschland durch Bruno Gröning (1906–1959).

Die Reporter, die 1949 anfänglich wahrheitsgetreu berichteten, sprachen von „biblischen Szenen“ und bezeugten die Wunderheilungen. Doch es dauerte nicht lange, bis eine Medienhetze gegen Gröning begann. Die entsprechenden Negativdarstellungen und Lügen werden bis heute von Kritikern und „Sektenberatern“ vielfach wiederholt und aufgestockt, und positive Fakten werden verschwiegen oder verdreht.

Wer an einer wahrheitsgemäßen Darstellung interessiert ist, kann leicht die historischen Berichte und Zeitzeugenaussagen finden. Wer sich zum ersten Mal mit dem Phänomen Gröning befasst, wird sogar staunen, wie viele Publikationen und Dokumentationen vorliegen. Gleichzeitig werden sich viele auch fragen: „Warum habe ich davon noch nie etwas gehört?“ – Das Folgende ist eine wahrheitsgetreue Darstellung und Würdigung Bruno Grönings und seines Wirkens. Dazu gehört auch die Erfüllung seiner Voraussage, dass das von ihm ins Leben gerufene geistige Werk in den Jahrzehnten nach seinem Tod um die ganze Welt gehen wird.

Gröning 1949

Vier Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs trat in Deutschland ein einfacher Arbeiter auf, der durch seine Wunderheilungen über Nacht in die Schlagzeilen der Presse und ins Kreuzfeuer der Behörden geriet. Es war die triste Zeit nach dem Krieg. Deutschland war am Boden zerstört. Die Bevölkerung war dezimiert und traumatisiert, und viele hatten kaum das Nötigste zum Überleben. Da erfuhren die Ärmsten – die Kriegsversehrten, die Kranken, die Hoffnungslosen und Mittellosen –, dass es Hoffnung gebe: Ein gewisser Bruno Gröning sei als Wunderheiler öffentlich tätig geworden und sei für alle Menschen da, ohne Geld zu verlangen und ohne die Notwendigkeit irgendwelcher Formalitäten.

Zu Tausenden und Zehntausenden strömten Menschen zu Bruno Gröning und wurden Zeugen von dem, was sie durch die Zeitungen oder die mündliche Kunde gehört hatten: Wunder geschehen, spontane Heilungen vor Ort, „Massenheilungen“ und Fernheilungen. – Wer war dieser Mann, der scheinbar aus dem Nichts auftauchte und größte Kontroversen auslöste?

Biographisches

Bruno Gröning war das vierte von sieben Kindern einer Arbeiterfamilie aus Danzig, der damaligen Hauptstadt Westpreußens. Bereits als Kind fiel er durch seine Heilfähigkeiten und seine besonderen Eigenschaften auf. (Sein Vater, seine Geschwister und andere, die Bruno Gröning damals kannten oder ihm begegnet waren, bezeugten dies später der Öffentlichkeit und den Behörden gegenüber.) Während des Ersten Weltkriegs besuchte der rund zehnjährige Bruno oft die örtlichen Lazarette und brachte für viele Verletzte Linderung und Heilung.

Nach fünf Jahren Volksschule begann er eine kaufmännische Lehre, doch sein Vater, ein Maurer, wollte, dass Bruno ebenfalls einen Handwerkerberuf erlernte. So machte er eine Lehre als Zimmermann, aber die wirtschaftlichen Wirren nach dem Ersten Weltkrieg zwangen ihn zu vielerlei Gelegenheitsarbeiten. 1928 heiratete er. 1943 wurde Bruno Gröning in die deutsche Wehrmacht eingezogen. Weil er sagte, er werde nicht auf Menschen schießen, wurde ihm mit dem Kriegsgericht gedroht, und man sandte ihn an die russische Front. Dort erlebte er die Schrecken des Krieges, wurde selbst zweimal verwundet und half im Lazarett vielen Kameraden. Im März 1945 geriet er in russische Kriegsgefangenschaft. Dank seines Wirkens auch den Russen gegenüber wurden er und seine Abteilung bereits Ende 1945 freigelassen. Gröning kam als Heimatvertriebener nach Westdeutschland und konnte dort seine Familie ausfindig machen.#fn:1 Obwohl er selbst praktisch mittellos war, setzte er sich im freiwilligen Hilfsdienst für die Vertriebenen ein und bewirkte bei vielen Hilfesuchenden Heilungen.

Plötzlich im Rampenlicht

Grönings unauffälliges Helfen setzte sich in kleinen Kreisen fort, bis er im März 1949 im westfälischen Städtchen Herford den neunjährigen Sohn des Ingenieurs Helmut Hülsmann von Muskelschwund heilte. Die Ärzte waren dieser Erkrankung machtlos gegenübergestanden. Helmut Hülsmann veröffentlichte am 18. März 1949 einen ausführlichen Bericht für die Presse:
„Mein Sohn Dieter ist neuneinhalb Jahre alt und leidet an einer progressiven Muskeldystrophie. […] Hilfe bzw. Behandlung auf Heilung wurde mir weder von dort [von der Kinderklinik] noch von weiteren zehn befragten Professoren und Ärzten in Aussicht gestellt. Der Verfall des Kindes nahm beängstigende Formen an. Dieter ist seit zehn Wochen fest bettlägerig. Er kann weder stehen noch gehen. Selbst beim Versuch zu stehen knickt er im Kreuz wie ein Taschenmesser zusammen, da er gar keinen Halt mehr verspürt. Die Beine und Füße sind immer eiskalt und vollkommen gefühllos, da keine Durchblutung, trotz zweimaliger Massage pro Woche, stattfindet.

Am Nachmittag des 15. März 1949 führte nun eine uns befreundete Dame Herrn Gröning bei uns ein, da ihr der Krankheitsfall unseres Sohnes Dieter hinreichend bekannt war. Stärkstens beeindruckt durch den Fall ihrer Schwester, die fünf Jahre hindurch gelähmt nur im Rollstuhl bzw. im Bett liegend ihr Dasein fristete und durch Herrn Gröning geheilt wurde, war sie überzeugt, daß auch meinem Sohn geholfen werden könne. […] Nach der Einwirkung durch Herrn Gröning setzte sofort die Durchblutung der Beine von den Oberschenkeln an beginnend ein. Mein Sohn zeigte genau den ruckweise vordringenden Blutstrom an, der sich nun wieder den Weg durch die verengten Adern bahnte. Danach hatte mein Sohn vollkommen warme Beine und Füße.“
Helmut Hülsmann war derart dankbar, dass er Bruno Grönings Heilkraft möglichst vielen Menschen zukommen lassen wollte, und stellte ihm sein Haus zur Verfügung. Durch seinen Pressebericht kam eine neue Dimension in Bruno Grönings Wirken: Er wurde nicht mehr nur zu den Menschen gerufen, die Menschen kamen zu ihm – und das gleich zu Tausenden!

In Herford bot sich während Wochen ein erschütterndes Bild. Bis zu fünftausend Menschen – Kranke, Blinde, Invalide, vom Krieg traumatisierte Frauen und Männer und andere Notleidende – lagerten gleichzeitig auf dem Wilhelmsplatz vor dem Hülsmann-Haus und sahen in Bruno Gröning ihre letzte Hoffnung. Trotz dieser Ansammlung von Menschen kam es zu keinen Tumulten. Es herrschten Ruhe und Zuversicht unter den Menschen und eine spontane, allseitige Hilfsbereitschaft.

Ein Strom von Hilfesuchenden wurde zu Bruno Gröning vorgelassen. Manchmal begab er sich auch direkt in die Menge der Menschen und ging dort von Person zu Person, und in gewissen Momenten sprach er vom Balkon des Hülsmann-Hauses zu den Versammelten. Oft kam es vor, dass Bruno Gröning für mehrere Tage kaum schlief und kaum aß.

Überall, wo Bruno Gröning hinkam, erlebten Notleidende wundersame Hilfen und Heilungen. Die Geheilten sowie alle Anwesenden fühlten Wellen des Glücks, der Dankbarkeit und der neuen Lebensfreude. Ein Journalist schrieb als Augenzeuge von Herford:
„Für uns, die wir bei ihm waren, und die vielen, die es mit ansehen konnten, war es [Grönings Wirken in der Menge] ein Zug des Wunders, der Siegeszug einer nicht kriegerischen, sondern versöhnlichen und helfenden Macht […] Es war, als teilte sich ein Meer vor ihm, so ging er durch die sich um die Autos stauende Menge hindurch. Von Wagen zu Wagen, dort ein paar Worte wechselnd, hier ein Händedruck und dann einige Fragen, die Bitte, über das weitere Befinden zu berichten und wiederzukommen – und neben ihm und nach ihm, wo die Flut zusammenschlug, standen Menschen aus ihren Stühlen [Rollstühlen] auf, nahm er Lahmen die Gehstöcke weg und warf sie beiseite. Keiner konnte sich der Gewalt dieses Erlebnisses entziehen. Es war, als ob sich ein Getreidefeld nach dem Sturm mit neu gewonnener Kraft wieder aufrichtete.

Bei Kindern wurden gelähmte Glieder, die unter ständigem Kältedruck standen, wieder warm. Bruno Gröning stieg von einem LKW auf den anderen hinauf, ging von Mensch zu Mensch, die auf Stroh und Matratzen gebettet waren. Sie richteten sich auf und fühlten neue Kräfte. In einem der LKWs, für alle Umstehenden sichtbar, saß eine 70-jährige Frau, vollkommen gelähmt; sie war auf dem Sessel in den Wagen getragen worden, wie mir der Fahrer berichtete. Nach wenigen Worten Grönings bewegte sie die Arme, erhob sich, und als der Wagen sich in Bewegung setzte, winkte sie mit freudestrahlendem Gesicht der umstehenden Menschenmenge mit den bisher völlig bewegungslosen Armen und Händen zu.“ (Münchner Merkur vom 24. Juni 1949)
Dr. A. Kaul, ein Zeuge von 1949, veröffentlichte die Broschüre Das Wunder von Herford. Darin berichtet er:
„Ich habe Bruno Gröning oft mit Kranken sprechen gesehen, und immer hatte ich den Eindruck, er weint innerlich über diese Not und das menschliche Elend, das sich seinen Augen darbietet. Bruno Gröning ist ein Mann aus dem Volk. Eitelkeit ist ihm so fremd wie die Pose …“
Heilung auf geistigem Weg

Bruno Gröning entsprach nicht dem Klischee eines Heiligen oder eines vergeistigten Geistheilers. Er war von gedrungener Gestalt, knapp 1,70 m groß, stammte aus der Welt der Arbeiter und redete in einer entsprechend einfachen Sprache. Seine Betätigung konnte nicht mit der eines Therapeuten oder Arztes verglichen werden.

Grönings Wirken wurde oft von Zeugen begleitet, nicht selten kamen auch skeptische Ärzte. Er wurde durch solche Zuschauer in keiner Weise irritiert, eher hatte er Mitleid mit diesen ungläubigen oder spirituell unwissenden Menschen. Die Begegnungen und Heilungen sind vielfach bezeugt, viele sind auch schriftlich belegt, insbesondere durch die Dankesschreiben der Geheilten.

Geld oder persönliche Profilierung waren nie ein Aspekt von Bruno Grönings Arbeit. Wenn sich Reiche ihre Heilung erkaufen wollten, wies er sie zusammen mit ihrem Geld ab. Heilung lässt sich nicht kaufen und kann nicht gefordert werden, ganz gemäß Jesu Aussage: „Dein Glaube hat dich geheilt.“

Insgesamt kamen weit über zehntausend Hilfesuchende nach Herford, und 80 000 Bittbriefe überschwemmten in diesen Monaten die Herforder Post.#fn:2 Bei den Briefen und bei Bitten für solche, die nicht persönlich anreisen konnten, wirkte Bruno Gröning über Fernheilung. (In gewissen Fällen stellte er auch seine Hellsichtigkeit unter Beweis, indem er die Krankheit der betreffenden Personen, die weit entfernt waren und von denen er nicht einmal den Namen wusste, aufs Genauste beschrieb.)

Heilverbot ... und noch größere Menschenmengen

Die biblischen Szenen von Kranken, Lahmen und Blinden, die plötzlich Heilung erfuhren, blieben nicht lange ungestört. Im Mai 1949 kamen von der Herforder Stadtverwaltung erste Heilverbote, weil Gröning angeblich gegen das Heilpraktikergesetz verstieß. Dies führte zu Protestkundgebungen von Heilungssuchenden, die aus ganz Deutschland, zum Teil unter größten Entbehrungen und Schmerzen, nach Herford gereist waren. Meinungsverschiedenheiten in der Stadtverwaltung führten zu einem Hin und Her von beschränkten Genehmigungen und neuen Verboten.

Doch schon bald erließ die Stadtregierung, vermutlich auf Druck „von oben“, ein Totalverbot. Bruno Gröning verließ Herford und wirkte an verschiedenen anderen Orten, hauptsächlich im Norden Deutschlands. In dieser Zeit bekam er auch eine Einladung vom Besitzer des „Traberhofs“, eines großen Pferdegestüts bei Rosenheim (südöstlich von München), mit der Bitte, er möge dort privat und im kleinen Rahmen wirken. Bruno Gröning nahm die Einladung an, aber als er nach Bayern reiste, dauerte die Ruhe nicht lange, denn die Journalisten erfuhren davon und veröffentlichten – entgegen Grönings ausdrücklicher Bitte – seinen Aufenthaltsort, was bewirkte, dass nach Rosenheim noch größere Menschenmengen kamen als nach Herford.

Während dieser Wochen im Spätsommer 1949 lagerten auf den Wiesen des Traberhofs bis zu 30 000 Menschen – ein Meer von Kranken, Kriegsgeschädigten und Invaliden. Gröning kümmerte sich einzeln um die Menschen, aber angesichts des nicht enden wollenden Zulaufs sprach er auch hier, wie in Herford, vom Balkon zur Menge – „Meine lieben Heilungssuchenden, euer Flehen und Bitten zum Herrgott war nicht umsonst“ –, und Blinde sahen plötzlich, Lahme konnten gehen, Krankheiten verschwanden. In einem besonders wunder-vollen Moment sangen die vielen Menschen spontan „Großer Gott, wir loben Dich“. Zeitungen, Rundfunk und Fernsehen waren voll von Berichten.
„Grönings Zusammenkunft mit den ungezählten Tausenden von Hilfesuchenden vor dem Traberhof bei Rosenheim war ein Ereignis von dramatischer Wucht: Die Wende der Zeiten, an der wir heute stehen, offenbarte sich mit einer sinnbildlichen Klarheit.

Die Leidenden, Verlassenen, vom Schicksal Geschlagenen, die mit der letzten Hoffnung auf Trost und Heilung zusammengeströmt waren, sie alle waren Ankläger gegen das Zeitalter des Materialismus. […] [Es] wurden geradezu biblische Szenen Wirklichkeit. Kranke richteten sich von Tragbahren auf, Gelähmte warfen ihre Krücken von sich und konnten gehen, ein blindes Kind wurde sehend, Dankesrufe kündeten von immer neuen Heilungen.“ (Dr. Kurt Trampler:  Die große Umkehr – Fragen um Bruno Gröning, 1950)
Die spektakulären Heilungen von Rosenheim waren ein Höhepunkt und auch Wendepunkt in Bruno Grönings Wirken, denn nun formierte sich eine massive Gegnerschaft …

Ein Kinofilm verschwindet!

Über Bruno Grönings Wirken am Traberhof in Rosenheim entstand eine Filmdokumentation, die am 21. Oktober 1949 in Deutschland und danach auch in der Schweiz in die Kinos kam. Der Film war eine Sensation, und sogar in den Kinosälen kam es zu Spontanheilungen. Nach sechs Monaten verschwand der Film jedoch aus den Kinos und aus den Schlagzeilen, als ob er nie existiert hätte. Der Film ist heute verschollen. Spätere Nachforschungen ergaben, dass auch die Produktionsfirma keine einzige Kopie mehr hatte. Es ist unmöglich, dass 1950 ein Kinofilm verloren geht. Das kann eigentlich nur eins bedeuten: Der Film wurde heimlich konfisziert! Gleichzeitig begann in der Presse eine Hetze gegen Bruno Gröning, und eine massive juristische Verfolgung setzte ein.

Sichtbare und unsichtbare Gegner

Bruno Gröning suchte immer die Zusammenarbeit mit den Ärzten und stellte sich vom 27. Juli bis 7. August 1949 einer Überprüfung durch Professoren der Universität Heidelberg. Ihm wurde versprochen, dass er beim Nachweis seiner Fähigkeiten die Möglichkeit bekomme, in Heilstätten unter geordneten Verhältnissen und in Zusammenarbeit mit Ärzten heilerisch tätig zu sein. Gröning war einverstanden und stellte sich dieser Untersuchung. Unter striktester ärztlicher Aufsicht kam es auch in Heidelberg zur Heilung von Patienten, die von der Schulmedizin als unheilbar bezeichnet worden waren. Aber das ihm gegebene Versprechen wurde nicht eingehalten.

Vielmehr kam es am 22. September 1950 zu einem weiteren Heilverbot und 1951/1952 sogar zu einem Prozess, in dem ihm vorgeworfen wurde, gegen das Heilpraktikergesetz verstoßen zu haben. Er wurde mit großen Vorbehalten freigesprochen. Ihm wurde attestiert, er habe „in Unwissenheit über die Rechtslage“ gehandelt, weshalb der Freispruch praktisch einem Heilverbot gleichkam, da er nun „die Rechtslage“ kannte. So konnte er fortan nur noch in kleinen Kreisen wirken. Aber auch dort wurde er behindert, hauptsächlich von vermeintlichen Helfern, die an ihm Geld verdienen wollten und deshalb von ihm zurückgewiesen wurden. Einige begannen, aus Rache Lügen über Gröning zu verbreiten, und verbündeten sich mit seinen Gegnern. Ein neuer Gerichtsfall – mit dem Vorwurf des Verstoßes gegen das Heilpraktikergesetz und der fahrlässigen Tötung – wurde 1955 angestrengt.

Einer der skrupellosesten Verleumder Bruno Grönings war der Journalist Dr. Michael Graf Soltikow. Er versuchte sich zuerst in den Kreis der Mitarbeiter Grönings zu drängen und gab sich nach außen hin als Pressesprecher und rechtlicher Berater Grönings aus, nur um seinen Publikationen ein zusätzliches Gewicht zu verleihen (z. B. „Extrablatt – Gröning entlarvt“). Im Vorfeld des ersten Prozesses geschah es auch, dass Bruno Grönings Bruder, Karl Gröning, ihm in den Rücken fiel und mit dem Journalisten Karl Hohmann einen „Tatsachenbericht“ voller Lügen und Verleumdungen verfasste (Hohmann stellte ihm dafür 50 000 DM, heute ca. 100 000 Euro, in Aussicht). Soltikow sandte diesen „Tatsachenbericht“ an das Gericht, und dieses Lügendokument wurde zur Grundlage des 18-seitigen gerichtlichen Sachverständigengutachtens vom 24. Oktober 1951, das der gerichtlich bestellte Sachverständige Prof. Alexander Mitscherlich erstellte. (Mitscherlich war ein Freudianer und bekennender Atheist, dementsprechend verfasste er ein extrem negatives „Gutachten“.)

Obwohl Karl Gröning eineinhalb Jahre später seinen „Tatsachenbericht“ widerrief, indem er mit einer eidesstattlichen Erklärung (vom 4. November 1952) seinen Bruder um Verzeihung bat, wurde das 18-seitige Sachverständigengutachten vom 24. Oktober 1951 beim großen Prozess von 1955 als uneingeschränkte Grundlage verwendet und seitenlang zitiert. Karl Grönings Widerruf wurde dabei von der Presse und vom Gericht schlichtweg ignoriert! (Ausführlich dokumentiert von Dr. jur. Wolfgang Hausmann im Buch Der große Prozess gegen Bruno Gröning 1955 – 1959).

Ein von der Staatsanwaltschaft beauftragter Arzt verkündete 1950, Bruno Gröning leide unter „Größen- und Verfolgungswahn“. Der oben genannte atheistische Psychiater Prof.  Alexander Mitscherlich beschrieb Gröning in seinem Gerichtsgutachten von 1951 als eine „krankhafte Persönlichkeit […] mit einem überdurchschnittlichen Maß an Suggestivkraft“.  Auch heute noch kolportieren Gröning-Gegner aus atheistischen sowie kirchlichen und evangelikalen Kreisen häufig solche längst widerrufenen bzw. widerlegten Verleumdungen und unterdrücken dabei Hunderte von positiven Zeugenaussagen von ebenso namhaften und kompetenten Persönlichkeiten. (Ausführliche Beschreibungen mit vielen Zeugenaussagen, Presseberichten und Dokumentationen finden sich zum Beispiel in diesen Büchern: Hier ist die Wahrheit an und um Bruno Gröning von Grete Häusler, Bruno Gröning: Revolution in der Medizin – Rehabilitation eines Verkannten. Eine ärztliche Dokumentation der Heilung auf geistigem Wege von Dr. med. Matthias Kamp und „Die Wahrheit hat allein Bestand“: Bruno Gröning und sein Freundeskreis – Referenzen damals und heute von Thomas Eich).

In den 1950er Jahren bekam Bruno Gröning auch verlockende Angebote aus dem Ausland, und es wäre für ihn ein leichtes gewesen, reich und berühmt zu werden. Aus Amerika winkten die Dollars, wenn er sich auf eine kommerziell organisierte Tournee eingelassen hätte. Gröning widerstand allen Versuchungen und blieb in Deutschland, obwohl ihm dort konstant größte Hindernisse in den Weg gelegt wurden.
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    Bruno Gröning bei den öffentlichen Heilungen in Herford: „Der Gewalt dieses Bildes konnte sich keiner entziehen. Die als skeptisch bekannten Herforder […] umstanden den Platz hinter der Polizeiabsperrung in weitem Kreise und konnten nun Zeugen der Wirkungskraft Grönings an diesem Tage sein.“ (aus einem Bericht im Münchner Merkur, 24. Juni 1949)
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    Bis zu 30 000 Menschen strömten Anfang September 1949 auf den Traberhof bei Rosenheim.
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    „Ich habe Bruno Gröning oft mit Kranken sprechen gesehen, und immer hatte ich den Eindruck, er weint innerlich über diese Not und das menschliche Elend, das sich seinen Augen darbietet.“ (Dr. A. Kaul, in seiner Broschüre Das Wunder von Herford, 1949)
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    Herford 1949: Zwei Kriegsversehrte suchen Hilfe. Links im Bild ein junger Mann, der sich nur noch mit einem Gehstock fortbewegen kann. Der Mann im Rollsessel ist an beiden Beinen gelähmt. Vermutlich erlitt er im Krieg einen Durchschuss durch beide Knie.
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    Der junge Mann kann wieder gehen und übt nach mehr als fünf Jahren Gehbehinderung nun wieder das freihändige Gehen im eigenen Gleichgewicht.
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    Der Mann mit den zwei versteiften Knien konnte mit „neuen“ Kniegelenken aufstehen! Eine Wunderheilung, die an biblische Szenen erinnert. Dass die Heilung auch seine Seele erreichte, zeigt sein dankbar strahlendes Gesicht.
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    Der heute verschollene Film über die Wunderheilungen am Traberhof lief auch in der Schweiz. Hier eine erst vor Kurzem wieder entdeckte Kinoanzeige in der „Neuen Zürcher Zeitung“ (ca. 24. März 1950).
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    Zeitungsbericht über die Wunderheilungen von Herford.
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    Sonderausgabe (Anfang September 1949) zu Bruno Grönings Wirken auf dem Traberhof bei Rosenheim.
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    Ausgabe vom 14.8.1949 der "REVUE, die Weltillustrierte“: "Revue kämpft um die Klärung einer schicksalentscheidenden Frage“! Artikel zu finden unter: Revolution in der Medizin?
Bruno Grönings Tod

Im Januar 1958 kam es zum Gerichtsurteil 2. Instanz, das Bruno Gröning in ganz Deutschland jegliche Heileraktivität verbot. Am 22. Januar 1959 begann die Gerichtsverhandlung in der 3. Instanz. Gröning war persönlich nicht anwesend, sondern war in Begleitung seiner zweiten Frau, der Französin Josette Dufossé, nach Paris gereist, wo er in einem Spital am 26. Januar verstarb. Der Termin der Verkündung des Urteils wurde auf den 5. Februar 1959 und dann auf den 5. März 1959 anberaumt. Wegen des Todes von Bruno Gröning wurde das Verfahren am 18. Februar 1959 jedoch für beendet erklärt. Man fühlt sich an das alte Bibelwort erinnert: „Der Prophet im eigenen Land wird verkannt.“#fn:3

Bruno Gröning begab sich zum Sterben in ein Spital, um nochmals zu zeigen, dass er die Zusammenarbeit mit den Ärzten suchte, und erlaubte eine Obduktion. Er hatte mehrfach gesagt, dass er „innerlich verbrenne“, weil er nicht mehr heilen dürfe.#fn:4 Die Ärzte kommentierten nach der Obduktion, dass sie noch nie so etwas gesehen hatten und dass ein Mensch in diesem innerlichen Zustand schlimmste Schmerzen erleiden musste, von normaler Arbeitsfähigkeit und Herumreisen ganz zu schweigen. Bruno Gröning war jedoch bis zu seinem Tod aktiv und verstarb friedlich und ohne sichtbare Schmerzen.

Kurz vor seinem Verscheiden sagte Bruno Gröning: „Was meine Gegner tun mussten, haben sie restlos getan und sind damit am Ende. Ebenso habe ich getan, was ich tun musste – dieses aber ist erst der Anfang!“

Der göttliche Heilstrom

Bruno Gröning ging es nicht um seine Person. Er betonte immer, dass er nur ein Vermittler und „Transformator“ sei. Dies zeigte sich auch dann, als er durch immer weiterreichende Heilverbote in seinem öffentlichen Wirken behindert wurde. Er reagierte nicht mit Zorn oder Resignation, sondern mit einer noch größeren Vision. Er sagte sinngemäß, dass durch ihn als einzelne Person Tausende von Menschen geheilt werden können, aber wenn die Menschen lernten, sich selbst zu heilen, würden Millionen von Menschen, ja die gesamte Menschheit geheilt werden. Und so konzentrierte er sich darauf, Selbstheilung durch den göttlichen Heilstrom zu lehren. Berühmt ist in diesem Zusammenhang seine Aussage: „Aufzuhalten ist es nicht. In der ganzen Welt soll sich die Heilung vollziehen.“

 So sensationell Bruno Grönings Heileraktivität auch war, so einfach war seine Erklärung: Ursprünglich ist der Mensch in lebendiger Einheit mit Gott verbunden, doch wenn der Mensch aus dieser Verbindung herausfällt, trennt er sich von der göttlichen Quelle und gibt sich dem Bösen preis, was zu innerer Leere, Sinnlosigkeit und Gottlosigkeit führt, mit all den daraus folgenden Konsequenzen, auch gesundheitlich. Aber Gottes unbegrenzte Kraft bleibt allgegenwärtig wirksam, und sie hat als „Heilstrom“ auch eine unbegrenzte Heilkraft. Wer sich wieder für diese Kraft öffnet, kann Heilung und andere Formen von Hilfe empfangen: „Gott gibt uns alles Gute, nur müssen wir all das Seine, das er uns sendet, in uns aufnehmen.“

Normalerweise muss jeder Mensch für sich selbst den Heilstrom aufnehmen. Nach dem Zweiten Weltkrieg jedoch war die Not derart groß, dass Hilfe und Gnade zu den Menschen kamen. „Euer Flehen und Bitten zum Herrgott war nicht umsonst.“

Gröning betonte immer, dass die Heilungen nicht von ihm als Person abhängig sind. Er sagte nie: „Ich heile …“ Vielmehr berief er sich immer auf Gott: Gott heilt, Gott ist der größte Arzt. Den Geheilten antwortete er immer: „Danken Sie nicht mir, danken Sie dem Herrgott.“ Sein wichtigster Satz war: „Glaube und vertraue! Es hilft, es heilt die göttliche Kraft.“ Dieser Satz steht auch auf seinem Grabstein im Friedhof von Dillenburg.

Bruno Gröning wirkte als ein Transformator, der die göttliche Heilkraft an die Menschen weiterleitete. Eine solche energetische Leistung stellte auch physisch eine einzigartige Funktion dar und war, laut Grönings eigenen Aussagen, der Grund, warum sein Hals in gewissen Phasen auf beiden Seiten deutlich an Umfang zunahm. Wie mit seinen Heilungen und seinem Tod, so war Bruno Gröning auch mit dieser anatomischen Eigenheit für die Ärzte ein Rätsel.

Die Heilungen geschehen weiter

Nach 1959 existierte der damalige Gröning-Verein in einem kleinen Rahmen weiter und scheute die Öffentlichkeit aufgrund der Angst vor weiteren negativen Artikeln. Es sah so aus, wie wenn mit Grönings Tod auch seine revolutionäre Vision erloschen war – „die große Umkehr“, wie er es nannte: Heilung und Bewusstseinswandel auf der ganzen Welt, auch in der Wissenschaft, in der Medizin und in der Politik.

Mehrere Jahre lang geschah scheinbar nichts. Doch die Erinnerung an die biblischen Szenen und an den Mann, der für sein Wirken und Helfen verleumdet und verfolgt worden war, blieb bei vielen Menschen lebendig. Besonders zu erwähnen ist Grete Häusler (1922–2007), die 1950 drei Spontanheilungen erfahren und danach aus Dankbarkeit Bruno Gröning mehrfach begleitet und eingeladen hatte. In privaten Kreisen erlebte sie nun, dass Menschen Spontanheilungen erfuhren, nur wenn sie von Bruno Gröning und seinen Lehren erzählte. Ab 1964 begann sie, erste neue Gruppen von Interessierten zu gründen, zuerst in Deutschland und dann auch in Österreich und in der Schweiz, immer wieder mit vereinzelten erstaunlichen Heilungen. 1979 enthob der Gröning-Verein sie der meisten Ämter und wollte (wegen des finanziellen Aufwandes) diese Form von Aktivität stoppen.

Grete Häusler ging in eine Phase der Einkehr, des Gebets und des Gesprächs mit Gleichgesinnten und kam dann, als Hausfrau und Mutter, zum Entschluss, fast von Null auf etwas Neues aufzubauen, und gründete den Bruno-Gröning-Freundeskreis. Und es kam zu weiteren Heilungen und persönlichen Wundern: „Hilfe und Heilung auf geistigem Weg nach der Lehre Bruno Grönings“, wie Grete Häusler es nannte.

Der Freundeskreis wuchs stetig, und es kamen auch Ärzte und Heilpraktiker hinzu. 1992 gründete Dr. med. Matthias Kamp die „Medizinisch-Wissenschaftliche Fachgruppe“, in der heute weltweit rund 4000 Fachpersonen mitwirken, die die erfolgten Heilungen medizinisch dokumentieren. Mittlerweile ist der Freundeskreis in rund 100 Ländern aktiv.

Was Bruno Gröning vor seinem Verscheiden gesagt hatte („dieses aber ist erst der Anfang“), erwies sich als prophetisch. Das müssen auch die kirchlichen und sonstigen Kritiker einräumen, obwohl sie nicht von „prophetisch“ sprechen, sondern nunmehr von „Sekte“, „falschen Heilungsversprechen“, „Placebo-Effekt“ usw.

Im Gröning-Freundeskreis sind alle Beteiligten ehrenamtlich tätig, niemand bekommt Honorare, und es wird immer betont, dass von ärztlichem Besuch nicht abgeraten wird. Eigenverantwortung ist das Entscheidende. Ob sich jemand für eine Behandlung durch die Schulmedizin oder die Komplementärmedizin entscheidet, die Aufnahme des Heilstroms wirkt in jedem Fall unterstützend – bis hin zu langsamen oder spontanen Heilungen auch in Fällen, wo die herkömmliche Medizin die Diagnose „unheilbar“ erteilte.

Verbindung mit dem Heilstrom

Das Sichverbinden mit dem Heilstrom und Empfangen von Heilenergie aus der göttlichen Quelle nannte Bruno Gröning „Sich-Einstellen“. Um „sich einzustellen“, wird empfohlen: sich gerade hinsetzen, den Rücken nicht anlehnen, Arme und Beine nicht kreuzen, die Hände auf den Oberschenkeln mit der Handfläche nach oben, Loslassen aller störenden Gedanken, Konzentration auf den Heilstrom, gefolgt vom geistigen Formulieren oder lauten Aussprechen eines Dankes und aller Bitten, die uns am Herzen liegen – Bitten für uns selbst und unsere Gesundheit, für unsere Herzenswünsche, Bitten für andere Menschen, für die ganze Menschheit, die Natur und die Erde. Nur schon ein sporadisches Sich-Einstellen ist heilsam und wirkungsvoll. Empfohlen ist jedoch, sich täglich am Morgen und am Abend „einzustellen“.

Wenn Menschen einzeln oder in einer Gruppe sich einstellen, entsteht ein Kraftfeld, das es ermöglicht, dass der Heilstrom empfangen werden kann, was immer wieder auch zu Heilungen führt. Bei diesem Phänomen werden wir das Wort Jesu erinnert:
„Wo immer zwei oder drei in meinem Namen zusammenkommen, bin ich in ihrer Mitte.“ (Mt 18,20)
Kritiker mit „religiöser“ Motivation

Angesichts der großen Scharen von Hilfesuchenden, die zu Bruno Gröning kamen, sprachen die Medienberichte und die Augenzeugen oftmals von „biblischen Szenen“. Dass Jesus allein mit göttlicher Kraft Krankheiten heilen konnte, halten heute viele Menschen für Übertreibung oder gläubige Erfindung. Aber nun wurde mitten im 20. Jahrhundert ein ähnliches Phänomen sichtbar, und zwar in vielfacher Wiederholung und vielfach bezeugt und dokumentiert. Durch Bruno Grönings Beispiel mussten Jesu Wundertaten auch Skeptikern auf einmal als reale Tatsache erscheinen. Dennoch wurde Bruno Gröning auch von Kirchenvertretern und Bibelfundamentalisten angegriffen. Sie unterstellten ihm unlautere Absichten und ungöttliches Wirken, ähnlich wie die Pharisäer sagten (Mk 3.22), Jesus stehe „mit dem Teufel im Bund“!

Dieser Punkt ist Teil meines Artikels Bruno Gröning im Licht der Bibel – und allgemein: Jesu Kriterien für wahre Gottverbundenheit. Dennoch möchte ich auch hier Jesu Antwort auf diese massive Anschuldigung zitieren. Er sagte:
„Wie kann der Satan sich selbst austreiben? […] Wenn der Satan sich selbst austriebe, dann wäre er mit sich selbst uneinig. Wie könnte dann seine Herrschaft bestehen?“ (Mk 3,23; Mt 12,26)
Jesu Logik ist einfach: Der Satan treibt nicht sich selbst aus und will die Menschen nicht in die Gesundheit, in die geistige Freiheit und Gottverbundenheit führen – er könnte es auch gar nicht, so wie Dunkelheit (als Symbol für die Getrenntheit vom Licht) nicht sich selbst auflösen kann. Wenn wir Bruno Grönings Wirken betrachten, stellen wir fest: Er befreite die Menschen von Krankheit, von Kriegsverletzungen, von den Folgen traumatischer Erlebnisse, usw. Er half dort, wo Ärzte machtlos waren, und half auch den Ärmsten, die nicht das Geld für teure Operationen hatten – wobei viele dieser Menschen ohnehin als unheilbar eingestuft waren. Er bestärkte die Menschen in ihrem Glauben an Gott, verbreitete durch seine Erscheinung Ruhe, Lebensfreude und Nächstenliebe, wollte aber nie persönlich verehrt oder als „Messias“ betrachtet werden; er band nie irgendwelche Menschen an sich oder an seine Gemeinschaften, sondern führte die Menschen in eine innere Freiheit. Er erhob auch keinen religiösen Absolutheitsanspruch, auch nicht für die christliche Religion, obwohl er sich selbst als Christ sah. Er berief sich auf Gottes Kraft und warnte dabei auch deutlich vor den Einflüssen der negativen Mächte – frei von Dogmen, aber auch frei von atheistisch-esoterischen Floskeln wie „Alles ist eins“, „alles ist relativ“, „es gibt nichts Negatives, nichts Falsches“, usw.

Geistheilung und Glaube

„Dein Glaube hat dich geheilt“, sagte Jesus zu den Geheilten. Mit „Glaube“ ist nicht ein blinder Glaube oder ein Dogmatismus gemeint. Wahrer Glaube ist die Kraft des Geistes im Licht eines höheren Wissens, das über ein einseitiges Kopfdenken hinausgeht. „Selig sind die, die sehen und wenigstens dann glauben.“ Und die Realität des Geistes beweist sich ständig. Ohne die Kraft des Geistes könnte unser physischer Körper nicht leben. Es ist der Geist, der unseren Körper bewegt und lebendig macht. Der Geist, d. h. die Kraft des Bewusstseins, bewirkt aber noch viel mehr als „nur“ die Beseelung unserer physischen und psychischen Vorgänge. So wie wir uns mit einer falschen geistigen Ausrichtung krank machen können, kann der Geist uns auch gesund machen, wenn wir daran glauben und uns entsprechend ausrichten – und wenn es unserer Lebensbestimmung entspricht. Geistheilung verläuft nicht auf Knopfdruck. Geistheilung ist absolut individuell und kann nicht gefordert oder erzwungen werden. Dennoch geschieht sie vielfach und braucht sich nicht nur auf Krankheiten zu beschränken. Wie eingangs erwähnt, erfordert die heutige Weltlage eine kollektive Geistheilung. Das ist keine Utopie, sondern eine Vision aufgrund von wahrem Glauben und der Einsicht in das universale Gebet „Dein Wille geschehe“.

Wir können dem Zeitgeist von Atheismus, Dogmatismus und Zynismus nachgeben und diese Vision ungläubig abtun, oder wir können uns mit der göttlichen Quelle verbinden und dadurch den Heilstrom durch uns in die Welt strahlen lassen.
„Jeder, der an mich glaubt, wird die Taten, die ich tue, auch tun und wird sogar noch größere als diese tun; denn ich gehe zum Vater, und was ihr in meinem Namen erbitten werdet, das werde ich tun …“ (Joh 14,12f.).
Hier hat jeder Mensch das gleiche Potenzial, unabhängig davon, ob wir intellektuell und akademisch ausgerichtet sind oder zu den „einfachen“ Arbeitern gehören wie Bruno Gröning. Glaube kann Berge versetzen (siehe Mt 17,20), und das Phänomen der Geistheilung hilft uns, tatsächlich an diese Vision zu glauben – mit all den konkreten Schritten, die sich aus dieser inneren Inspiration heraus ergeben.

Schlüssel zu göttlicher Kraft und Heilung

Das Weltbild der materialistischen Wissenschaft hat für Bruno Grönings Wirken keine Erklärung. Seine Erfolge sind jedoch eine historische Tatsache und können nicht geleugnet werden. Nicht einmal seine Gegner bestritten die Heilungen. Auch die Staatsanwaltschaft und das Gericht bestätigten die Realität der Heilungen, indem sie Bruno Gröning vorwarfen, er heile und verstoße damit gegen das Heilpraktikergesetz. Aufgrund dieser Fakten ist es längst überfällig, dass wir das materialistische Weltbild als widerlegt erkennen und über diese fatale Beschränktheit hinausgehen. Die Menschen können und „müssen“ sich wieder als Teil einer multidimensionalen und letztlich spirituellen Realität erkennen.

Der Heilstrom und das damit verbundene Wissen und Handeln sind der Schlüssel zu den höheren Realitäten und göttlichen Aspekten unseres Lebens. Dieser Schlüssel steht allen Menschen zur Verfügung, nur dürfen wir uns dieses Schlüssels nicht berauben lassen (durch Unglauben, Stress, Ablenkung, Atheismus, Fundamentalismus usw.). Heute, wo das Versagen der modernen Zivilisation immer deutlicher wird, sind wir gefordert, das göttliche Prinzip des Bittens und Empfangens in unser eigenes Leben zu integrieren und uns wieder bewusst mit der göttlichen Urkraft, dem „Heilstrom“, zu verbinden. Vorbilder und Pioniere wie Bruno Gröning können uns helfen, uns an unsere eigene Göttlichkeit und Gottverbundenheit zu erinnern.

Quellen und weiterführende Information

Bruno Gröning-Freundeskreis
Literatur und Zeitschrift über Bruno Gröning und den Freundeskreis
Bruno Gröning-Freundeskreis – Dokumentarfilme
Bruno Grönings Lehre aus wissenschaftlicher Sicht
Zusatz: Vorzeichen des neuen Zeitalters?

Der Journalist Dr. Kurt Trampler, der 1949 bei einer Berichterstattung über die Ereignisse in Rosenheim unverhofft von einem Beinleiden befreit wurde, veröffentlichte 1950 ein Buch über Bruno Gröning mit dem Titel Die große Umkehr. Darin schrieb er in seiner „Vorbemerkung“ (S. 6):
Das Empfinden, daß das materialistische Zeitalter seiner Selbstvernichtung entgegengeht, ist in der Welt von heute allgemein. Aber auch hier scheiden sich die Geister zwischen jenen, die in dumpfer Verlassenheit der Katastrophe entgegentreiben […], und den anderen, die inmitten des großen Chaos den unerschütterlichen Glauben behalten, daß ein neues Zeitalter des Lebendigen anbricht […] Auch die Gesunden fragen, ob seine [Grönings] unerklärlichen Heilungen sich zu den Zeichen fügen, die eine Wende aller Zeiten ankündigen. Ja, vielen Kranken ist diese letzte Frage sogar noch bedeutsamer als ihre eigene Heilung.
Diese Zeugenberichte zeigen, dass die Menschen damals im Wirken Bruno Grönings erste Anzeichen für „eine Wende aller Zeiten“ sahen. Was heute im Hinblick auf die Höherschwingung der Erde mit Begriffen wie „Aufstieg in die 5. Dimension“ bezeichnet wird, war damals noch völlig unbekannt. Doch es ist ein frappantes Beispiel von Synchronizität, dass – ebenfalls in Deutschland – zeitgleich mit Bruno Grönings öffentlichem Auftreten, im Frühling 1949, ein Buch erschien, in dem erstmals genau dieser Dimensionssprung der Erde erwähnt wurde. In diesem Buch mit dem Titel Der Jüngste Tag beschrieb der Autor, Paul Otto Hesse, die verschiedenen Zeitzyklen aus urchristlicher, ägyptischer und indischer Sicht: Im Lauf dieser Zyklen komme die Erde nun in einen Bereich der verstärkten geistigen Einstrahlung aus der göttlichen Urquelle.
Diese Schwingung, die hier Manasische Vibration genannt wird, […] ist der heilende Geist der Liebesschwingung des Alls selbst, […] jene kosmische Lichtstrahlung, in der auch alle die Menschen strahlen werden, die angenommen werden. […] Die manasischen Strahlenvibrationen durchdringen in ihrer Wirkung sämtliche Elemente und rufen bisher unvorstellbare Erscheinungen hervor. (S. 7, 28, 50; weiter zitiert und mit zusätzlichen Quellentexten erläutert in: Risi, Machtwechsel auf der Erde, S. 485 – 487 in der Auflage vom Dezember 2006).
Was hier als „manasische Strahlung“ und „der heilende Geist“ bezeichnet wird, sind Aspekte von dem, was Bruno Gröning den göttlichen Heilstrom nannte – und durch sein persönliches Wirken und Vorbild verkörperte. Die meisten Menschen haben sich heute mit der Existenz von Krankheit abgefunden und betrachten diese als normalen Teil des Alltags, doch aus einer höheren Sicht betrachtet, widersprechen diese gestörten Gleichgewichte der göttlich-natürlichen Harmonie. Heilung und Harmonie sollen die Eigenschaften des heraufziehenden „neuen Zeitalters“ sein, wodurch jede physische Krankheit von der Erde verschwinden wird, genauso wie es in den Lichtwelten keine Engel gibt, die krank sind.
„Mein Tun und Wirken dient lediglich nur dazu, alle Menschen dieser Erde wieder auf den rechten Weg, auf den göttlichen Weg zu führen. Das ist die große Umkehr. […] Ich sage Ihnen, gehen Sie nicht noch tiefer, sondern ich rufe Sie auf zur großen Umkehr. Kommen Sie hoch, und über die Kluft baue ich Ihnen eine Brücke! Gehen Sie vom Leidensweg auf den göttlichen Weg! Auf diesem gibt es kein Unglück, keine Schmerzen, kein Unheilbar; da ist alles gut, dieser Weg führt zu Gott zurück.“
  1. Das Ehepaar Gröning hatte zwei Söhne. Als der erste Sohn schwer erkrankte, verbot Frau Gröning ihrem Mann, heilend tätig zu sein, weil sie seine „Zauberei“ – wie sie es nannte – vehement ablehnte. Der Sohn starb 1940, im 9. Lebensjahr, im Krankenhaus von Danzig. Sieben Jahre später wiederholte sich dieselbe Tragödie, als der zweite Sohn erkrankte. Er starb 1947, ebenfalls im 9. Lebensjahr, in der Universitätsklinik von Marburg. Bruno Gröning lebte ab 1949 in Trennung von seiner Frau, 1955 kam es zur offiziellen Scheidung.

    Gewisse Kritiker behaupten heute, diese Kinder seien gestorben, weil Gröning als Vater eine ärztliche Behandlung abgelehnt und stattdessen versucht habe, seine Kinder selbst zu heilen – was eine lügenhafte Verdrehung der Tatsachen ist.
  2. Hier muss ein biographisch wichtiger Hinweis angeführt werden. Die Eltern des durch Bruno Gröning geheilten neunjährigen Dieter Hülsmann begannen schon im Sommer 1949, Bruno Grönings Vertrauen zu missbrauchen, z. B. hinsichtlich der vielen Zuschriften, von denen nicht wenige auch Bargeld enthielten. Später verlangte Frau Hülsmann von Bruno Gröning rückwirkend sogar Mietzahlungen für die Hausbenutzung und Lohnzahlungen für ihre Arbeit. Sie ging gerichtlich gegen Bruno Gröning vor und konnte ihn so zwingen, bis an sein Lebensende monatliche Raten an sie zu zahlen! Diese Handlungsweise lässt ahnen, dass die Atmosphäre im Hause Hülsmann durch Geldgier und Bösartigkeit vergiftet wurde und dass der Sohn darunter zunehmend litt, was dann dazu führte, dass die alte Krankheit wieder ausbrach. Dieter Hülsmann verstarb Mitte der 1950er Jahre, ca. 15-jährig.

    Ohne Erwähnung der vielen bleibenden Heilungen greifen Kritiker diesen einen Fall auf, um Bruno Grönings Wirken zu schmälern oder als unglaubwürdig hinzustellen. Die „Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen“ (EZW), Berlin, schrieb Ende 2014 in einem Artikel über Bruno Gröning bezüglich der Heilung des neunjährigen Dieter Hülsmann: „Dem Jungen ging es zunächst tatsächlich besser – wie das bei dieser Krankheit zeitweise der Fall sein kann. Einige Jahre später starb der Junge jedoch an seiner Krankheit.“

    Wie aus dem Pressebericht des Vaters, Helmut Hülsmann, hervorgeht, waren jedoch alle Ärzte machtlos gewesen und hatten eben gerade gesagt, dass keine Aussicht auf Besserung bestehe: „Hilfe bzw. Behandlung auf Heilung wurde mir weder von dort [von der Kinderklinik] noch von weiteren zehn befragten Professoren und Ärzten in Aussicht gestellt. Der Verfall des Kindes nahm beängstigende Formen an.“

    Auf Nachfrage beim EZW-Autor nach einem Beispiel wie dem hier beschriebenen Fall, wo es „zeitweise“ spontan zu einer Jahre anhaltenden Besserung kam, erhielt ich keine Antwort. — Dies war nicht die einzige Fehldarstellung im EZW-Artikel über Bruno Gröning. Wenn eine kirchliche „Zentralstelle“ Verleumdungen weitergibt oder neu in die Welt setzt und dabei wichtige Hintergrundinformationen unterschlägt oder verdreht, ist dies weder christlich noch ehrlich.
  3. „Der Prophet im eigenen Land wird verkannt.“ Diese bekannte Redewendung geht auf folgende Bibelstelle zurück:

    Da sagte Jesus: „Nirgendwo gilt ein Prophet weniger als in seiner Heimat, bei seinen Verwandten und in seiner eigenen Familie.“ Weil die Menschen in Nazareth nicht an Jesus glaubten, konnte er dort nur wenigen Kranken helfen. Ihnen legte er die Hände auf, und sie wurden gesund. Er wunderte sich, dass ihn die meisten in ihrem Unglauben ablehnten. Darum ging er in andere Dörfer und sprach dort überall zu den Menschen. (Mk 6,4-6; siehe auch Mt 13,57 und Joh 4,44)
  4. Früher hatte „man“ Menschen auf dem Scheiterhaufen verbrannt, im 20. Jahrhundert ließen die Nachfolger dieser Instanzen Bruno Gröning innerlich verbrennen. Zum Vorwurf „Warum konnte er sich nicht selbst heilen?“ verweise ich auf meinen zweiten Gröning-Artikel.)

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